Benutzer:Frdrh/Entwurf

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Msgr. Prälat Dr. theol. Bernhard Ridder, Hausprälat Sr. Heiligkeit des Papstes, Generalpräses des Kolpingwerkes, Studienrat a.D., Inhaber des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland, geboren am 25. Juni 1896 in Rheine, getauft in der St.-Dionys-Kirche von Dechant Pietz.

Schule und Studium:

Besuch des Gymnasium Dionysianum Rheine, das unter der Leitung von Oberstudiendirektor Geheimrat Dr. Anton Führer srand, vom 1906 - 1915, dann Einberufung zum Heeresdienst, Abitur am 16. Januar 1916, Immatrikulation an der Westfälischen Wilhelmsuniversität Münster am 28. August 1917, Aufnahme des Studiums am 25. November 1918, Studium der Philosophie, Dogmatik, Homiletik, Alte Exegese, Kirchenrecht, Moral und Apologetik, Neue Exegese, Pastoral, Dogmatik, historische und kirchengeschichtliche Studien, Missionswissenschaft, alte Kirchengeschichte, vergleichende Religionswissenschaft, lateinische und griechische Paläographie und Inschriftenkunde, Kirchengeschichte des Mittelalters.

Mündliche Doktorprüfung am 1. Februar 1927 (cum laude), Promotion zum Dr. theol. am 11. Dezember 1929, Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen in Relogion,Hebräisch und Geschichte (mit Auszeichnung) im Februar 1929, Probe- und Seminarjahr 1929/1930 am Burggymnasium Essen, letzte pädagogische Prüfung (2. Staatsexamen) am 15. 03.1930 vor der staatlichen Prüfungskommission in Düsseldorf-Oberkassel.

Priesterweihe und Priesterwirken:

Erteilung der Tonsur am 20. Mai 1921 duch Weihbischof Dr. Johannes Scheifers, Münster Weihe für das Ostiariat und Lektorat am 21. Mai 1921 Weihe zu Exorzisten und Akolythen am 22. Mai 1921 Weihe zum Subdiakon am 7. August 1921 durch Bischof Dr. Johannes Poggenburg, Münster Weihe zum Diakon am 11. März 1922 Priesterweihe am 10. Juni 1922 durch Bischof Dr. Johannes Poggenburg, Dom zu Münster Primiz am 18. Juni 1922 in der St. Antonius-Basilika, Rheine

Kaplan (zur Aushilfe) in Schöppingen vom 25. Juni 1922 - 16. August 1922 bei Pfarrer Teupe Kaplan in Brochterbeck vom 16. August 1922 - 13. Oktober 1923 bei Pgarrer Heirich Hegemann Rektor im Pensionat St. Michael in Ahlen vom 13. Oktober 1923 - 1. Oktober 1928, Religionslehrer am katholischen Lyzeum, an der Handels- und höheren Handelsschule, an der Frauen- und Haushaltsschule der Schwestern U.L.Frau, Studienrat am Kath. Oberlyzeum Duisburg von 1. Oktober 1928 - 1. April 1938 (Das Lyzeum, den Nazis ein Dorn im Auge, wurde geschlossen.)

Dann jeweils für kurze Zeit Religionslehrer an der Staatlichen Oberschule für Mädchen in Duisburg-Hamborn, an der Emil-Kirdorf-Schule, Städtische Oberschule für Jungen in Mühlheim/Ruhr, nach Wuppertal-Barmen, und am 1. April 1939 an die Adolf-Hitler-Schule, städtische Oberschule für Jungen nach Opladen, dann zur Hans-Schemm-Schule, städtische Oberschule für Mädchen in Opladen, gleichzeitig auch Religionslehrer an der Oberschule (Rektoratsschule) in Burscheid. Predigtverbot, Unterrichtsverbot für alle weltlichen Fächer, Schreiberbot für Zeitungen und Zeitschriften, Überwachung der gesamten Korrespondenz durch Gestapo, mehrfache Verhöre, nach Ende des Krieges durch englische Kulturoffizier(in) Erlaubnis zur Erteilung auch vom Geschichtsunterricht Ausscheiden aus dem Schuldienst: 14. Oktober 1948

14. Oktober 1948: Wahl zum Generalpräses des Internationalen Kolpingwerkes


Generalpräses des Kolpingwerkes

Erste Kontakte zum Kath. Gesellenverein Rheine durch seinen Vater, Rektor Bernhard Ridder, der für die Faxchabteilungen Kurse hielt und Unterricht erteilte. Dazu kamen Familienabende mit Theateraufführungen und Sportveranstaltungen, die ihn als Jugendlichen immer wieder begeisterte. 1930 übernahm er als Nachfolger des nach Kevelaer versetzten Pfarrers Wilhelm Holtmann das Präsesamt der Kolpingsfamilie Duisburg-Zentral. Wenig später wurde er Bezirkspräses des Bezirks Duisburg-Hamborn. Die NS-Partei hat ihm arge Schwierigkeiten bereitet. Durch die Versetzung nach Opladen musste er dieses Amt aber aufgeben und wurde nach dem 2. Weltkrieg zum Präses der Opladener Kolpingsöhne gewählt. Anfang Oktober 1948 ist der vor allem von den außerdeutschen Verbänden nicht anerkannte Generalpräses Johannes Dahl zurückgetreten. Der Generalrat des internationalen Kolpingwerkes wählte am 14. Oktober 1948 Dr. Bernhard Ridder zum neuen Generalpräses des internationalen Kolpingwerkes, der die Wahl nach einigen nicht unwichtigen Bedenken annahm und noch am gleichen Abend von Joseph Kardinal Frings in Audienz empfangen wurde. Dieser bestätigte die Wahl und ernannte Dr. Ridder zum Rektor der Minoritenkirche in Köln, wo er am 15. 10. 1948 in der fast völlig zerstörten Kirche im Beisein des Generalrates und vieler Kolpingsöhne sein erstes Messopfer als Generalprässes feierte. Er trug dabei das Messgewand, das Adolph Kolping vom Papst Pius IX geschenkt bekommen hatte. Dr. Bernhard Ridder sah sich vor einer dreifachen Aufgabe gestellt. Er schreibt dazu: 1."Die durch die Nazizeit und den Krieg abgerissenen Beziehungen mit den außerdeutschen Zentralverbänden des Kolpingwerkes wieder aufzunehmen oder erneut zu festigen; 2. mit allen nur möglichen Mitteln den inneren und äußeren Wiederaufbau des Kolpingwerkes zu fördern; dazu gehörten die Wiederherstellung der zerstörten Organisation in Deutschland und den außedeutschen Ländern, der Wiederaufbau der Grabeskirche des Gesellenvaters, des Generalsekretariats und des "Hauses der Kolpingsöhne", des Kolpinghauses an der Breite Straße in Köln und anderer wichtiger Kolpinghäuser, die Errichtung neuer Kolpinghäuser an bestimmten Brennpunkten des neuerestrehenden Lebens und neuer Bildungsstätten, Wiedererrichtung der Fachabteilungen und Wiederherausgabe der Vereinszeitschriften; 3. in entsprechender Weise den Seligsprechungsprozess Kolpings voranzutreiben." Nach fast 13 Jahren im Amt des Generalpräsess des internationalen Kolpingwerkes, nach vielen strapaziösen Reisen in Europa und Übersee war er am Ende seines 65 Lebensjahresphysich am Ende seiner Kräfte und trat am 1. Juli 1961 mit Zustimmung des Protektors des Kolpingwerkes Kardinal Frings auf Anraten seines Arztes und Landsmanns Dr. Wilhelm Bröker von seinem Amt als Generlpräses und Rektor der Minoritenkirche zurück.


Pressestimmen zum Rücktritt

"Kolpingblatt" (Nr. 7, Juli 1961): "Fast 13 Jahre hat Dr. Ridder als Generalpräses gesorgt und gearbeitet. Vieles von seinem Wirken haben wir gesehen, erlebt, erfahren. Aber das meiste hat sich doch in der Stille vollzogen, in zahlklosen Konferenzen, Arbeitskreisen und vielen tausend Stunden am Schreibtisch. Und dieses Wirken war immer wieder eingebettet im priesterlichen Gebet und im hl. Opfer. Wir sind unserem scheidenden Generalpräses Dank schuldig. ..." Als 1948 der Generalpräses sein neues Amt antrat, stand das internationale Kolpingwerk in einer ernsten Krise. Die Not des Krieges, das Misstrauen und die Kluft zwischen den Völkern mussten überwunden werden. Auch am Kolpingwerk waren Krieg und politisger Wahn nicht spurlos vorübergegangen. Es ist mit das Verdienst des Generalpräses Dr. Ridder, dass sich die bestehenden Kolpingsfamilien wieder fest über die Grenzen hinweg zusammengeschlossen, dass wieder eine in der Liebe Kolpings festgefügte internationale Gemeinschaft wurde.

Zeitschrift des Schweizerischen Katholischen Gesellenverein "Kolping Werkjugend" (Nr. 15/16 vom 25. August 1961): "...Köln hatte sich vom Schrecken des Krieges noch nicht erholt. Wie kaum in einer anderen Stadt in Deutschland boten hier Trümmer und moderne Schutthaufen noch ein erschütterndes Bild. Die Grabeskirdche Adolph Kolpings lag in Schutt und asche. 80% der Gesellenhäuser waren zerstört. Die Herde war zersprengt. Die internationalen Beziehungen waren durch das Nazi-Regime noch vergiftet und gespannt. ... In dieser schweren Zeit hat Dr. Ridder sein Amt als Generalpräses angetreten und mit Mut und Gottvertrauen das Steuer in die Hand genommen. ... Rückblickend auf die 13 Jahre seiner Tätigkeit muss man neidlos anerekennen, dass er Großes geleistet hat. Prälat Ridder war ein sehr gewissenhafter, unermüdlicher Schaffer. Er sah die große Linie, leistete aber daneben vorbildlich unendlich viel Kleinarbeit. Er hat das Steuer fest in seiner Hand gehalten und ließ sich nicht steuern. ... Generalpräses Ridder kannte den Gesellenverein und ist in seiner Regierungszeit vomn Programm Adolph Kolpings kein Lot abgewichen. Das war in einer Zeit des Umbruchs, wo so viel Neues entstand und entstehen musste, nicht so selbstverständllich...."


Schriftsteller und Historiker

Im Krieg war das GEneralsekretariat ausgebrannt, Archiv und wihtige Unterlagen waren zerstreut. Was Dr. Ridder hier wieder zusammengetragen, geordnet und ausgewertet hat, ist für das Kolpingwerk von unschätzbarer Bedeutung genau wie das, was er in seinen Büchern über Adolph Kolping und sein Werk, seine Beurteilung und seine Persönlichkeit veröffentlicht hat. Hinzu kommen noch viele wissenschaftliche Werke über Kirche, Pädagogik und Theologie, Predigten und Religionsvorträge und eine Fülkle von äArtikeln in vielen Zeitschriften, vor allem im Kolpingblatt, bei dem er jahrelang verantwortlich in der Shriftleitung mitgesrbeitet hat.


Aktuelle Aufgaben

Drei wichtige Aufgaben kaqmen durch Dr. Ridder auf das Kolpingwerk zu: Die Schulungsarbeit, die besonders durch den Bau des zentralen Bildungsheimes gefördert wurde, die Familienferien, die anfangs durch den Ausbau des Heimes in Uckerath ermöglicht wurden, die Entwicklungshilfe, für die sich das Kolpingwerk wie kaum ein anderer Verband eingesetzt hat.


Staatliche Anerkennung: Großes Verdienstkreuz

Anlässlich seines 60. Geburtstages überreichte ihm im Rahmen eines Staastsaktes am 25. Juni 1956 der Ministerpräsident Steinhoff von NRW das vom Bundespräsident Prof. Dr. Theodor Heuss verliehene Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Es wurde u.a. das soziale Wirken und die fruchtbare Arbeit in seiner Leitung des Kolpingwerkes gewürdigt. zum 65. Geburtstag gratulierte Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer: " ... Besonderer Dank gebührt Ihnen für die aufopferungsvolles Wirken im Dienst der katholischen Handwerkerbewegung."


Kirchliche Anerkennung

1952: Ernennung zum Päpstlichen Geheimkämmerer 23.09.1957: Ernennung zun Päpstlichen Hausprälaten (antistes urbanus) (Der Generalpräses des internationalen Kolpingwerkes, Msgr.Dr.theol.Bernhard Ridder, gebürtig aus Rheine, ist von Seiner Heiligkeit Papst Pius XII wegen seiner Verdienste um den äußeren und inneren Aufbau des Kolpingwerkes nach dem Krieg sowie wegen seiner Bemühungen um die Wiederherstellung der durch Kriegseinwirkung fast vollständig zerstörten Grabeskirche Kolpings in >Köln zum Päpstlichen Hausprälaten ernannt worden. ...) 25.01.1961: Joseph Kardinal Frings (Köln): ".. Lassen Sie mich Ihnen schon jetzt meinen herzlichen Dank und meine Anerkennung für all Arbeit aussprechen, die Sie im Amt des Generalpräses geleistet haben." 07.07.1961: Franz Kardinal König (Wien): "... Ich fühle mich verpflilchtet, Ihnen meinen herzlichsten Dank zu übermitteln für alles, was Sie in den vergangenen 13 Jahren, vor allem in der schwierigen Nachkriegszeit, im Dienste der Kirche geleistet haben.Vor allem bin ich Ihnen verbunden für Ihren Rat und Ihre Unterstützung bei allen österreichischen Kolpingsanliegen. Mit der Versicherung meiner besonderen Hochschätzung ... bin ich stets Ihr +F.Card.König"

Glückwünsche zu seinem 70. Geburtstag

Es erreichten ihn viele Briefe und Telegramme aus der ganzen Welt, in denen dankend auf das Lebenswerk von Dr. B. Ridder eingingen. U.a. erhielt er Glückwünsche von Heinrich Lübke, Präsident der Bundesrepublik Deutschland; Ludwig Erhard, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland; Dr. Bruno Heck, Bundesminister, Geschäftsführendes Mitglied des Präsidiums der CDU; J.H. Dufhues, Präsident des Landtages NRW; Joseph Kardinal Frings, Köln; Dr. Niemeyer, Kommissariat der Deutschen Bischöfe, Bonn; Der Bürgermeister der Stadt Köln;


Krankheit, Jubiläum, Tod

26.04.1962: ein schwerer Herzanfall brachte Dr. Ridder an den Rand des Grabes, 27.04.1962: er erhielt die hl. Sterbesakramente, Durch die ärztliche Kunst seines Schulkameradens Dr. med. Wilhelm Bröker konnte er am 10. Juni 1962 (Pfingsten) sein 40-jähriges Priesterjubiläum in seiner Hauskapelle mit seinen Geschwistern feiern. Aber er war körperlich ein gebrochener Mann, der noch sehr oft von Dr. Bröker mit Strophantinspritzen behandelt werden musste, um das Herz ein wenig aufzurappeln. Als sich nach 5 Jahren aufgrund des Leberkrebses noch eine Gelbsucht einstellte, waren seine Kräfte am Ende und er starb am 4. Mai 1967, am Feste Christi Himmelfahrt, gegen 10.30 Uhr im Beisein seiner Cousine Maria Meermann, die fast 40 Jahre seine Haushälterin war, und seiner Schwester Johanna. am 10. Mai 1967 wurde er unter großer Beteiligung, auch sehr vieler Banneträger aus anderen Nationen, und vieler namhafter Persönklichkeiten auf dem Friedhof in Lützenkirchen beigesetzt.

--F.R. (Diskussion) 00:59, 8. Mai 2013 (CEST)-- Quelle: Autobiographie von Dr. theol. Bernhard Ridder, nicht veröffentlicht, Privatbesitz (Familienbesitz)