Benutzer:Ground43/Artikelentwurf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ehemaliges Gefängnis St. Andreasberg

Das ehemalige Gefängnis von Sankt Andreasberg befand sich direkt am historischen Marktplatz in der Unterstadt. Im Jahre 1535 wurden Sankt Andreasberg die Stadtrechte verliehen. Zu dieser Blütezeit des Bergbaus entstand um den Marktplatz herum die heutige Bergstadt. Dort angesiedelt waren unter anderem mehrere Händler, die Apotheke, das Rathaus mit Gericht und die Polizei mit Gefängnis.


Die Grube Sankt Andreas, eine der ältesten im Ort, baute direkt am Markt ab. Das wertlose Gestein, dass dort gefördert wurde, schüttete man in unmittelbarer Nähe auf. Darauf befinden sich bis heute die Gebäude der Halden-Straße. Eine sogenannte Halde, besteht aus „toten“ wertlosen Gestein

Im Jahre 1663 ließ Herzog Christian Ludewig auf dem benachbarten Galgenberg, einen Galgen errichten. Die Verurteilten wurden vom Gefängnis, über die Arme-Sünder-Gasse zum Galgenberg geführt. Dort oben gewährte man Ihnen einen letzten Blick auf Ihre Stadt, ehe Sie Ihrer Strafe büßen mussten.

Das Gefängnis

Das Gebäude, in dem sich das Gefängnis und die Polizei einst befanden, ist im für die Region typischen Fachwerk-Stil erbaut worden. Um dem Fachwerk Schutz vor der Witterung zu bieten, wurde die Fassade mit einer Holzverschalung verkleidet. Im Vergleich zu den anderen Häusern aus dieser Zeit, wurde das Gebäude als großes zweistöckiges Stadthaus erbaut. Im Keller und Erdgeschoss, befanden sich die Zellen für die Gefangenen. Im zweiten Stock war das Polizeirevier untergebracht.

Direkt hinter dem Gebäude befand sich die Pochknabenschule. Dort lernten die Jungen zusätzlich zu ihrer schweren Arbeit im Pochwerk, am Sonnabend und teilweise sogar Sonntags nach dem Gottesdienst. Die direkte Nachbarschaft zum Gefängnis, sorgte sicherlich für genügend Respekt und einem ordentlichen Benehmen der Kinder.

In Dienst war das Gefängnis bis nach dem Ersten Weltkrieg. Anschließend zog die Polizei in die benachbarte Breite Straße. Dort blieb sie bis zum Neubau der Pestalozzie Schule. Das nach dem Umzug leerstehende Gebäude auf der Halde, wurde vorübergehend noch als Stadtverwaltung genutzt, ehe es dann als Wohnhaus von der Stadt verkauft wurde.

Der große Stadtbrand

Am 08. Oktober 1796 zerstörte ein Großfeuer durch Blitzschlag, insgesamt 249 Wohn- sowie 326 Stallgebäude. Weitere Gebäude die dem sich rasend schnell ausbreitenden Feuer zum Opfer fielen, waren unter anderem die Dreifalltigkeitskirche, die Schule, das Rathaus, Amtshaus und Wohnungen der Bergbedienten. In der Zeit des Wiederaufbaus, der heutigen Martini-Kirche von 1809-1811, wurde der Gottesdienst teilweise unter freiem Himmel auf dem Marktplatz abgehalten. Vom Feuer verschont blieben die Gebäude der Halde, sowie die weiter unten in der Unterstadt stehenden Bergmannshäuser. Somit bilden diese Häuser die heutige Altstadt von Sankt Andreasberg.

Marktplatz

Die große Freifläche, der eigentliche Marktplatz war schon immer ein Ort an dem viel passierte. Sein Aussehen veränderte dieser Platz in den letzten Jahrhunderten zudem ständig. Von großen Park ähnlichen Anlangen mit Brunnen, einer einfachen Fläche zum Handeln, bis hin zum Spielplatz. Markant sind die 3 von ursprünglichen 5 Kastanienbäume. Diese weit über 150 Jahre alten unter Naturschutz stehenden Bäume sind ein heute nicht wegzudenkender Bestandteil vom Markt.

Nach dem großen Stadtbrand 1796 wurde das Rathaus wieder am alten Standort aufgebaut. Diesmal beherbergte es ein Hotel mit großen Kinosaal. Dieses Gebäude wurde in den 70er Jahren abgerissen und ein modernes Appartementhaus errichtet.Dieses passt sich allerdings nicht ganz so schön an die alten Häuser in der Nachbarschaft an.

Viele Veranstaltungen und Versammlungen fanden bereits auf diesem Platz statt. In der Zeit des Wiederaufbaus der Kirche, wurde zudem auch der Gottesdienst unter freiem Himmel abgehalten.

Seit einigen Jahren wird die beliebte ARD Reihe Harter Brocken hier gedreht.

Wanderwege

Zu finden ist das ehemalige Gefängnis zum Beispiel bei einer Wanderung, direkt an der Ecke Halde / Marktplatz. Direkt daneben befindet sich die Herrenstraße. Mit 24% Gefälle eine der steilsten Straßen Deutschlands. Direkt vor Ort befindet sich eine Informationstafel mit historischer Aufnahme. Der Marktplatz lädt mit Bänken und einem kleinen Spielplatz zum verweilen ein.

Zudem hat man eine schöne Aussicht auf den Marktplatz, vom Glockenberg, Galgenberg sowie vom Schwalbenherd und der Silberstraße.

Eine Wanderung vom Gefängnis über die Arme-Sünder-Gasse, hinauf zum Galgenberg, lässt einem den Weg der Verurteilten nachempfinden. Vom Galgenberg aus, hat man die Möglichkeit in den Höhenwanderweg einzusteigen.