Benutzer:HansKraemer/Deadstick landing
Eine deadstick landing ist eine Art 'erzwungene motorlose' Landung, wenn ein Flugzeug seinen Vortrieb, der durch den Motor und Propeller erzeugt wird, verliert und der Pilot zur Landung ansetzt. Die Bezeichnung "dead Stick" ist ein Wortspiel in der Fliegersprache und bezieht sich nicht auf einen Hebel in der Konsole (z.Bsp. Schubhebel), sondern betrachtet den stehenden (Holz-)Propeller als einen nicht drehenden, also toten Stecken/Stab[1].
Alle Flächenflugzeuge haben motorlose Gleitflugfähigkeiten. Genau wie ein Segelflugzeug, sinkt ein Motorflugzeug bei Triebwerksausfall nicht wie ein Stein zu Boden, sondern beginnt unter Höhenverlust zu gleiten. Dabei wird die kinetische Energie (Höhe) in Vortrieb umgesetzt.
Jeder Flugzeugtyp hat seine eigene spezifische Gleitzahl. Eine Boeing Boeing 747-200 hat eine Gleitzahl von 15:1. Sie kann aus einer Höhe von 10.000 m demnach 150 km gleiten, um einen geeigneten Flugplatz zu erreichen. Ein Segelflugzeug mit einer Gleitzahl von 1:40 kommt somit bei einer Höhe von 1.000 m 40 km weit.
In der Ausbildung lernt ein Pilot bei Motorausfall, unter Berücksichtigung von Höhe, Entfernung zum Landeplatz und Gleitweg, sein Flugzeug zu landen. Diese Fähigkeit wird -von gesetztlicher Seite her beim Privatpiloten- alle 2 Jahre überprüft (Ziellandeübung). Bei einem Hubschrauber erfolgt die motorlose Landung durch Autorotation.
In der Luftfahrtgeschichte gibt es einige Beispiele für erfolgreiche Landungen durch Großraumflugzeuge:
- Der "Gimli Glider", 23 Juli 1983: Einer Air Canada Boeing 767 ging der Sprit auf der Strecke von Montreal nach Edmonton aus. Das Flugzeug hatte zu wenig Gleitweg für eine Landung in Winnipeg, aber es gelang der Crew auf einem stillgelegten Flugplatz bei Gimli zu landen.
- TACA Flight 110, 24 Mai 1988: Eine Boeing 737-300 auf dem Weg von Belize City, Belize nach New Orleans, Louisiana, United States verlor die Leistung auf beiden Triebwerken, aber schaffte eine Landung auf einer Graspiste bei NASA's Michoud Assembly Facility in Michoud östlich von New Orleans.
- Hapag-Lloyd Flight 3378, 12 Juli 2000: Ein Airbus A310 auf der Route von Griechenland nach Deutschland erfuhr Fahrwerks- und Treibstoffprobleme, mit einer daraus resultierenden Landung in Wien.
- Air Transat Flight 236, 24 August 2001: Einem Air Transat Airbus A330 ging der Sprit bei der Nordatlantiküberquerung von Toronto nach Lissabon aus. Die Crew ließ das Flugzeug über 100 Meilen gleiten und vollzog eine Landung auf einer Militärbasis auf den Azoren.
- US Airways Flight 1549, 15 Januar 2009: Ein A320 Airbus auf der Strecke von New York City's LaGuardia Airport nach Charlotte, North Carolina verlor den Antrieb beider Triebwerke durch Vogelschlag beim Start. Der Pilot landete die Maschine auf dem benachbarten Fluß Hudson inmitten von Manhattan.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ OED Online, entry "dead stick".