Benutzer:Fußballfan240395/Dänische Fußballnationalmannschaft (Geschichte)
Geschichte
Vor 1979
Am 18. April 1897 spielte die dänische Nationalmannschaft erstmals in einem inoffiziellen Spiel und bestritten dies in Hamburg gegen eine Auswahl aus Altona. Bei den Olympischen Spielen 1906 in Athen gewann Dänemark die Goldmedaille. Beim ersten offiziellen Länderspiel der dänischen Nationalmannschaft handelt es sich um den 9:0-Sieg während den Olympischen Spielen 1908 im White City Stadium in London gegen die B-Mannschaft Frankreichs. Keine drei Tage später gewann die dänische Mannschaft gegen das A-Team der Franzosen mit 17:1 und erreichte somit das Endspiel, in der die Dänen gegen den Gastgeber mit 0:2 verloren. Zwei Jahre später – am 5. Mai 1910 – folgte im Sct. Markus-Platz in Kopenhagen das erste Länderspiel, in der man England empfing und man mit einem 2:1-Erfolg Revanche nahm.[1] In den zehn Jahren wurden insgesamt 37 Partien ausgetragen, wovon lediglich neun Partien mit einer Niederlagen endeten. Weitere zwei Partien endeten mit einem Unentschieden, während die dänische Mannschaft 26 Erfolge verbuchen konnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg gewannen die Dänen bei den Olympischen Spielen 1948 die Bronzemedaille, 1960 sogar die Silbermedaille.[2] Die Leistungsschwankungen beziehungsweise die mangelnde Professionalität – zu diesem Zeitpunkt war im dänischen Fußball das Profitum nicht gestattet – drückte sich an einem Spiel im Spätsommer 1961 aus: Am 20. September 1961 kam es in Düsseldorf zu einem Aufeinandertreffen mit Westdeutschland und gegen die Elf um Uwe Seeler unterlagen die Dänen mit 1:5.[3] Auch wegen den Erfolgen bei den Olympischen Spielen in den Jahren 1948 und 1960 wehrte sich der dänische Fußballverband gegen das Profitum. 1969 folgte die erste Lockerung der Regel, ehe ab 1971 auch Profis in der dänischen Nationalmannschaft spielen konnten.[4]
Ära Piontek (1979–1990)
Zum 1. Juli 1979 wurde der Deutsche und ehemalige Bundesligaspieler Sepp Piontek neuer Trainer der dänischen Nationalmannschaft. Unter seinem Vorgänger Kurt Nielsen waren die Dänen in die Qualifikation für die Europameisterschaft 1980 mit zwei Niederlagen gegen England und Bulgarien schlecht gestartet.[5] Drei Wochen nach der Niederlage gegen die Bulgaren errang Dänemark unter dem neuen Trainer aus Westdeutschland einen Sieg in einem Testspiel in Cadiz gegen Spanien, die mit 3:1 besiegt werden konnte. Die Teilnahme an der Endrunde in Italien wurde zwar verfehlt, doch im Lager der dänischen Mannschaft und im Verband ging man davon aus, dass die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1982 erfolgreicher verlaufen würde und man dabei sein werde.[6] In diese startete die Elf von Sepp Piontek allerdings mit drei Niederlagen, doch ein Höhepunkt in der Qualifikation war der 3:1-Auswärtssieg gegen den späteren Titelträger Italien. Zusammen mit dem Auswärtssieg gegen Spanien zwei Jahre zuvor wird der Erfolg gegen die Squadra Azzurra als Andeutung für eine erfolgreiche Zukunft der dänischen Nationalmannschaft angesehen.[7] Tatsächlich sollte die Zukunft wirklich besser werden, denn nach einem 1:0-Sieg im Wembley-Stadion in London gegen die gastgebenden Engländer im Jahr 1983 qualifizierte sich Dänemark für die Europameisterschaft 1984 in Frankreich. Dort spielten die Skandinavier in einer Gruppe mit den gastgebenden Franzosen, Belgien und Jugoslawien. Im Eröffnungsspiel gegen Frankreich verlor man – unverdienterweise – mit 0:1, wobei sich Stürmer Allan Simonsen nach einem Zweikampf mit Le Roux verletzte und für den Rest des Turniers ausfiel.[8] Im zweiten Spiel trafen die Dänen auf Jugoslawien und gewannen durch die Treffer vom zweifachen Torschützen Arnesen sowie von Berggreen und Lauridsen mit 5:0. Im letzten und entscheidenden Spiel gegen die Belgier hätte aufgrund der schlechteren Tordifferenz des Gegners bereits eine Punkteteilung für den Einzug in das Halbfinale ausgereicht, doch die Belgier, die aus der eigenen Liga einige dänische Spieler kannten (beispielsweise spielten Morten Olsen, Kenneth Brylle und Arnesen beim RSC Anderlecht) führten mit 2:0.[9] Den Dänen gelang es allerdings, das Spiel zu drehen und gewannen mit 3:2. Durch den Sieg waren die Dänen für das Halbfinale qualifiziert und trafen dort auf Spanien. Nach sechs Minuten ging Dänemark durch Preben Elkjær Larsen in Führung.[10] Nachdem auf beiden Seiten die Chancen vergeben wurden und nach 120 Minuten ein 1:1 auf der Anzeigetafel prangte, kam es zum Elfmeterschießen, wo Preben Elkjær seinen Elfmeter verschoss und Dänemark somit ausschied.
Nachdem die dänische Nationalmannschaft auch die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko erfolgreich bestand und dabei auch die Sowjetunion vor 50.000 Zuschauern besiegt hatte,[11] errangen sie die erstmalige Teilnahme an einer Weltmeisterschaftsendrunde. Im Auftaktspiel schlugen sie Schottland mit 2:0. Im zweiten Spiel gegen Uruguay ein 6:1-Erfolg. Durch ein 2:0-Sieg gegen Westdeutschland – dem ersten Aufeinandertreffen zwischen den beiden Nationen seit Anfang der 1970er-Jahre – errang Dänemark den Gruppensieg und traf im Achtelfinale – genau wie vor zwei Jahren bei der Europameisterschaftsendrunde – auf Spanien. Dort gingen die Dänen die Dänen in Führung, doch nach einem Fehlpass von Jesper Olsen folgte der Ausgleich der Spanier; durch unter anderem vier Treffern von Emilio Butragueno gewannen die Iberer mit 5:1.[12] In der Qualifikation für die Europameisterschaft 1988 in Westdeutschland war es Dänemark gelungen, die Teilnahme trotz lediglich vier eigener erzielter Treffer zu erringen; allerdings haben die Skandinavier lediglich zwei Tore selbst kassiert. In der Gruppenphase bei besagter Endrunde traf die dänische Nationalmannschaft auf Spanien, Italien und Westdeutschland; eine überalterte dänische Elf schied nach drei Niederlagen in drei Spielen aus dem Turnier aus.[13] Auf diese Europameisterschaftsendrunde folgte die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1990 in Italien: nach zwei Unentschieden gegen Bulgarien und Griechenland folgten zwei Erfolge gegen selbige Teams, darunter ein 7:1-Sieg gegen die Griechen. Am 18. September 1989 wurde Morten Olsen, der seine aktive Karriere beendete, aus der Nationalmannschaft verabschiedet, wobei ihm beim 4:0-Sieg gegen Brasilien – es war sein 102. Länderspiel – ein Tor gelang.[14] Im letzten und entscheidenden Spiel gegen Rumänien hätte ein Punkt gereicht, um sich für die Weltmeisterschaftsendrunde in Italien zu qualifizieren, doch trotz einer 1:0-Führung verlor Dänemark mit 1:3 und verpasste die Weltmeisterschaft. Am 2. Februar 1990 gab Sepp Piontek am Rande der Auslosung der Gruppen für die Qualifikation für die Europameisterschaft 1992 in Schweden seinen Rücktritt bekannt.[15]
Große Erfolge unter Møller Nielsen (1990–1996)
Als Favorit für die Nachfolge von Piontek wurde Horst Wohlers gehandelt, doch sein Klub Bayer 05 Uerdingen verweigerte die Freigabe. Neuer Trainer der dänischen Nationalmannschaft wurde schließlich der bisherige Nachwuchsnationaltrainer Richard Møller Nielsen, der auch als Co-Trainer von Sepp Piontek fungiert hatte.[16] Hans Bjerg-Pedersen, ein Kenner des dänischen Fußballs, der auch der Chef von Lyngby BK war, und Jørgen Mikkelsen, ein ehemaliger Vorsitzender von Odense BK, hatten vor der Inthronisierung von Møller Nielsen Stimmung gegen ihn betrieben. Bjerg-Pedersen erinnerte an „Jugendländerspiel“ zwischen Dänemark und Bulgarien, welches die von Richard Møller Nielsen betreute dänische Mannschaft mit 0:7 verlor, wobei nach Hans Bjerg-Pedersen Ansicht in taktischer Hinsicht Møller Nielsen „eine reine Katastrophe“ war.[17] Auch seine Erfolge als Trainer der Olympiamannschaft wurden relativiert. Zum Auftakt der EM-Qualifikation folgte ein 4:1 gegen die Färöer-Inseln, ehe man im Auswärtsspiel gegen Nordirland ein 1:1 errang. Daraufhin verlor Dänemark mit 0:2 gegen Jugoslawien; die jugoslawische Mannschaft wurde als der größte Gegner im Kampf um den Platz bei der EM gehandelt wurden. Daraufhin zogen sich die Laudrup-Brüder Michael und Brian aus der Nationalmannschaft zurück.[18] Dem sowohl in der dänischen Presse als auch teilweise in der dänischen Mannschaft umstrittenen Richard Møller Nielsen gelang daraufhin am 1. Mai 1991 im Rückspiel gegen die Jugoslawen ein 2:1-Sieg. Obwohl die restlichen Spiele in der Qualifikation allesamt gewonnen wurden, wurde die Teilnahme am Endturnier in Schweden um einen Punkt verpasst.[19] Da der Gruppensieger aus Jugoslawien aufgrund des Jugoslawienkrieges vom Turnier ausgeschlossen wurde, rückte Dänemark nach. Legenden zufolge sei die Mannschaft aus dem Urlaub geholt wurden, doch die dänische Liga war bis drei Tage vor dem Auftaktspiel bei der EM im Betrieb und am 3. Juni 1992 absolvierte die dänische Nationalmannschaft in Brøndby gegen die GUS ein Testspiel.[20] Im ersten Spiel gegen England gab es – trotz eines Pfostenschusses von John Jensen – ein 0:0, im zweiten Spiel gegen Gastgeber Schweden verloren die Dänen mit 0:2. Im letzten und entscheidenden Spiel gegen Frankreich gewann die dänische Elf durch ein Tor des für den zurückgekehrten Brian Laudrup eingewechselten Lars Elstrup mit 2:1 und aufgrund des Sieges der Schweden im Parallelspiel gegen England zog Dänemark ins Halbfinale ein.[21] Dort trafen die Skandinavier auf den Turnierfavoriten aus den Niederlanden. Nach 120 Minuten stand es 2:2 und nachdem im Elfmeterschießen der Niederländer Marco van Basten verschoss und Kim Christofte danach traf, standen die Dänen im Finale.[22] Dort schlugen sie den favorisierten Weltmeister Deutschland durch Tore von John Jensen und Kim Vilfort mit 2:0.
In der der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1994 scheiterten sie denkbar knapp, nachdem von zwölf Spielen vier mit einer Punkteteilung endeten und sieben Partien gewonnen werden konnten, dabei fehlte ein einziges Tor zur Teilnahme; Irland hatte die gleiche Tordifferenz wie Dänemark (+13).[23] Bei der Europameisterschaft 1996 in England waren die Dänen allerdings dabei. „Planmäßig“ gab es im Auftaktspiel gegen Portugal ein 1:1.[24] Darauf folgte allerdings ein 0:3 gegen Kroatien. Im letzten und entscheidenden Spiel gegen die Türkei gewannen die Dänen zwar mit 3:0, schieden allerdings aufgrund des Ergebnisses im Parallelspiel aus. Richard Møller Nielsen trat daraufhin als Nationaltrainer zurück.
- ↑ Markus Franz: Morten Olsen baut auf Sand. BoD – Books on Demand, ISBN 978-3-7412-8025-2, S. 101.
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