Benutzer:Gromic/Ernst Ludwig Große

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Ernst Ludwig Große (* 2. August 1802 in Osterode am Harz; † 1. April 1871 in Paris; vollständiger Name Ernst Ludwig Johann Christian Große) war ein deutscher Schriftsteller.


Personenbeschreibung aus den Jahr 1832

Ernst Ludwig Große im Alter von 30 Jahren



  • Größe: 160 cm
  • Haarfarbe: blond
  • Nase: lang und etwas gebogen
  • Mund: proportioniert
  • Kinn: länglich
  • Bart: schwarz
  • Gesichtsform: längliche
  • Gesichtsfarbe: blaß
  • Körperbau: untersetzt
  • besondere Kennzeichen: hat einen düsteren Blick



Leben

Ernst Ludwig Große kam am 2. August 1802 in Osterode am Harz als Sohn von Christian Wihelm Große und Johanna Maria Juliane Große geb. Mannstaedt zur Welt. Als Ernst 14 Jahre alt war, verstarb seine Mutter im alter von 46 Jahren. Sein Vater heiratete ein zweites Mal, jedoch starb die zweite Ehefrau nach der Geburt eines Kindes und auch eine dritte Ehe verlief nicht glücklich. Auf Grund der familieren Situation beschloss der wissenschaftlich interessierte Ernst, sein Elternhaus zu verlassen und Soldat zu werden. Ein Vetter, der selber Artillerie- Leutnant war, redete ihm jedoch die Militärlaufbahn wieder aus. Große lebte von da an bei seinem Onkel in Hannover, der ihm den Besuch des Gymnasiums ermöglichte. In dieser Zeit verliebte sich Ernst in seine Cousine Caroline. Er verlies das Gynasium und das Haus seines Onkels als seine Cousine von ihm Schwanger wurde.

Große hatte im Alter von 14 Jahren bereits kleinere Gedichte geschrieben und beschloss mit Hilfe seiner Fähigkeiten im Dichten, den Unterhalt für sich und seine Familie zu bestreiten. Innerhalb kurzer Zeit schrieb Große seine erste Tragödie "Bertha". Mit diesem Werk im Gepäck reiste er nach Weimar. In einem Schreiben schickte er das Trauerspiel an Johann Wolfgang von Goethe und bat um Audienz. Trotz eines zweiten Schreibens von Große blieb ihm ein treffen mit Goethe verwert und er bekam sein Werk ungelesen zurück gesendet. Goethe ließ ihm jedoch durch seinen Sekretär Kräuter einige Louis d’or zu kommen, des weiteren konnte er durch den Sekretär einige Gönner gewinnen. Große schrieb ein weiteres Trauerspiel mit dem Titel "Graf Gordo". Er widmete es Goethe und Jean Paul. Beiden lies er ein Exemplar zukommen. Jean Paul schrieb an Ernst und sprach ihm sowohl Lob als auch Tadel zu.

Auf Rat des Schriftstellers und Philanthropen Johannes Daniel Falk begab sich Ernst nach Göttingen und nahm am 16. Mai 1821 ein Studium der Rechtswissenschaften auf. Mit ihm schrieb sich auch Johann Peter Eckermann in Göttingen ein, mit dem Große seit der Zeit in Hannover eine Freundschaft verbindet. In Göttingen lernte Ernst Ludwig Große Heinrich Stieglitz kennen, der bereits dort studierte. Im November 1822 folgte Große seinem Freund Stieglitz an die Universität Leipzig. In dieser Zeit vertiefte sich die Freundschaft zwischen den Beiden und sie gaben 1823 gemeinsam die "Gedichte zum besten der Griechen" herraus. Zusammen unternahmen sie im selben Jahr eine Reise, auf der sie Kontakt zu Jean Paul in Bayreuth, Ludwig Uhland in Stuttgart und Johann Heinrich Voß in Heidelberg hatten.

Bei dem Verleger Heinrich Brockhaus übernahm Große 1824 Korrekturarbeiten und wurde journalistisch tätig. Am 24. Oktober 1824 heiratete Große seine Cousine Caroline Mannstaedt in Hannover, nachdem das zweite Kind geboren wurde. Ernst Ludwig´s Vater war zwei Jahre zuvor verstorben.

Große lebte um 1827 mit seiner Familie in Dresden. Im Sommer 1829 verbrachten Ernst Ludwig und seine Familie einige Monate in Stuttgart. Ab Oktober 1829 schrieb Große für die Allgemeine Zeitung Augsburg. Ludwig Uhland half Ernst Ludwig Große, der zu dieser Zeit arbeitslos war, die Stelle zu bekommen. In einem Lebenslauf von 1830 bezeichnet sich Große als Dr. phil. später auch als Dr. jur.. Er muss zwischen 1824 und 1830 promoviert haben, das genaue Datum und der Ort sind jedoch unbekannt. Seine Dissertation bleibt bis Heute verschollen.

1830 ging Große nach München und wurde zum dritten und vierten Mal Vater. Er gab seine eigene Zeitung mit dem Titel "Bayrische Blätter" heraus. Schon kurze Zeit später bekam er jedoch Ärger mit den bayrischen Behörden. In seiner Zeitung befasste er sich mit außenpolitschen Themen und berichtete kritisch über europäische Herrscher.

Am 15. Oktober 1830 wurde der Schriftsteller durch König Ludwig I. aus Bayern ausgewiesen. Ernst ging am 4. November in die Verbannung nach Isny im Allgäu. In dieser Zeit beschäftigte er sich mit der Herausgabe der Werke von Lorenz von Westenrieder. 1831 konnte er den ersten Band fertig stellen und schickte ein Exemplar mit der bitte um Aufhebung der Verbannung an den König von Bayern. Nach acht Monaten Verbannung darf Große für zunächst acht Tage nach München kommen. Auf Grund eines Formfehlers kann Große bewirken, dass er bis Ende 1831 in München bleiben darf. Des weiteren war er in dieser Zeit schwer erkrankt und litt unter Typhus mit Konvulsionen.

Im November 1831 hat Große die Schrift "Lebewohl! Abschied des kranken Dichters von Bayern" fertiggestellt und veröffentlicht. Diese Schrift wurde am 14. Januar 1832 verboten. Der Verfasser wurde am 26. Januar wegen Majestätsbeleidigung in Untersuchungshaft genommen. Durch den Preßverein, der eine Kaution gezahlt hatte und durch das Vereinsmitglied Friedrich Schüler, der eine Bürgschaft übernommen hatte, kam Große am 18. März frei. Ernst hielt sich danach in Zweibrücken und Pirmasens auf und traf dort auf Gesinnungsfreunde wie Philipp Jakob Siebenpfeiffer, Georg August Wirth und andere. Zusammen mit gleichgesinnten ging er nach Neustadt und nahm dort als 23. von 25 Rednern am Hambacher Fest teil. Seine Rede mit dem Titel "Das Fest zu Hambach und die bayrische Regierung" ist nur unvollständig überliefert.

Durch das Appellationsgericht in Landau wurde Große am 29. Juli 1833 wegen des "Verbrechens der erfolglosen Aufreizung der Einwohner des Königreiches zur Bewaffnung gegen die königl. Autorität" und des "gewaltsamen Umsturze der königl. Staatsregierung durch öffentliche Reden und Druckschriften" in Abwesenheit verurteilt. Das Urteil lautete: zehn Jahre Landesverweisung, danach zehn Jahre unter Polizeiaufsicht sowie Entzug der staatsbürgerlichen und bürgerlichen Rechte. Des weiteren hatte er die Prozesskosten zu tragen. Wegen seiner Rede auf dem Hambacher Fest und einer Rede am 30. Mai in Neustadt, bei der er zur Bewaffnung aufruf, wurde er freigesprochen. Ein weiteres hartes Urteil wurde, wegen Majestätsbeleidigung und versuchten Hochverrats durch seine Schrift "Lebewohl!...", am 19. Oktober 1833 durch das Kreis- und Stadtgericht in München verhengt. Das Urteil lautete: vierjährige geschärfte Zuchtgefängnisstrafe, mit dem Zusatz: jedes Jahr zur Zeit des begangenen Verbrechens drei Tage in einem finsteren Kerker bei Wasser und Brot eingesperrt zu werden. Darüber hinaus sollte der Verurteilte Abbitte vor dem Bild des bayrischen Königs leisten.

In der zwischen Zeit wurde das fünfte Kind am 4. August 1832 in München geboren. Die Familie hielt sich in Weißenburg auf und flüchtete dann über Frankreich in die Schweiz In den Jahren 1835 und 1837 kamen in der Schweiz zwei Mädchen zur Welt. Die private wirtschaftliche Lage während des Aufenthalts in der Schweiz war angespannt. Seine Frau Caroline sowie drei Kinder hatten Rollen an der Züricher Bühne und trugen so zum Lebensunterhalt bei.

Werke

Drama

  • Bertha,1821. (Trauerspiel) (verschollen; ungedruckt)
  • Graf Gordo,1822. (Trauerspiel)

Gedichte

  • gemeinsam mit Heinrich Stieglitz: Gedichte zum Besten der Griechen, 1823.
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Literatur

Hecker Rolf R.A.: "Ernst Ludwig Große Ein Redner auf dem Hambacher Fest am 27. Mai 1832 wurde vor 199 Jahren in Osterode am Harz geboren; Eine biographische Recherche über ihn und seine Frau Caroline". München 2001

Quellen

Weblinks

Wikisource: Ernst Ludwig Große – Quellen und Volltexte