Benutzer:GerhardSchuhmacher/Erotik

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== Darstellungen == * [Category:Erotic paintings]] * Category:Traditional Chinese medicine * Datei:Wellcome L0037293.jpg|mini|Sogenannte „Schmerzpuppe“ oder „Doctor's Lady“ der Chinesischen Medizin * File:Diagnostic Dolls Wellcome L0037076.jpg * Category:Taoism [Datei:Magu (Qing Dynasty, 19th-century).jpg|mini|Magu, Göttin der Unsterblichkeit, mit Hirsch an ihrer Seite]] * in Satin gearbeitet, mit einer Darstellung von Magu, der Göttin der Unsterblichkeit, mit einer Hacke, die einen Blumenkorb über der Schulter trägt, einem Pfirsich in der einen Hand und einem Hirsch an ihrer Seite, die Details sind mit goldumsponnenen Fäden hervorgehoben, das ganze als hängende Schriftrolle montiert == Diskussion == * Größtenteils besteht der Artikel aus zusammengewürfelten Textpassagen verschiedener Zeiten und Couleur, Zitate erscheinen willkürlich eingestreut und mit Andeutungen und Interpretationen vermischt, um den Eindruck von Kuriosität oder Unsinnigkeit zu bewirken. Brauchbare Teile könnten im Artikel [[Tao der Sexualität]] als Anmerkungen eingebracht werden – so Ausführungen zur Historie ... Danach wäre die Löschung angebracht, um dieses Konstrukt mangelnder Objektivität und Neutralität und dem Versuch, Leser zu verdummen aus dem Bedeutungszusammenhang von Taoismus und Sexualität zu entfernen. Das Lemma – es hätte auch ''Daoistische Sexualpraxis'' benannt werden können – ist bereits denunziatorischer POV: „Praktiken“ implizieren Unredlichkeit, Anrüchigkeit; sie assoziieren dilettantisches, eher illegales, gar kriminelles Tun. == Zum Kamasutra == [[Datei:Kamas1.jpg|mini|Gesellschaft im Haus eines „Lebemannes“ während der Begrüßung eines weiblichen Gastes]] Die '''64 Künste''' sind eine Sammlung von Kompetenzen und Handlungsweisen, die im [[Kamasutra]] des [[Vatsyayana Mallanaga]] erwähnt sind und somit als ein in die Zeit der Jahrtausendwende zwischen 200 vor Christus und 500 nach Christus datierbarer [[Kodex]] aufgefasst werden können.<ref group="Anm">Andere Angaben (ohne Quellenbenennung) wahrscheinlich europäischer Autoren grenzen die Lebenszweit des Autors auf ‚vermutlich zwischen 200 und 300 n. Chr.‘ ein.</ref> Er kam vor allem in Partnerbeziehungen zur Geltung, doch waren die ''64 Künste'' grundlegend als allgemeines gesellschaftliches Bildungsideal zur Gestaltung von harmonischem Sozialverhalten. „In der Gattung der [[Kamashastra|Kāmaśāstras]], der Lehrbücher über die Sexualität, gibt es heute kein älteres als das Buch Vātsyāyanas.“ Und so fanden die ''64 Künste'' auf diesem Weg weite Verbreitung.<ref>Vanamali Gunturu: ''Der Kamasutra Ratgeber'', Atmosphären Verlag, München 2004, S. 7 f. ISBN 3-86533-004-5.</ref> == Erwähnung im Kamasutra == Im ersten Buch des Kamasutra, im dritten Kapitel, ist bereits im Titel – „Die Erotik und die 64 Künste“<ref group="Anm">In den westlichen Übersetzungen und Interpretationen des Kamasutra weicht die Benennung des Kapitels in vermeintlich ‚freier‘ Wiedergabe vom Original deutlich ab – „Die Darlegung des Wissens“ bei Doniger/Kakar – und blendet somit den Begriff ''64 Künste'' aus. Die Darstellung folgt im Artikel der quellengetreuen Übertragung von: Vanamali Gunturu: ''Der Kamasutra Ratgeber'', Atmosphären Verlag, München 2004, S. 48 bis 64. Die freie Übersetzung stammt von: Wendy Doniger, [[Sudhir Kakar]] (Hrsg.): ''Kamasutra.'' Kommentierte Neuübersetzung aus dem Sanskrit. Oxford University Press, Oxford 2002. Deutsche Ausgabe: ''Kamasutra.'' Übersetzung aus dem Englischen von Robin Cackett. Wagenbach, Berlin 2004, ISBN 3-8031-3614-8.</ref> die enge Verbindung zur Mann–Frau–Beziehung gesetzt – Vātsyāyana laut Gunturu: die ''64 Künste'', „die Männer und Frauen um der Erotik willen beherrschen sollten.“ Vātsyāyana verweist darauf, dass „Männer sowie Frauen das [[Dharma|Dharmaśāstra]], das heißt die sakralen und profanen Gesetze, sowie seine Nebenfächer sowie das [[Arthashastra|Arthaśāstra]], die den Reichtum und die Macht betreffende Wissenschaft und ihre Nebenfächer (studieren).“ Gunturu: „Dass auch Frauen studieren sollten geht aus den Aphorismen I.2.1/2 hervor.“<ref group="Anm">Gunturu nennt diese Auffassung bestätigend auch Parasa Nath Dwivedi, 1999, S. 46 und Śrīdevadatta Śāstrī, 1996, S. 75 (Literatur: S. 276 f.) in: V. Gunturü, S. 49.</ref> Vātsyāyana selbst schränkt unter Einbezug des Erlernen der ''64 Künste'' ein, dass „auch Mädchen [..] bis zu ihrer Eheschließung diese Wissenschaften erlernen (sollten), und danach sollten sie nur mit dem Einverständnis ihres Mannes weiter studieren.“ === Erlernen der 64 Künste === Männer wurden von Gurus angeleitet, Frauen lernten „das Kamasutra und seine Techniken“ nur von anderen Frauen, als Beispiele: „eine vertrauenswürdige Busenfreundin, die bereits mit einem Mann Liebe gemacht hatte, eine Freundin mit entsprechender Erfahrung, eine jüngere Schwester ihrer Mutter, eine alte Dienerin, die genauso liebevoll und vertrauenswürdig war wie die Tante, eine Bettelnonne oder die eigene ältere Schwester, wenn sie sich gut verstanden.“ Der Begriff „Kunst“ – so Vanamali Gunturu – bedeute „die Fertigkeit, Männern und Frauen eine Freude zu bereiten und so die Verführung zu bewerkstelligen. […] Insofern ist Kunst bloß ein Mittel und der Zweck ist, von der Warte des Kāmasūtras ausgesehen, die Erotik.“<ref>V. Gunturu, S. 50 f.</ref> Im [[Kamashastra]] – den Lehrbüchern der „Liebeswissenschaft“, deren ältestes das Kamasutra ist –, sind als einem „Nebenbereich“ Tanz, Gesang und Instrumentalmusik zugeordnet, die in den 64 Künsten aufgehen, dabei bedeutet ''Tanz'' auch „Schauspielkunst und [[Indische Kultur#Theater|Theateraufführungen]] […], die Kunst der Verkleidung und auch die Kunst der Täuschung durch Verkleidung gehören dazu.“ Ähnlich weit gefasst sind Malerei und Dekoration, des Weiteren die Verschönerung des Körpers durch Kleidung und Schmuck, Kenntnis im Umgang mit Edelsteinen, die Zubereitung verschiedener Parfüms und Näharbeiten. „Die beste Zierde eines Menschen ist jedoch eine gepflegte Sprache. Daher sind viele Künste der Erotik mit Sprache und literarischen Tätigkeiten verbunden.“ Weiter die Kenntnis von Spielen, das Kochen und die Zubereitung verschiedener Getränke, die Heilkunde, die Kunst des Wohnens und auch „übersinnliche Mittel und Methoden“. Und „wer Anstandsregeln beherrscht, fühlt sich in der Gesellschaft von Männern und Frauen wohl.“<ref>V. Gunturu, S. 52 f.</ref> == Die 64 Künste (Auflistung) == # Gesang; # [[Klassische indische Musik|Instrumentalmusik]]; # [[Indischer Tanz|Tanz]]; # Malerei; # Aus Blättern Schablonen schneiden, mit denen Frauen ihre Körperglieder und Stirn bemalen; # Rangoli – Anfertigung kunstvoller Muster am Boden mit Reismehllinien und Blumen; # Dekoration von Räumen und Betten mit Blumen; # Färben von Zähnen, Kleidung und Körperteilen; # Mit Einlegearbeiten den Fußboden verzieren; # Betten herrichten in Anbetracht der Temperaturunterschiede der verschiedenen Jahreszeiten; # Wasserinstrumente spielen; # Wasserspiele spielen und Wasser zum Spaß spritzen; # Überraschende Fähigkeiten besitzen; # Mit Blumen verschiedene Kränze und Sträuße binden; # Das Verzieren von Stirn und Kopf mit Blumen; # Verschönerung des Körpers durch Kleidung und Schmuck unter Berücksichtigung des Landes und der Zeit; # Verzierung der Ohren mit unterschiedlichem Ohrschmuck aus Elfenbein; # Zubereitung unterschiedlicher Parfüms; # Schmuck an verschiedenen Körperstellen anbringen; # Magie; # Beherrschung der Kaucumara-Methoden; # Fingerfertigkeiten; # Kochkunst; # Zubereitung verschiedener alkoholischer und nichtalkoholischer Getränke; # Näharbeiten; # Spiele mit Fäden zur Belustigung; # Das Saiteninstrument Vina und die Trommel spielen; # Doppeldeutige Gedichte verfassen; # Rezitationsspiele; # Hersagen schwer aussprechbarer Worte; # Vorlesen von Büchern zur Unterhaltung und Freude; # Die Fähigkeit, Dramen und Erzählungen zu lesen und zu verstehen; # Das Ergänzen unvollständiger Verse; # Aus Rohr Stühle und Matten flechten; # Drechseln und Holzarbeiten; # Holzschnitzerei # Baukunst und Wissenschaft der Einrichtung des Wohnhauses; # Kenntnisse von Edelsteine und Währungen; # Kenntnisse von Dhātus, den drei wichtigsten Bestandteilen des Körpers; # Kenntnisse von Beschaffenheit und den Farben der Edelsteine; # Pflanzenheilkunde; # Die Kenntnisse von Wettkämpfen zwischen Widdern, Hähnen und Wachteln; # Papageien und Predigerkrähen das Sprechen beibringen # Kopf- und Körpermassage; # Beherrschung der Zeichensprache; # Kenntnisse von verschlüsselten Sprachen; # Kenntnisse der verschiedenen Sprachen eines Landes; # Verzieren der Wagen und Sänften mit Blumen; # Beherrschung der Omenkunde; # Kenntnisse vom Bau mechanischer Einrichtungen; # Fotografisches Gedächtnis; # Fähigkeit mit einer Gruppe etwas zu rezitieren; # Fähigkeit, Gedichte aus dem Stegreif vor Publikum zu verfassen; # Kenntnisse von Lexika; # Kenntnisse vom Versmaß; # Kenntnisse von Ziermitteln der Dichtung; # Die Kunst des Betrugs durch Verkleidung; # Die Kunst der Verkleidung; # Das Beherrschen verschiedener Glücksspiele; # Würfelspiel # Kinderspiele; # Beherrschen der Anstandsregeln; # Kenntnisse von Erfolgsstrategien; # Kenntnisse von Körperübungen.<ref>V. Gunturu, S. 269 f.</ref> == Historischer Kontext == In der möglichen Lebenszeit Vātsyāyanas befand sich Rom auf dem Weg zur Beherrschung der Mittelmeerregion und des europäischen Kontinents bis hin zur Auflösung des [[Imperium Romanum]] und der beginnenden Herrschaft germanischer Völkerschaften. In diesem Zeitraum war auch in Indien eine städtische Kultur entstanden. „Der Staat wurde von einem König mit seinem bürokratischen Apparat geprägt.“ Die Gesellschaft war „durch Arbeitsteilung und Berufsauffassung so organisiert, dass die Menschen Freizeit hatten die sie für die schönen Künste, für Musik, Theater, Malerei, Reisen, Ausflüge und Spaziergänge nutzten.“ Der Unterschied zu den zeitgenössischen, europäisch-antiken Verhältnissen liegt darin, dass die wichtigen Religionen, der [[Hinduismus]] und der [[Buddhismus]], ihre Blütezeit bereits hinter sich hatten, sie waren im Verfall begriffen: Die Menschen hatten „der Religion gegenüber eine weitgehend entspannte, pragmatische und aufgeklärte Einstellung eingenommen. Um die letzten Wahrheiten ihrer Religion kümmerten sich die Menschen nur wenig.“ Auch bei religiösen Anlässen hielten Männer und Frauen Ausschau nach möglichen Liebespartnern. Gerade die freizügigen buddhistischen Nonnen „seien für die Einweihung der Jungfrauen in die Kunst der Erotik am besten geeignet, schreibt Vātsyāyana in seinem Buch.“ In diesem Klima, so will es der Autor vermitteln, und so galt „Erotik als höchster Wert und als höchstes Gut“ – als „Grundsatz des Kamāsūtra.“ Der moderne Autor Vanamali Gunturu stellt seinem Ratgeber das Zitat aus III. 2. Sūtra 6 voraus: „Frauen sind wie Blumen, sie lassen sich nur zart umwerben.“<ref>V. Gunturu, S. 10, 7 und 28.</ref> == Anmerkungen == <references group="Anm" /> == Literatur == * Vanamali Gunturu: ''Der Kamasutra Ratgeber'', Atmosphären Verlag, München 2004. ISBN 3-86533-004-5 == Einzelnachweise == <references /> [Kategorie:Kulturgeschichte (Indien)]] [Kategorie:Immaterielles Kulturerbe (Indien)]] [Kategorie:Bildung in Indien]] [Kategorie:Indische Literatur]] [Kategorie:Erotische Literatur]]