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Niels Treschow

Niels Treschow (* 5. September 1751 in Strømsø (heute Drammen), Buskerud, † 22. September 1833 in Mellom-Tøyen in Aker (heute Oslo) war ein norwegischer Philosoph, Lehrer und Politiker. Sein Vater entstammte einer Seitenlinie der Familie Treschow, die Mutter einer sehr einflussreichen Familie aus der Gegend um Drammen. Die Familie stand der Herrnhuter Bewegung nahe. Seine Eltern waren Mitglieder der Herrnhuter Brüdergemeine in Drammen. Niels Treschow befasste sich während seines ganzen Lebens mit religiösen Fragen. Nach einer Schulausbildung zu Hause und auf einer privaten Lateinschule wurde er 1766 an die Universität Kopenhagen geschickt, wo er Theologie und Philosophie studierte. In Philosophie erwarb er den Magistergrad. 1774 wurde er Konrektor der Kathedralschule in Trontheim, wo er seine erste Frau traf. 1780 wurde er Rektor in Helsingør. Ein Jahr darauf starb seine Frau im Kindbett. Einige Jahre später heiratte er erneut, aber die ehe wurde auf beider Wunsch aufgelöst. Er blieb bis 1789 in Helsingør. Dann wurde er Rektor der Katedralschule in Kristiania. 1790 wurde er in Theologie promoviert. Als 1796 und 1797 einige Wissenschaftler und Laien sich zusammenschlossen und öffentliche Vorlesungen hielten, war er mit Vorträgen über Kant dabei. 1800 wurde er Titularprofessor. 1803 wurde er als Philosophieprofessor an die Universität Kopenhagen berufen. Er war kein Anhänger des Plans einer eigenen norwegischen Universität. Er hielt das Unternehmen für viel zu teuer und bevorzugte die Alternative, die vier Kathedralschulen um ein Studium Generale zu erweitern. Das führte 1796 immerhin dazu, dass in Norwegen das Examen Artium abgelegt werden konnte.[1] 1811 wurde er Etatsrat und Mitglied des Komitees für die Errichtung einer Universität in Kristiania. Am 16. Januar 1813 wurde er zum ersten Philosophieprofessor an der Universität Kristiania berufen. Im Mai 1813 kehrte er nach Norwegen zurück.

Treschow war Ratgeber Prinz Christian Frederiks. 1814 erarbeitete er einen Entwurf für die norwegische Verfassung. Darin definierte er das Ziel für die Politik: Allgemeiner Wohlstand, reiches Kulturleben, Gedankenfreiheit und Freiheit für Druckschriften. Er nahm an der Versammlung der Notablen am 16. Februar 1814 in Eidsvoll teil, wo er von Professor Sverdrup unterstützt wurde, der der Auffassung war, dass die Verfügungsgewalt über die norwegische Krone nach der Loslösung von Dänemark an das norwegische Volk zurückgefallen sei. Im Frühjahr 1814 war er Mitglied des Kommitees für Kirchen- und Schulangelegenheiten. Er leitete auch die Delegation, die mit dem schwedischen König Karl XIII. über das weitere Schicksla Norwegens unter schwedischer Krone verhandelte. Dazu war er nur wegen seines hohen Ansehens auserkoren worde. Aber er vermochte diese Position nicht auszufüllen. Ihm wurde zu große Nachgiebigkeit vorgeworfen. Er nahm als Delegierter Christianias an der außerordentlichen Versammlung des Stortings im Herbst 1814 teil. Im gleichen Jahr wurde er zum Staatsrat ernannt und leitete das Kirchendepartement von 1814 – 1825. In dieser Stellung war er auch für die Zuteilung kirchlicher Benefizien und den Ausbau der höheren Schulen in Norwegen zuständig.

Literatur

  • Mogens Blegvad: Niels Treschow. In: Dansk biografisk leksikon. Abgerufen am 14. September 2014.
  • Terje Bratberg: Niels Treschow. In: Norsk biografisk leksikon. Abgerufen am 14. September 2014.
  • Ingvar Nielsen / K. Kroman: Treschow, Niels. In: Dansk biografisk Laxikon Bd. 17. Kopenhagen 1903. S. 505 – 510.

Anmerkungen

  1. Das „Examen artium“ war die reguläre Eingangsprüfung zur Universität, die Latein- und Griechischkenntnisse voraussetzte. Es entsprach also dem Abitur, wurde aber bis 1796 von der Universität in Kopenhagen abgenommen.

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