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Giacomo Cusmano (* 15. März 1834 in Palermo; † 14. März 1888 in Palermo) war ein römisch-katholischer Priester der Diözese Palermo und Gründer der "Congregatio Missionariorum Servorum Pauperum" (Kongregation der Missionarischen Diener der Armen). Zusammen mit seiner älteren Schwester Vincenzia gründete er die Suore Serve dei Poveri (Schwestern Dienerinnen der Armen). In der katholischen Kirche wird er seit dem 30. Oktober 1983 als Seliger verehrt. Sein Gedenktag ist der 14. März.

Leben

Giacomo Cusmano wurde am 15. März 1834 in Palermo als das vierte von fünf Kindern der Eheleute Giacomo Cusmano und Maddalena Patti geboren.

Am 8. Juli 1837 ereilte die Familie ein schwerer Verlust: Seine Mutter starb an der Cholera, die in jenen Jahren in Sizilien epidemisch grassierte. Die älteste Tochter Vincenzia, damals zwölf Jahre alt, übernahme die Erziehung ihrer Brüder mit Hilfe einer Großtante die auch im Haus der Familie lebte. Bereits als kleiner Junge zeigte Giacomo eine große Liebe zu den Armen. Seine Schwester und seine Tante waren gezwungen, seine Kleidung zu verschließen, da er jedes Mal, wenn er vom Balkon aus einen Bettler sah, eines seiner besten Kleidungsstücke herunterwarf. Don Francesco Libassi, ein mit seinem Vater befreundeter Priester, kümmerte sich um die religiöse Erziehung von Giacomo und seiner Geschwister.

Während der antiklerikalen Unruhen der sizilianischen Revolution von 1848 besuchte er das Jesuitenkolleg in Palermo. 1850 bat er um Aufnahme in den Jesuitenorden, die ihm auch gewährt wurde. Allerdings musste er aus gesundheitlichen Gründen darauf verzichten. Nach dem er das Kolleg angeschlossen hatte, wechselte er 1851 für eine Medizinstudium an die medizinische Fakultät der Königlichen Universität von Palermo. Als 1852 auch sein Vater starb übernahm er die familiären Aufgaben auf den Bauernhöfen und Ländereien in San Giuseppe Jato. Während dieser Zeit wurde er auf die Notlage der armen Bauern aufmerksam, die während der Zeit der Ernte unter ihm arbeiteten. Die Bauern waren erstaunt von der Höflichkeit und Freundlichkeit des neuen Gutsherren. Trotz seiner Verpflichtungen schloss Giacomo am 11. Juni 1855 im Alter von einundzwanzig Jahren sein Studium der Medizin und Chirurgie mit Bestnoten ab.

Nach seinem Studienabschluss verbrachte Giacomo die meiste Freizeit mit der Sorge um die Armen in San Giuseppe Jato, wo sich die Verpflichtungen auf dem Gut vervielfachten. Im Jahr 1859, beim Ausbruch des zweiten Unabhängigkeitskrieges, wandte sich der Revolutionär Enrico Albanese, ein Freund und Hausarzt Garibaldis, an Giacomo, mit dem er während der Studienjahre ein ausgezeichnetes Verhältnis geknüpft hatte, und bat ihn, sich ihnen anzuschließen, um in der Revolution mitzukämpfen. Enttäuscht über die Notlage der Armen seiner Stadt, deren Elend sich nach den Unruhen von 1848 nicht verringert, sondern dramatisch vergrößert hatte, lehnte er ab und kümmerte sich stattdessen weiterhin um die Armen von San Giuseppe Jato.

Seine Zuneigung und Fürsorge für die Armen veranlasste Giacomo, seiner geistlichen Berufung zu folgen und das Priesteramt anzustreben. Am 22. Dezember 1860, nach nur einem Jahr Studium an der theologischen Schule von Don Pietro Boccone, wurde er in der Privatkapelle des Weihbischofs von Palermo durch Monsignore Domenico Ciluffo zum Priester geweiht, während einer Zeit, in der die Kirche und ihre Kleriker von der neuen italienischen Regierung zunehmend entrechtet wurden. Mit dem Anschluss Siziliens an das neue, vereinigte Italien verlor die Kirche ihren Besitz und viele Angestellte der bourbonischen Regierung verloren ihre Arbeit. Dadurch nahm die Zahl der Armen, die mit Hunger und Not zu kämpfen hatten, enorm zu. Giacomo Cusmano eröffnete zunächst eine Armenspeisung im Pfarrhaus der Kirche der Heiligen Märtyrer in Palermo, später dann größere Einrichtungen in Terre Rosse, Valguarnera, Monreale und Santa Caterina.

Am 21. November 1887 wurde dann in der Kirche San Marco in Palermo in Anwesenheit des Erzbischofs von Palermo, Kardinal Celesia, die "Kongregation der Missionarischen Diener der Armen" gegründet. Der Orden bestand aus Priestern, die verpflichtet waren, in einer religiösen Gemeinschaft zu leben, mit dem Ziel, den Geist der Armenmahlzeit lebendig zu halten und die Armen auf dem Land zu evangelisieren. Der erste unter ihnen war Cusmano, der die Glückwünsche des Erzbischofs erhielt, der ihn den "Don Bosco des Südens" nannte.

Cusmano starb 1888 nur einen Tag vor seinem Geburtstag.


Seligsprechung

Gedenktag

Der liturgische Gedenktag ist der 6. Februar, sein Todestag.

Literatur

  • Roberto Alborghetti: Beato Francesco Spinelli. La carità è un pane spezzato. Elledici Editrice VELAR (Bergamo), 2013.

Weblinks


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