Benutzer:Ganescha/Die Ahnen
Die Ahnen ist ein historischer Roman von Gustav Freytag, der die deutsche Geschichte anhand der Geschichte einer Familie über fünfzehn Jahrhunderte erzählt. Der Roman, der aus sechs Bänden besteht, erschien von 1872 bis 1880. Er gilt als Beispiel des sogenannten Professorenromans. Inhalt
Inhalt
Ingo und Ingraban
Ingo
Ingo, der Stammvater der Reihe der „Ahnen“ ist ein vandalischer Prinz, der 357 nach der Schlacht des römischen Kaisers Julianus gegen die Alemannen Schutz am Hof des „Thürings“ Answald sucht. Dort verliebt er sich in dessen Tochter Irmgard. Wegen eines Zwischenfalls mit seinem Nebenbuhler Theodulf flieht er an den Hof des thüringischen Königs Bisino. Dort verliebt sich dessen Frau Königen Gisela in ihn, die er aber zurückweist. Stattdessen entführt er Irmgard, heiratet sie und errichtet an der Stelle der heutigen Coburg eine Burg, wo die beiden mit ihren Gefolgsleuten leben. Nachdem sich Gisela, Theodulf, Arnswald und die Römer Ingo und seine Gefolgsleute angreifen, sterben Ingo und Irmgard in den Trümmern ihrer Burg. Der einzige Sohn der beiden wird von einer Dienerin gerettet.
Ingraban
Nahezu vier Jahrhunderte später (724) weiß Ingraban nur noch wenig von seinem Stammvater Ingo. Seine Geschichte beginnt, indem Bonifatius und dessen Neffen, den Mönch Gottfried auf ihrer Reise führen und beschützten muss. Ingraban ist diese Aufgabe zuwider, da er das Christentum heftig ablehnt, kommt aber der Verpflichtung nach, die er eingegangen ist. Ingrabans liebt Walburg, die gläubige Christin ist. Als Walburg von Wenden auf einem ihrer Raubzüge entführt wird, erhält Gottfried den Auftrag, sie neben anderen Frauen und Kindern freizukaufen. Ingraben begleitet ihn. Es gelingt zwar, die Gefangenen freizubekommen, aber durch eine Täuschung des Wendenhäuptlings Ratiz gerät Ingraban selbst in Gefangenschaft und soll geopfert werden. Mit Hilfe eines Gefolgsmanns kann sich Ingraban gewaltsam befreien. Dabei gerät das das Lager der Wenden in Brand. Sie können verhindern, dass die Wenden die befreiten Gefangenen einholen und Rache an ihnen üben können. Wegen [nachzuschlagen] wird Ingraban verbannt und flüchtet in den Wald. Kurz nachdem ihm Walburg folgt, erfahren sie von den Plänen von Ratiz, einen Überraschungsangriff zu führen. Ingraben riskiert sein Leben, indem der als Verbannter das Dorf vor dem Angriff warnt. In der darauffolgenden Schlacht rettet Gottfried seinem Widersacher Ingraban das Leben, indem er sich selbst opfert. Ratiz wird von Ingraban getötet, worauf Bonifacius mit Mitleid und Feindesliebe reagiert. Erschüttert davon beschließt Ingraben, selbst Christ zu werden. Im Schlusskapitel begleitet er als Mann in fortgeschrittenem Alter Bonifazius bei seinem Versuch, die Friesen zu missionieren und stirbt mit ihm den Märtyrertod.
Das Nest der Zaunkönige
Rund dreihundert Jahre später werden Ingos Nachfahren reguli, Zaunkönige, genannt, weil sie noch die Tradition eigener Souveränität pflegen, aber ansonsten den Grafen und sonstigen Lehensleuten des Königs gleichgestellt sind. Immo wurde von seinen Eltern für das Klosterleben bestimmt, gegen das er sich immer wieder auflehnt. Nach einem Überfall gerät er in die Gefangenschaft des Grafen [wer?] und verliebt sich in dessen Tochter Hildegart. Wieder im Kloster verteidigt er den Abt gewaltsam gegen ein Aufruhr der Mönche, wird aber gefangengesetzt, weil er die richtige Sache mit gewaltsamen Mitteln gekämpft habe. Es gelingt ihm, sich dem Kloserleben zu entwinden. Seine Mutter ist darüber entsetzt und seinen Brüdern ist er zunächst nicht willkommen und in die Dienste von Heinrich II zu treten, dessen Gunst er rasch erwirbt. Bei der Eroberung von Erfurt (?) rettet er Hildegart und setzt sich bei Heinrich II für deren Vater ein. Er ist damit erfolgreich, fällt aber bei Heinrich in Ungnade, weil dieser glaubt, er habe seine Fürsprache bei Heinrich II für die Hand von Hildegart verkauft. Ingo verlässt zunächst Deutschland. Als er als Kriegsheld heimkehrt versöhnt er sich mit seinen Brüdern. Als sie erfahren, dass Hildegart in ein Kloster geschickt werden soll, befreien sie sie in einem Handstreich, werden aber gefangengenommen. Im anschließenden Prozess erkennt Heinrich II, dass Immo zu jedem Zeitpunkt loyal war und wird vom König freigesprochen und belehnt. [noch mal nachzulesen].
Die Brüder vom deutschen Hause
Die Geschwister
Der Rittmeister von Alt-Rosen
Der Freikorporal bei Markgraf Albrecht
Aus einer kleinen Stadt
Der Schluss der Ahnen
- "Unsere Phantasie mag mühelos, auch wo die beglaubigte Kunde fehlt, noch weiter rückwärts in die Vergangenheit fliegen. Vielleicht suchte schon fünfhundert und tausend Jahre früher ein Ahnherr hier an derselben Stätte einen günstigen Freund oder seine Heimat. Ich will dir, du Verehrer alter Familienerinnerungen, sogar etwas anderes und Größeres zugeben. Vielleicht wirken die Taten und Leiden der Vorfahren noch in ganz anderer Weise auf unsere Gedanken und Werke ein, als wir Lebenden begreifen. Aber es ist eine weise Fügung der Weltordnung, daß wir nicht wissen, wie weit wir selbst das Leben vergangener Menschen fortsetzen, und daß wir nur zuweilen erstaunt merken, wie wir in unsern Kindern weiter leben. Vielleicht bin ich ein Stück von jenem Manne, welcher einst an dieser Stelle von dem Reformator gesegnet wurde, und vielleicht war ich es selbst in anderer Erscheinung, der schon auf diesem Berge lagerte, lange bevor die ehrwürdige Feste gebaut wurde. Aber meine Valerie hatte keiner von den alten Knaben, keiner saß meinem Henner am Arbeitstisch gegenüber, um liberale Artikel zu schreiben, und keiner sah wie wir von dieser Höhe hinab in die Landschaft eines großen deutschen Volkes, welches über der Arbeit ist, das Haus seines Staates zu zimmern. Was wir uns selbst gewinnen an Freude und Leid durch eigenes Wagen und eigene Werke, das ist doch immer der beste Inhalt unseres Lebens, ihn schafft sich jeder Lebende neu. Und je länger das Leben einer Nation in den Jahrhunderten läuft, um so geringer wird die zwingende Macht, welche durch die Taten des Ahnen auf das Schicksal des Enkels ausgeübt wird, desto stärker aber die Einwirkung des ganzen Volkes auf den einzelnen und größer die Freiheit, mit welcher der Mann sich selbst Glück und Unglück zu bereiten vermag. Dies aber ist das Höchste und Hoffnungsreichste in dem geheimnisvollen Wirken der Volkskraft."
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