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S A V I T R I (AUROBINDO)

Savitri ist ein etwa 24000 Zeilen umfassendes episches Gedicht und Hauptwerk des indischen Dichters und Yogis Aurobindo Ghose (Sri Aurobindo, 1872-1950), an dem er fast 50 Jahre seines Lebens arbeitete und das er kurz vor seinem Tod 1950 vollendete. Es gilt als das weltweit umfangreichste epische Werk in englischer Sprache [1].

Das Gedicht beruht auf der Erzählung Satyavan und Savitri aus dem indischen Epos Mahabharata. In diesem Gedicht beschreibt Sri Aurobindo die Involution als auch die Evolution des Kosmos und des Bewusstseins.

Inhalt

Sri Aurobindo hat dieses Epos mit dem Untertitel Eine Legende und ein Sinnbild versehen. Die ursprüngliche Savitri-Episode im Mahabharata erstreckt sich über etwa 700 Zeilen:

Der mit allen Vorteilen des Lebens versehene, tugendhafte, jedoch kinderlose König Aswapati von Madra unterzieht sich einer langjährigen Enthaltsamkeit in der Hoffnung, endlich Nachkommen zeugen zu können. Schließlich gewährt ihm die Göttin Savitri die Erfüllung dieses Wunsches mit der Geburt einer Tochter, die den Namen der Göttin, Savitri, erhält. Später im heiratsfähigen Alter hält niemand um ihre Hand an. Ihr Vater gestattet ihr daher, selbst nach einem Mann zu suchen, den sie nach einer Zeit der Wanderschaft in Satyavan findet, dem im Exil in den Wäldern lebenden Sohn des blinden Königs Dyumatsena. Mit den besten Qualitäten ausgestattet, ist es Satyavan allerdings vorherbestimmt, innerhalb eines Jahres zu sterben. Savitri steht zu ihrer Entscheidung für Satyavan und heiratet ihn. Sie folgt ihm nach und übertrifft in ihrer hohen Lebensführung alle Erwartungen.
Drei Tage vor dem prophezeiten Todestag spricht sie ein Gelübde des Fastens und der Wachsamkeit in Andacht. Am Morgen des Todestages verlassen Satyavan die Kräfte; er birgt sein Haupt in ihrem Schoß. Yama, der Gott des Todes, beansprucht seine Seele und nimmt sie mit sich. Savitri, ohne Hoffnung auf Rückkehr, folgt Yama und weigert sich, umzukehren. Ihrer Standhaftigkeit beugt sich schließlich Yama nach vielen Versuchen, ihr alles außer der Rückgabe des Lebens Satyavans anzubieten, denn ihr Argument besteht darin, an das Schicksalsgesetz zu appellieren, dem selbst er unterworfen ist: geschlagen gibt er am Ende nach.
Savitri kehrt zu Satyavans Körper zurück, der wie aus einem Schlaf erwacht. Sein Vater Djumatsena erhält sein Augenlicht zurück und sucht zusammen mit seiner Gemahlin seinen Sohn und Savitri. Erst allmählich erfahren Satyavan, ihre und seine Eltern von Savitris unbeugsamen Widerstand im Reich des Todes. In die Bewunderung und Lobpreis für sie fällt die Nachricht vom Tod des Usurpators des Reiches, so dass der König und seine Bediensteten wieder in ihr Königreich zurückkehren können.

Diese einfache Geschichte wandelt der Dichter in ein Symbol kosmischer Bedeutung um und beschreibt seine ursprüngliche Sicht auf diese Mahabharata-Erzählung:

Die Geschichte von Satyavan und Savitri wird im Mahabharata als eheliche Liebe vorgetragen, die den Tod überwindet. Wie es sich in vielen Zügen dieser menschlichen Erzählung zeigt, ist diese Legende eine der vielen symbolischen Mythen aus dem vedischen Zyklus. Satyavan ist die Seele, die die göttliche Wahrheit des Seins in sich trägt, jedoch in die Gewalt von Tod und Unwissenheit gerät. Savitri ist das göttliche Wort, Tochter der Sonne, Gottheit der höchsten Wahrheit, die herabkommt und geboren wird, um zu retten. Aswapati, der Lord des Pferdes, ihr menschlicher Vater, ist der Lord der Tapasya, der konzentrierten Energie spiritueller Bemühung, die uns hilft, uns von der sterblichen Ebene auf die unsterbliche zu erheben. Dyumatsena, Lord der leuchtenden Scharen, Satyavans Vater, ist der göttliche Geist, der, hier blind geworden, das himmlische Königreich der Herrlichkeit verloren hat. [2].

Form

Entstehung

Quellenangaben und Anmerkungen

Die Quellennachweise beziehen sich auf die Primär- und Sekundärliteraturangaben und sind daher in abgekürzter Form aufgeführt.

  1. Nadkarni: Savitri..., Der Advent, S.20
  2. Nadkarni: Savitri..., Die Offenbarung, S.8/9

Literatur

Primärliteratur

  • Savitri - Legende und Sinnbild, Übersetzung von Heinz Kappes, Verlag Hinder+Deelmann, Gladenbach 1985, ISBN 3-87348-119-7, 743 S.
  • Sawitri - Eine Sage und ein Gleichnis, Herausgabe und Übersetzung von Peter Steiger, Sri Aurobindo Ashram Trust, Puducherry 1975 (vormals Pondicherry), o. ISBN, 727 S.
  • Die Dichtung der Zukunft. (edition-sawitri.de/Karlsruhe) ISBN 3-931172-03-1, 318 S.
  • Mantrische Dichtung und die Entfaltung des Menschen + Einführung in Sawitri, die Gedichte und Schauspiele, Copyright: Sri Aurobindo Ashram Trust; Verlag: Sri Aurobindo Ashram Publication Department, Puducherry 1999 (vormals Pondicherry/2. erw. Aufl.), ISBN 81-7058-582-1, 241 S.

Sekundärliteratur

  • Rand Hicks: A Savitri Dictionary, Hg.: Integral Knowledge Study Center Sri Aurobindo Circle, Pensacola (Florida/USA) 1984, o.ISBN, 55 S.
  • D. S. Mishra , Poetry and philosophy in Sri Aurobindo's Savitri (1989) ISBN 81-85151-21-0
  • Jugal Kishore Mukherjee , The ascent of sight in Sri Aurobindo's Savitri (2001) ISBN 81-7058-656-9
  • Die Mutter, K.D.Sethna, Nolini K.Gupta, Jesse Roarke, Sri Aurobindo: Einführung zu Sawitri, Sri Aurobindo Ashram Trust, Puducherry 1975 (vormals Pondicherry), o.ISBN, 86 S.
  • Mangesh Nadkarni: Savitri  −  Eine kurze Einführung, Vier Vorträge, Sri Aurobindo Society, Puducherry (vormals Pondicherry) 2004 (1.Ausgabe in dt. Sprache), ISBN 81-7060-213-0, 76 S.
  • The Mahabharata, vol.2, transl. J.A.B. van Buitenen, University of Chicago Press, Chicago 1975

Weblinks



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