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Eine Opioidintoxikation (auch Opioidvergiftung) ist eine akute Vergiftung des menschlichen Körpers durch Opioide mit dadurch unmittelbar begründeten psychischen, neurologischen oder körperlichen Folgeerscheinungen. Ursache sind der Missbrauch oder der Fehlgebrauch des Opioids. Opioidmissbrauch und der Tod durch Überdossis ist ein weltweites Problem.

Klassifikation nach ICD-10
F11.0 Psychische und Verhaltensstörungen durch Opioide : Akute Intoxikation [akuter Rausch]
T40.0 Vergiftung durch Betäubungsmittel und Psychodysleptika [Halluzinogene] : Opium
T40.1 Vergiftung durch Betäubungsmittel und Psychodysleptika [Halluzinogene] : Heroin
T40.2 Vergiftung durch Betäubungsmittel und Psychodysleptika [Halluzinogene] : Sonstige Opioide
T40.3 Vergiftung durch Betäubungsmittel und Psychodysleptika [Halluzinogene] : Methadon
ICD-10 online (WHO-Version 2019)


Klinische Erscheinungen

Symptome sind abhängig von Dosis, Toleranz und dem Vorhandensein von aktiven Metaboliten. Klassische Symptome einer Opioidintoxikation sind:

  • Vigilanzminderung
  • Verlangsamte Atmung (Bradypnoe)
  • Verringertes Atemzugvolumen (Tidalvolumen)
  • Verringerte Darmgeräusche
  • Erweiterte Pupillen (Miosis)

Der beste Prädiktor einer Opioidintoxikation ist die verringerte Atemfrequenz von weniger als zwölf Atemzügen pro Minute.[1] Eine normale Pupillengröße schließt eine Opioidintoxikation nicht aus.

Der Bewusstseinszustand kann von Euphorie bis Koma reichen oder normal sein. Krampfanfälle können insbesondere bei Überdosierung von Tapentadol, Tramadol oder Meperidin oder als Folge einer Hypoxie vorkommen.

Unterkühlung entsteht bei Opioidintoxikation durch die Kombination von niedrigen Umgebungstemperaturen und der durch die Vergiftung eingeschränkten Thermogenese des Körpers. Das Ausgesetztsein in Raumtemperatur kann bei stark Bewusstseinseingeschränkten bereits zur Unterkühlung führen.

Untersuchungsmethoden

yes: Labor,

hm: EKG, Toxscreen

DD Ethanol, Clonidin, andere Sedativa, jede komainduzierende Erkrankung, insb. med. Notfälle mit schnellem Handlungsbedarf: Hypoglykämie, Apoplex, Elektrolytentgleisung, Sepsis,

Pathologie

Die letale Dosis ohne Toleranzentwicklung liegt oral bei 0,3 bis 1,5 Gramm. Bei parenteraler Aufnahme deutlich niedriger.[2] Die Serumalbwertszeiten von Opioiden sind hoch unterschiedlich und weichen von der Halbwertszeit im Rahmen therapeutischer Dosierungen ab.

Behandlung

Basismaßnahmen und Antidot

näh: Aktivkohle, Dialyse,

Literatur

  • S3-Leitlinie Medikamentenbezogene Störungen der Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN), Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e.V. (DG-Sucht). In: AWMF online (Stand 2020)

Einzelnachweise

  1. J. R. Hoffman, D. L. Schriger, J. S. Luo: The empiric use of naloxone in patients with altered mental status: a reappraisal. In: Annals of emergency medicine. Band 20, Nummer 3, März 1991, S. 246–252, doi:10.1016/s0196-0644(05)80933-3, PMID 1996818.
  2. Christian Fleck: Opioidintoxikation. In: pschyrembel.de. Pschyrembel online, November 2020, abgerufen am 18. Mai 2020.

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