Benutzer:GregorHelms/Helmut Kissel

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Helmut Kissel (* 20. Juni 1929 in Mannheim) ist ein emeritierter baptistischer Geistlicher, Kunstmaler und Buchillustrator.

Leben

Helmut Kissel kam als Sohn Herbert Kissels und dessen Ehefrau Gertrud, geborene Gerichten, zur Welt.[1] Sein Vater war Architekt und Apotheker sowie zeitweiliger Bürgermeister von Aglasterhausen; seine Mutter war ebenfalls eine Apothekerin. Schon früh befasste sich Helmut Kissel mit der Malerei. Bereits als Jugendlicher fertigte er erste kleinere Werke an, darunter Aquarelle und Zeichnungen. Wichtige Impulse gabenihm dabei die Ausstellungen der Kunsthalle Mannheim, die er bereits als Elfjähriger besuchte. Besonders beeindruckten ihn dort die Bilder der feministischen Malerin Hanna Nagel (1907–1975). Oskar Kokoschkas, Karl Hofers und James Ensors.

Im Jahr 1949 absolvierte er die Reifeprüfung. Entgegen seiner ursprünglichen Absicht, Kunst zu studieren, entschied er sich aufgrund einer besonderen Glaubenserfahrung für ein Studium der Evangelischen Theologie an der Berliner Humboldt-Universität, wo er unter anderem Vorlesungen bei Martin Niemöller besuchte.[2] Nebenher blieb Kissel aber der Kunst verbunden. In der Zeit seines Berliner Studiums entstanden zahlreiche Zeichnungen, Ölbilder und Aquarelle. Begleitet wurde er dabei von Walter Eimer (1899–1983), einem Gustav Wolf-Schüler und Mitglied der Darmstädter Sezession.[3]

Nach Abschluss seines Theologiestudiums 1956 wechselte er an die Akademie der Bildenden Künste in München. Auszeichnungen bei den weihnachtlichen Malwettbewerben der Akademie der Bildenden Künste in den Jahren 1958, 1960, 1961 und 1962. Zudem erhielt er 1961 den zweiten Akademiepreis. 1960-1963 ist er Meisterschüler von Professor Hermann Kaspar, mit eigenem Atelier in der Akademie und regelmäßiger Geldzuwendung des Landes Bayern für Modell und Studien. Kissel wandte sich in dieser Phase seines künstlerischen Schaffensvermehrt Radierungen und Federzeichnungen zu. Inhaltlich ging es dabei vor allem um zeitkritische Themen. Nach seiner 1963 erfolgten Eheschließung mit Rita von Linprun trat er seine erste Pastorensten in der Baptistengemeinde Jever an und betreute von dort auch die Auricher Baptisten.[4] In dieser Zeit entstanden vor allem Linoldrucke, später Farblinoldrucke. Gleichzeitig entstanden Ölbilder mit friesländischen Motiven.

Nach 1968 wandte er sich verstärkt der der Ölmalerei zu.

Seit 1993 ist Helmut Kissel Pastor im Ruhestand und seitdem verstärkt künstlerisch tätig. Seinen Wohnsitz hat er in Bad Tölz.

Werk (Auswahl)

Monumentalgemälde

Bilderzyklen

  • Bilder-Zyklus zum Ersten Buch Mose / Genesis (30 Werke; 1996/97)
  • Bilder-Zyklus Dekalog (25 Werke; 2001)[6]
  • Bilder-Zyklus zu den Ich-bin-Worten Jesu (10 Werke; 2002)

Ausstellungen (Auswahl)

Veröffentlichungen in Auswahl

  • Buchillustration zu Gott sah zufrieden alles an von Cara-Marie Burmeister. Oncken-Verlag: Wuppertal und Kassel, 1999. ISBN 9783789372513
  • Buchillustration zu Engel auf Erden von Albrecht Gralle. Onken-Verlag: Wuppertal und Kassel, 1999. ISBN 3789380245
  • Buchillustration zu Die Geschichte einer Landgemeinde von Otto Kissel. Geiger-Verlag: Herbstein, 2000. ISBN 9783895706417
  • Buchillustration zu Psalmen. Übertragungen und Meditationen von Hans Stapperfenne. WDL-Verlag: Berlin und Hamburg, 2000. ISBN 9783932356261
  • Kuriose Geschichten aus dem Leben mit Gott. WDL-Verlag: Berlin und Hamburg, 2006. ISBN 9783866821019

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Kurzbiografie Helmut Kissels (Forum RAUM FREI, München).
  2. Helmut-Kissel.de: Biografie Helmut Kissels; abgerufen am 28. April 2022.
  3. Zu Walter Eimer siehe Christel Heybrock: Unbeirrter Außenseiter – Der Maler Walter Eimer. In: Ladenburger Jahrbücher (Hrsg. Stadtarchiv Ladenburg). Ladenburg, 2021. S. 74–99.
  4. BEFG: Liste der ordinierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Elstal 2012. S. 133
  5. Abbild und Beschreibung des Wandbildes in der Friedenskirche
  6. Ausstellung von Helmut Kissel im Jahr 2003 in der Bamberger Erlöserkirche (Bericht des TVO Fersehen für Oberfranken 1. Juli 2019 – youtube.com; abgerufen am 28. April 2022.
  7. Ausstellung Bibel im Bild in der FeG Brühl; eingesehen am 29. April 2022
  8. Kloster Benediktbeuren.de: Faszination Bibel; abgerufen am 19. November 2021.