Benutzer:Hartmann Linge/Heinz Leitermann (Fotograf)/Optionale Ergänzung

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Optionale Ergänzung, Hinzufügung eines weiteren Abschnittes zwischen den Abschnitten "Ausstellung" und "Filmografie". Zur Diskussion gestellt.

Rezeption

Der Sozialphilosoph Martin W. Schnell betont drei Aspekte zur Ästhetik der Fotografien Heinz Leitermanns. Zum ersten die Reproduzierbarkeit von Fotos, die nach Walter Benjamin die Einmaligkeit eines Bildes aufhebe und damit dem Foto Beweiskraft verleihe.[1] Die Arbeiten Leitermanns seien in diesem Kontext zu sehen. Sie zeigten Zeitgeschehen aus einer bestimmten Sicht und trügen durch ihre Verbreitung zur Aufklärung bei.
Zweitens konstatiert Schnell, dass die Art und Weise Leitermanns, Menschen zu fotografieren, keine reine Betrachtung von außen darstelle, sondern insbesondere durch das Stilmittel des direkten Blicks des Portraitierten den Betrachter in einen Dialog mit diesem verwickle.
Zuletzt nennt Schnell die „Bezeugung der Gewesenheit sterblicher Anderer“ als wichtigstes Merkmal der Ästhetik in den Bildern Leitermanns. Gemäß der Definition von Roland Barthes zeigten seine Fotos nicht primär „das, was nicht mehr ist“, sondern in erster Linie „das, was einmal gewesen ist“.[2] In diesem Sinne würde der Betrachter mit der „Gewesenheit endlicher Menschen“ in Beziehung gesetzt.[3]

  1. Walter Benjamin: Das Kunstwerk im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980.
  2. Roland Barthes: Die helle Kammer. Bemerkungen zur Photographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1989.
  3. Martin W. Schnell: Die Ästhetik der Fotografien von Heinz Leitermann. In: Friedhelm Schillo, Norbert Meißner, Leonhard Föcher, Martin W. Schnell: Menschen im Blick. Fotografien von Heinz Leitermann. Ruhrstadt-Verlag, Gladbeck 2020, ISBN 978-3-9821256-2-6, S. 92f.