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Die Insel Potsdam, auch Potsdamer Werder genannt, liegt in einer Flussschleife der Havel. Auf der etwa 70 Quadratkilometer großen Insel liegt ein großer Teil des Stadtgebiets von Potsdam, darunter die Innenstadt. Während in der Neuzeit die Insel kaum als solche wahrgenommen wird, fand sie in vielen Texten vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert Erwähnung.
Bekannt geworden ist der Satz „Das ganze Eyland muß ein Paradies werden“, mit dem im Jahr 1664 Johann Moritz von Nassau-Siegen die von ihm konzipierte Umgestaltung Potsdams und seiner Umgebung mit der Insel zur Residenz des Großen Kurfürsten darstellte.
Lage
Die Insel hat annähernd die Form eine Dreiecks mit jeweils etwa zehn Kilometer langen Seiten. Die Ostspitze liegt an der Glienicker Brücke an der Stadtgrenze zwischen Potsdam und Berlin, die Südspitze gegenüber von Caputh und die Nordwestecke bei Marquardt. Die Insel wird auf der Südost- und der Westseite durch die Wasserläufe von Havel und Wublitz begrenzt. Im Norden gab es früher eine sumpfige Niederung mit einer Reihe von Wasserläufen; heute befindet sich dort der Sacrow-Paretzer Kanal.
Das Zentrum von Potsdam liegt auf der Südostseite der Insel. Der größte Teil des Inselgebietes gehört heute zur kreisfreien Stadt Potsdam. Ein kleiner Teil im Südwesten mit den Orten Geltow und Wildpark West befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Schwielowsee im Landkreis Potsdam-Mittelmark.
Geschichte
Die erste bekannte urkundliche Erwähnung der Insel stammt aus einem Dokument aus dem Jahr 993, welche auch als erstes Zeugnis der Stadt Potsdam gilt. In der Urkunde schenkte König König Otto III. dem Stift Quedlinburg „duo loca Poztupimi et Geliti dicta in provincia Heuellon vocata et in insula Chotiemuizles sita...“ („zwei Orte, Poztupimi und Geliti genannt, in der Hevellon geheißenen Provinz und auf der Insel Chotiemuizles gelegen“) mit „allen rechtmäßig zu ihnen gehörenden nutzbaren Dingen, nämlich mit Hörigen beiderlei Geschlechts, Hausstellen, Gebäuden, bebauten und unbebauten Ländereien, Äckern, Wiesen, Feldern, Weiden, Wäldern, Jagden, Gewässern und Wasserläufen, Fischereien, Mühlen, Wegen und Unwegen, Ausgängen und Eingängen, Erforschtem und zu Erforschendem und mit allen anderen dazugehörigen Dingen, welche man weiterhin nennen kann“.[1] Wojciech Cybulski, der im 19. Jahrhundert die Ortsnamens des Gebiets erforschte, nimmt als korrekte Schreibweise der Insel Chotimysl an und vermutet eine Benennung nach einem slawischen Fürsten im 7. Jahrhundert. [2]
Nach dem 1648 beendeten Dreißigjährigen Krieg wurde das Gebiet der Insel stark verwüstet und war weitgehend entvölkert. Nachdem der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm
Geographie
Die Insel liegt in einer Schleife der Havel. Von Berlin kommend, fließt die Havel durch Potsdam in südwestlicher Richtung. Bei Caputh wendet sich der Flußlauf nach Nordnordwest. Auf der Nordseite der Insel befand sich in diesem eine sumpfige Niederung, das Golmer Bruch, die in früheren Jahrhunderten wasserführend war und durch die im Mittelalter ein Schifffahrtskanal führte. In den 1870er Jahren wurde dort der Sacrow-Paretzer Kanal gebaut. An der Nordwestseite der Insel trennt sie der Wasserlauf der Wuplitz von der vorgelagerten Insel Töplitz.
Die Insel hat einen Umfang von etwa 30 Kilometern. Sie hat annähernd die Form eines Dreiecks mit etwa zehn Kilometer langen Seiten. Die Ostspitze liegt an der Glienicker Brücke. Die Südostseite der Insel wird durch die Havel begrenzt, die durch den Tiefen See im Bereich der Berliner Vorstadt und weiter vorbei an der Potsdamer Innenstadt zum Templiner See und anschließend weiter zum Schwielowsee fließt. An der Südspitze trennen Petzinsee und Wentorfgraben eine kleine vorgelagerte Insel, den Wentorf, ab.
Das Westufer der Insel liegt an der nun nach Norden fließenden Havel und folgt ihr bis zum Großen Zernsee. Im weiteren Verlauf bildet die Wublitz die Grenze der Insel. Die Nordwestecke liegt am Schlänitzsee bei Marquardt.
Richtung Norden wird die Insel durch den Sacrow-Paretzer Kanal, den Fahrlander See, den Weißen See und den Jungfernsee.
Der südlich Teil der Insel um Geltow ist hüglig.
Orte
Im Südosten der Insel liegt der Stadtkern von Potsdam und eine Reihe von Vorstädten (Brandenburger, Nauener und Berliner Vorstadt) und eingemeindeten Orten. Zu letzterem zählen im Süden der Insel Golm (Potsdam) und Eiche (Potsdam). Der Südwesten der Insel liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Schwielowsee, mit den Ortsteilen Wildpark West und Geltow. Die Inselmitte und der nördliche und westliche Teil gehören zur Stadt Potsdam mit den
Im Uhrzeigersinn von der Ostspitze beginnend führen folgende Brücken auf die Insel:
- Glienicker Brücke
- Humboldtbrücke
- Lange Brücke
- Eisenbahnbrücke am [[Potsdam Hauptbahnhof]|Potsdamer Hauptbahnhof]]
- Eisenbahnbrücke über den Templiner See beim Bahnhof Potsdam Pirschheide
- Eisenbahnbrücke in Caputh (über die Wentorf-Insel, eine Straßenverbindung führt nur auf den Wentorf, nach Caputh gibt es eine Fähre).
- Brücke in Baumgartenbrück
- Eisenbahnbrücke bei Werder (Havel)
- Fußgängerbrücke bei Nattwerder
- Straßenbrücke bei Grube
- Eisenbahnbrücke bei Marquardt
- Straßenbrücke bei Marquardt
- Straßenbrücke zwischnen Nedlitz und Neufahrland
Einzelnachweise
</references> [[Kategorie:Insel (Brandenburg)|Potsdam]] [[Kategorie:Geographie (Potsdam)]] [[Kategorie:Geschichte Potsdams]] [[Kategorie:Geographie (Schwielowsee, Gemeinde)]] [[Kategorie:Binneninsel (Havel)]]
- ↑ Potsdams Ersterwähnung in einer Urkunde des ostfränkisch-deutschen Königs Otto III. (* 980, König 983-1002, seit 996 Römischer Kaiser), ausgestellt in Merseburg am 3. Juli 993., auf potsdam.de
- ↑ Wojciech Cybulski, Die slawischen Ortsnamen der Insel Potsdam. B. Behr's Buchhandlung (E. Bock), Berlin 1859, S. 5–6.
- ↑ Ernst Fidicin, Die Territorien der Mark Brandenburg oder Geschichte der einzelnen Kreise, Städte, Rittergüter und Dörfer in derselben, als Fortsetzung des Landbuchs Kaiſer Karl's IV. Theil II. I. Die Stadt und Insel Potsdam, Im Selbstverlage des Verfassers, Berlin 1858.