Benutzer:Handtmann01/Domdeckel
Domdeckel
Als Domdeckel (auch Tankdomdeckel) bezeichnet man im Tank- und Armaturenbau eine runde Stahl- oder Edelstahlplatte mit verbauten Sicherheits- und Reinigungsarmaturen. Mittels Schraubverbindungen ist dieser druck- und flüssigkeitsdicht mit dem meist zylindro-konischen Tank verbunden.
Einleitung
Domdeckel sind im Armaturen- und Anlagenbau entstandene, modular aufgebaute Funktionseinheiten. Sie sind in der Regel ausgerüstet mit hochwertigen Armaturen und Messtechnik für die Druckabsicherung, die Gas und Flüssigkeiten Zu- und Ableitung, die CIP-Reinigung und die Prozessüberwachung. Vorwiegend werden Domdeckel bei großvolumigen zylindrokonischen Tanks (ZKT) eingesetzt. Diese Prozessvolumina erfordern entsprechend große und leistungsfähige Sicherheitsarmaturen zur Absicherung des Tanks gegen Unter- und Überdruck. Eine Alternative zum Domdeckel für kleinere Tanks und Behälter bilden Ein- bzw. Zweiloch Reinigungs-Luft-Ventil-Kombinationen (RLV).
Funktionsweise
Der meist modular aufgebaute Domdeckel stellt in erster Linie eine Absicherung gegen Über- und Unterdruck in geschlossenen Tanks dar. Überdruck entsteht zum Beispiel, wenn Bier in geschlossenen Tanks dem Gärprozess unterzogen wird. Frei werdende Kohlensäure muss ab einem bestimmten Druck abgeleitet werden. Unterdruck kann entstehen, wenn ein Tank entleert wird und der abgeflossenen Flüssigkeit zu wenig Luft nachströmt.
Zur üblichen Grundausstattung zählen anlüftbare Sicherheits- und Vakuumventile. Die Sicherheitsventile [1] auf dem Domdeckel übernehmen die Aufgabe der Sicherung gegen unzulässigen Überdruck. Das Vakuumventil [2] öffnet bei Unterdruck und stellt eine Verbindung zur Umgebungsluft her. Auf dem Domdeckel finden sich selbstentleerende CIP-Anschlüsse zur Reinigung des Tanks und gegebenenfalls weitere Systemkomponenten und Messtechnik. Diese ermöglichen die Einbindung in einen automatisierten Prozessablauf. Domdeckel sind kunden- bzw. projektspezifische Bauteile.
Je nach Anwendungsfall und Branche werden unterschiedliche Werkstoffe und Dichtungen gefordert. So werden Domdeckel in der Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie aus einem speziellen Edelstahl mit dem Werkstoff 1.4404 oder 1.4301 gefertigt. Besonderer Wert wird auf die Reinigungsfunktion und die Hygiene aller produktberührenden Bereiche gelegt.
Üblicherweise werden Domdeckel in lichten Weiten von 400, 600 oder 800 mm Durchmesser verwendet. Domdeckel werden nicht als Mannloch verwendet.
Einsatzgebiete und Aufbau
Domdeckel werden in Druck- oder Lagertanks im Bereich der Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie eingesetzt. Beispielsweise in Gärtanks in Brauereien oder Kellereien oder in Fermenterdrucktanks der Pharmaindustrie.
Mögliche Komponenten eines Domdeckels können sein:
- Sicherheitsventile
- Vakuumventile
- Spülventile
- Drehklappenventile
- CIP-Anschluss
- Sprühkopf
- Reinigungsmaschine
- Schauglas
- Mess- und Regeltechnik
- Berstscheibe
- Spritzschutz
- Reinigungs-Luft-Ventilkombination (1/2-Loch)
Anwendungsbeispiele
Siehe auch
Literatur
- Hans-J. Manger: Armaturen, Rohrleitungen, Pumpen, Wärmeübertrager und CIP-Anlagen in der Gärungs- und Getränkeindustrie. VLB Berlin e.V., 2013, ISBN 978-3-921690-72-7.