Benutzer:Greenx/Frühlingserwachen
Die Plattenseeoffensive, auch als "Operation Frühlingserwachen" bezeichnet, war eine militärische Operation gegen Ende des Zweiten Weltkrieges. Von der Westfront wurden Verbände zum Schutz Wiens an den Plattensee in Ungarn gebracht, um den Vormarsch der Roten Armee zu stoppen. Das Unternehmen scheiterte bis März 1945.
Vorgeschichte
Der Roten Armee war es bis zum Jahresende 1944 gelungen, die Donau zu überschreiten und die Hauptstadt Budapest einzuschließen. Sie war südlich des Plattensees weit nach Westen vorgestoßen. Die deutschen Gegenangriffe im Jänner hatten daher das hauptsächliche Ziel, die Besatzung der Hauptstadt Budapest (13. Panzerdivision, 60.Panzergrenadierdivision 'Feldherrnhalle', 8. SS-Kavalleriedivision 'Florian Geyer', 22. SS-Kavalleriedivision 'Maria Theresia' sowie zahlreiche kleinere deutsche Einheiten und viele Verbände der ungarischen Armee) zu entlasten. Selbst der Einsatz der 3. SS-Panzerdivision 'Totenkopf' und der 5. SS-Panzerdivision 'Wiking' reichten jedoch nicht aus, um den Einschließungsring um die ungarische Hauptstadt zu durchbrechen. Zum Entsetzen vieler deutscher Generäle befahl Adolf Hitler, die nach dem Scheitern der letzten großen Offensive an der Westfront freiwerdende 6. SS-Panzerarmee nach Ungarn zu verlegen. Diese SS-Panzerarmee unter Führung des Generals Josef Dietrich verfügte zumindest auf dem Papier mit der 1. SS-Panzerdivision 'Leibstandarte Adolf Hitler', der 2.SS-Panzerdivision 'Das Reich', der 9. SS-Panzerdivision 'Hohenstaufen' und der 12. SS-Panzerdivision 'Hitlerjugend'. Tatsächlich waren diese Divisionen schwer abgekämpft und nur notdürftig mit unerfahrenem Ersatz aufgefüllt. So wurde die Division 'Das Reich' in den letzten vier Jahren in Russland faktisch zweimal aufgerieben. Im Jahre 1944 mußte sie die besonders verlustreichen Kämpfe an der Invasionsfront in der Normandie und die fehlgeschlagene Ardennen-Offensive verkraften.
Die Sicherung der ungarischen Ölquellen für die deutsche Kriegswirtschaft wird als Hauptmotiv für die Verlegung von Dietrichs Armee nach Ungarn angesehen.
Verlauf
Die 6. SS-Panzerarmee sollte den Hauptschlag gegen die in Südwestungarn stehende 3. Ukrainische Front führen und sie über die Donau zurückdrängen. Die SS-Armee wurde dabei nicht nur durch weitere Divisionen des Heeres verstärkt (44. und 356. Infanteriedivision, 23. Panzerdivision, 3. und 4. Kavalleriedivision) sondern auch durch Angriffe von der südlich des Plattensees stehenden 2. Panzerarmee und der in Jugoslawien stehenden Heeresgruppe E unterstützt. Der Angriff begann am 6. März, und es gelang vor allem den SS-Panzerdivisionen, Geländegewinne zu erzielen. Die Verluste waren aber durch den heftigen sowjetischen Widerstand und die sehr ungünstigen Bodenverhältnisse sehr hoch.
Als schlachtendscheidend wirkte sich die sowjetische Absicht aus, selbst offensiv zu werden und mit Wien die zweitgrößte Stadt des Deutschen Reiches zu erobern. Zu diesem Zweck wurden von der nördlich der Donau eingesetzten 2. Ukrainischen Front Verbände zur hart bedrängten 3. Ukrainischen Front verlegt. Es sind dies mit der frisch aufgefüllten 9. Gardearmee und der 6. Gardepanzerarmee zwei großzügig ausgestattete Eliteverbände. Diese Einheiten marschierten am rechten Flügel der 3. Ukrainischen Front auf und griffen zusammen mit der dort bereits eingesetzten 4. Gardearmee die Sicherungen der 6. deutschen Armee an, deren Aufgabe es war, der SS-Panzerarmee den Rücken freizuhalten. Die weit vorgestoßenen Angriffsdivisionen der 6. SS-Panzerarmee waren nun in einer gefährlichen Lage: wenn den sowjetischen Gardearmeen der Durchbruch gelänge, dann wäre die ganze SS-Armee in einem Kessel eingeschlossen. Die 6.SS-Panzerarmee wurde daher nach Norden zurückbefohlen und übernahm den Gefechtsabschnitt bis zur Donau, während die 6. Armee nun für den südlichen Frontabschnitt bis zum Plattensee verantwortlich zeichnete.
Wende
Der entscheidende Durchbruch gelang der Roten Armee eine Woche später, nachdem nicht weniger als 42 sowjetische Divisionen und acht schnelle Korps gegen die Stellungen der Wehrmacht anrannten. Die 6. Armee entging dabei nur knapp einer neuerlichen Einkesslung, weil den Sowjets ganze drei Kilometer bis zum Plattensee fehlten, um den Divisionen dieser Armee den Rückweg abzuschneiden. Die Lücke, die sich nun zwischen der 6. SS-Panzerarmee im Norden und der 6. Armee im Süden aufgetan hatte, konnte nicht mehr geschlossen werden. Die deutschen Divisionen wurden schnell unter schweren Verlusten in Richtung Reichsgrenze zurückgedrängt.
Rückzug
Die 6. SS-Panzerarmee musste ihre Einheiten in Richtung Nordburgenland/Wien zurückziehen (verfolgt von den drei sowjetischen Gardearmeen), während die 6. Armee in Richtung Südburgenland/Steiermark zurückging (verfolgt von der sowjetischen 26. und 27. Armee). Diese Frontlücke klaffte in Richtung Mittelburgenland, dem Bezirk Oberpullendorf. Sie bildete Ende März für die Divisionen der 6. Gardepanzerarmee, der 4. und 9. Gardearmee das Einfallstor nach Österreich.
Anschluss Österreichs, des Sudetengebietes und der Resttschechei
Zwei Jahre nach der Proklamation des Vierjahresplanes und der Bildung einer umfangreichen Bürokratie zu dessen Umsetzung war die zwischenzeitliche Zielesetzung nicht erfüllt. Obwohl im Bereich der Treibstoff-und Bunaproduktion starke Zuwächse verzeichnet wurden, die auf das rüstungspolitische Engagement der IG-Farben zurückzuführen waren, blieb der Bereich der Stahlproduktion stark hinter den Erwartungen der Rüstung zurück. Obwohl die Vierjahresplanbehörde versuchte, alle Wirtschaftsbereiche zu kontrollieren, wurden die Defizite im Bereich der Konsumgüter gerade von nicht-erfassten Betrieben ausgeglichen.
Unter dem Aspekt der defizitären Entwicklung ist es bemerkenswert, dass gerade Hermann Göring maßgeblich am "Anschluss", der Besetzung und Einverleibung Österreichs am 12.März 1938 beteiligt war, und zwar vom Schreibtisch aus über Telefonate mit den österreichischen Entscheidungsträgern. Österreich war, wie der britische Historiker Richard Overy es formulierte, das erste Land, das "mit dem Telefon erobert" wurde, und Göring war der Gesprächs-"Partner" auf der Seite des Deutschen Reiches.
Durch die Einverleibung der österreichen Stahlproduktion, der überschüssigen Agrarproduktion besonders bezogen auf die dringend benötigten Fette, der Erdölförderung, der ungenützten Wasserkraft zur Energiegewinnung und des Staatsschatzes an Gold und Devisen war die Halbzeitvorgabe des Vierjahresplanes erreicht.
Bereits ein Monat später rückte die "Sudetenfrage" in den Brennpunkt des aussenpolitischen Interesses. Ermutigt durch die Zeichen eines heraufziehenden Krieges legte die IG-Farben den Wehrwirtschaftlichen Neuen Erzeugungsplan vor. Dieser sah im Bereich Chemie Zuwachsraten zwischen 60 (Aluminium) und 2300 Prozent (Buna) bis zum Planungsjahr 1942/43 vor. Der Wehrwirtschaftliche Neue Erzeugungsplan, auch Krauch-oder Karinhallplan genannt, revidierte den Vierjahrsplan nach oben und führte zum Aufstieg von IG-Farben Direktor Carl Krauch zum mächtigsten Mann in der Vierjahresplan-Organisation hinter Göring. Im August 1938 erfuhr dieser Plan eine Erweiterung zum "Schnellplan", der die Laufzeit um ein Jahr verkürzte. Damit wurde das Risiko eines Ruins der Volkswirtschaft in Kauf genommen, in Erwartung einer durch Eroberungskriege Kriegsbeute.
Die Sudetenkrise wurde jedoch unter dem Aspekt der Appeasement-Politik diplomatisch durch das Münchner Abkommen beigelegt und erlaubte dem Deutschen Reich die Angliederung der Sudetengebiete. Zwar wurden die dadurch erworbenen Resourcen unverzüglich in den Vierjahresplan und den Wehrwirtschftlichen Neuen Erzeugungsplan eingegliedert, kompensierten aber die Kosten für die devisen-und rohstoffintensive Kriegsvorbereitung nicht. Eine wehrwirtschaftliche Perspektive bot vielmehr die Eingliederung der so genannten "Rest-Tschechei", also das Staatsgebiet der Tschechoslowakei ausser dem Sudetengebiet. Da die Tschechoslowakei selbst angesichts der Bedrohung die militärische Mobilmachung veranlasste, konnte das Großdeutsche Reich neben Devisen, Rohstoffen und Industriellen Anlagen auch eine bedeutende Menge fertiggestellter Rüstungsgüter als Beute erwarten. Am 15. März 1939 schließlich marschierten Deutsche Truppen in Prag ein und errichteten das "Protektrat Böhmen und Mähren", das zwar konzeptionell unabhängig sein sollte, de facto aber zur Gänze auf die Bedürfnisse des Großdeutschen Reich abgestimmt war. Noch während des Einmarsches wurden erbeutete Rüstungsgüter im großen Maßstab nach Deutschland abtransportiert. Die einen Tag zuvor für unabhängig erklärte Slowakei stand ebenfalls unter direkter Kontrolle Deutschlands.
Tabelle Arbeitslosigkeit
Arbeitslosigkeit im Verhältnis zu Reichsautobahn und Fahrzeugindustrie | 1932 | 1933 | 1934 | 1935 | 1936 | 1937 |
Als arbeitslos gemeldete Personen, Jahresdurchschnitt (1.000.000) | 6,02 | 4,80 | 2,71 | 2,15 | 1,59 | 0,91 |
Beschäftigte bei der Reichsautobahn, Jahresdurchschnitt (1.000) | o.A. | <4,0 | 60,2 | 85,6 | 102,9 | o.A. |
Entwicklung der deutschen Fahrzeugproduktion, Index (1932=100) | 100 | 204 | 338 | 478 | 585 | o.A. |