Benutzer:Florianbl/Ereigniszeit

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Die Ereignizeit beschreibt den Umgang mit der Zeit und zeitlichen Gegebenheiten welche durch andere Ereignisse ausgelöst werden. Im Gegensatz zur Uhrzeit, wo Ereignisse durch eine bestimmte Uhrzeit ausgelöst und auch terminiert werden, ist die Ereigniszeit durch soziale Komponenten geprägt.[1] So dauere ein Ereignis (z.B. ein Treffen von Freunden) in Kulturen, die nach der Ereigniszeit funktionieren, eben so lange wie es die Teilnehmer "für richtig befinden". Nachfolgende Ereignisse beginnen erst im Anschluss und nicht zu einer bestimmten Uhrzeit. Ein Geschäftstermin kann daher gut und gerne auch mal einen Tag dauern, selbst wenn nur drei Stunden angesetzt waren. In der Ereigniszeit werden Zeitlängen häufig mit der Dauer von Tätigkeiten gleichgesetzt: "Es dauert so lange wie der Reis braucht, um gar zu sein."

In der Ereigniszeit stehen die Menschen und sozialen Aspekte im Vordergrund. Es wäre z.B. unhöflich, ein interessantes Gespräch abzubrechen, weil man einen anderen Termin habe. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zur Uhrzeit. Hier steht ein Termin durch Uhrzeit fest und dem haben sich die Gespräche und Ereignisse unterzuordnen.[2]

Der Sozialpsychologe Robert Levine hat international Gesellschaften nach ihrem Umgang mit der Zeit untersucht und die Unterschiede, Konflikte aber auch Vorteile aufgelistet, die in einem unterschiedlichen kulturellen Zeitverständnis begründet liegen, insbesondere aus dem Verständnis von Ereigniszeit und Uhrzeit. Er kommt zu dem Schluss, dass es durchaus von Vorteil sei, sich in beiden Zeitgesellschaften (Uhrzeit und Ereigniszeit) auszukennen, allein schon, um kulturelle Missverständnisse zu vermeiden.

  1. Robert Levine: Eine Landkarte der Zeit, S. 122ff., 1999
  2. http://blick-heben.com/2014/12/02/der-unterschied-zwischen-ereigniszeit-und-uhrzeit/ "Der Unterschied zwischen Ereigniszeit und Uhrzeit", Blog-Artikel, abgerufen am 29.12.2014.