Benutzer:GerhardSchuhmacher/KukuCK

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Der KuKuCK, das seinerzeit allgemein bekannte „Kunst- und KulturCentrum“ in der Anhalter Straße 7 in Berlin-Kreuzberg, fiel im Stadtbild durch das riesige Wandgemälde auf,
das auf den Aussenseiten der beiden Seitenflügel grotesk überspitzt im Ambiente deutscher Alltagsszenerien links eine märchenhaft anmutende Schmiede von anarchistischen Bombenbauern zeigte und rechts aufsteigende Seifenblasen, deren auffälligste xy und eine zerplatzende die Ziffer ‚68‘ umhüllt(e). Der KukuCK wurde am 23. Januar 1981 besetzt und am 24. Juli 1984 geräumt.

Die Besetzung

„Die Idee der Besetzung kam eigentlich vom Besetzerrat, die hatten sich überlegt, hier ein Kulturzentrum zu machen, weil es hier in der Gegend überhaupt keine Möglichkeit für freie Theatergruppen und so etwas gibt ... wir waren, glaube ich, das 40. Haus und eine Woche später waren es schon 70 besetzte Häuser.“

Gespräch mit einem Besetzer in: Sozialmagazin, Beltz-Verlag, Weinheim, Dezember 1981, S. 31

Im Gebäudekomplex befanden sich noch Praxen, Büros und Werkstätten, die jedoch schon gekündigt waren und bald darauf auszogen, zwei ebenfalls gekündigte Wohngemeinschaften blieben im Haus und beteiligten sich an dem Projekt.

Die Kulturarbeit

Die Idee des Kulturzentrums und die Verbindung von Kulturarbeit und Zusammenleben, so der Gesprächspartner des Sozialmagazin, hätte „so ganz“ nicht verwirklicht werden können, denn davon könne keiner leben. Geld von Café und Getränkeverkauf habe man in die Renovierung gesteckt. Für Theater- und Musikgruppen gab es Proberäume.

Filmveranstaltungen wurden organisiert - so lief hier auch die Premiere des Schweizer Hausbesetzerfilmes „Züri brännt“.

xy

Bild in der Öffentlichkeit

„Am 1. Oktober (1981) erschien in der BZ ein Artikel über uns, in dem wir als ‚Terrorzentrale‘ bezeichnet wurden. Das sollte dann die öffentliche Legitimation für eine Räumung sein. Auch danach wurde in Artikel, in denen es um die Hausbesetzungen ging, immer wieder eingeflochten, daß hier im Haus der ‚harte Kern der Bewegung‘ sitzt und daß sich hier die Westdeutschen sammeln, wenn sie nach Berlin kommen und von hier aus ihre Aktionen planen und lauter so ein Schwachsinn. [...] Auch wenn wir, wie vorige Woche, das Gerücht hören, geräumt zu werden, engagieren wir trotzdem noch Gruppen für den Dezember oder Januar. Wenn wir ständig mit dem Gedanken rumlaufen, nächste Woche geräumt zu werden, dann könnten wir keine längerfristigen Kulturpläne machen.“

Gespräch: Sozialmagazin, Dez. 81

Geräumt wurde der KuKuCK erst Jahre später, am 24. Juli 1984.

Anmerkungen