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Globale Erwärmung in der Schweiz
Die durch den Menschen hervorgerufene Globale Erwärmung hat regionale Auswirkungen auf Natur und Gesellschaft in der Schweiz. Sie ist wahrscheinlich die Hauptursache der klimatischen Veränderungen des Landes in den letzten 50 bis 100 Jahren.[1]
Die Auswirkungen des Klimawandels können positiv oder negativ sein. Für die meisten Regionen gilt jedoch, dass die wenigen positiven Effekte - wie etwa der reduzierte Heizbedarf im Winter - die negativen Auswirkungen deutlich überwiegen.[2]
Temperaturen werden in der Schweiz seit 1864 verlässlich und regelmässig erfasst. Es zeigt sich, dass die gemessenen Temperaturveränderungen mehr als doppelt so hoch sind als im weltweiten Durchschnitt. So hat die bodennahe Lufttemperatur in den letzten 150 Jahre um etwa 2 Grad Celsius zugenommen, besonders schnell seit den 1980er Jahren.[3] Diese Zunahme kann aufgrund ihres Ausmasses nicht alleine durch natürliche Schwankungen erklärt werden.[4] Sie betrifft alle Regionen der Schweiz und ist trotz jährlicher Temperaturschwankungen eindeutig: neun der zehn wärmsten Jahre seit Beginn der Temperaturmessung fallen auf das 21. Jahrhundert.[5]
Ähnliche Befunde werden auch in den Nachbarländern (z.B. in Deutschland oder Frankreich[6]) gestellt.
Der beobachtete Temperaturanstieg wirkt sich auch auf andere andere Bereiche der Umwelt aus. Daher haben sowohl die dokumentierten Veränderungen im Wasserkreislauf als auch die Gletscherschmelze mindestens eine antropogene Komponente.[7]
Die bisherige Erwärmung schlägt sich in der Schweiz in verschiedenen Facetten nieder. Starkniederschläge sind intensiver und häufiger als zu Beginn des 20. Jahrhunderts.[8] Hitzeperioden wurden häufiger und länger.[8]. Dagegen haben Tage mit Schneefall abgenommen. Seit 1970 auf 800 m Höhe um rund 50 %, auf 2000 m um rund 20%.[9] In der Folge schmolz seit 1850 in etwa 60% des Gletschervolumens ab.[10] Auch die Vegetation verändert sich. Die Vegetationsperiode hat sich seit seit 1960 um zwei bis vier Wochen verlängert. Verschiedene Pflanzen, beispielsweise die Sommerlinde, blühen immer zeitiger[11].
Bei den Niederschlagssummen im Sommer, Trockenperioden, Hochnebel und Windgeschwindigkeiten konnten in der Schweiz bisher keine eindeutigen Veränderungen erkannt werden.[1]
Ohne starke Klimaschutzmassnahmen kann der Klimawandel in der Schweiz in diesem Jahrhundert dramatische Ausmasse annehmen. Bis zum Ende des Jahrhunderts könnte sich die Temperaturzunahme noch verdreifachen[5] und Trockenperioden könnten fünf mal häufiger auftreten.[1]
Die globalen Erwärmung kann nur durch eine global koordinierte Klimapolitik wirksam begrenzt werden. Die Frage, welche Rolle die Schweizerische Klimapolitik dabei einnehmen soll,ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt und dominiert den Wahlkampf der Schweizer Parlamentswahlen 2019.
- ↑ a b c Klimaszensarien für die Schweiz. National Centre for Climate Services, 9. November 2018, abgerufen am 15. September 2019.
- ↑ Folgen des Klimawandels. Umweltbundesamt Deutschland, abgerufen am 17. September 2019.
- ↑ Michael Begert, Christoph Frei: Long-term area-mean temperature series for Switzerland-Combining homogenized station data and high resolution grid data. In: International Journal of Climatology. Band 38, Nr. 6, 2018-5, S. 2792–2807, doi:10.1002/joc.5460 (wiley.com [abgerufen am 15. September 2019]).
- ↑ Peter A. Stott: Attribution of regional-scale temperature changes to anthropogenic and natural causes: REGIONAL ATTRIBUTION. In: Geophysical Research Letters. Band 30, Nr. 14, 2003-7, doi:10.1029/2003GL017324 (wiley.com [abgerufen am 15. September 2019]).
- ↑ a b Climate Scenarios for Switzerland, Technical Report. National Centre for Climate Services, Zurich, 2018, abgerufen am 15. September 2019 (englisch).
- ↑ Réchauffement climatique en France. In: Wikipedia. Abgerufen am 16. September 2019.
- ↑ Seung-Ki Min, Xuebin Zhang, Francis W. Zwiers, Gabriele C. Hegerl: Human contribution to more-intense precipitation extremes. In: Nature. Band 470, Nr. 7334, 2011-2, ISSN 0028-0836, S. 378–381, doi:10.1038/nature09763 (nature.com [abgerufen am 15. September 2019]).
- ↑ a b S. C. Scherrer, E. M. Fischer, R. Posselt, M. A. Liniger, M. Croci-Maspoli: Emerging trends in heavy precipitation and hot temperature extremes in Switzerland: Trends in Swiss Climate Extremes. In: Journal of Geophysical Research: Atmospheres. Band 121, Nr. 6, 27. März 2016, S. 2626–2637, doi:10.1002/2015JD024634 (wiley.com [abgerufen am 18. September 2019]).
- ↑ Christoph Marty: Regime shift of snow days in Switzerland: REGIME SHIFT OF SNOW DAYS. In: Geophysical Research Letters. Band 35, Nr. 12, 28. Juni 2008, S. n/a–n/a, doi:10.1029/2008GL033998 (wiley.com [abgerufen am 15. September 2019]).
- ↑ Michael Zemp, Frank Paul, Martin Hoelzle, Wilfried Haeberli: Integrated monitoring of mountain glaciers as key indicators of global climate change: the European Alps. In: Annals of Glaciology. Band 46, 2007, ISSN 0260-3055, S. 150–160, doi:10.3189/172756407782871512 (cambridge.org [abgerufen am 15. September 2019]).
- ↑ MeteoSchweiz: Hitze und Trockenheit im Sommerhalbjahr 2018 - eine klimatologische Übersicht. In: Fachbericht MeteoSchweiz. 2018 (admin.ch [PDF]).