Benutzer:Heinrich1993/Ivanov-Reaktion Verbesserung
Wikipedia ist ein Wiki, sei mutig!
Die Iwanow-Reaktion, auch Ivanov-Reaktion, ist eine Namensreaktion in der Organischen Chemie und nach dem bulgarischen Chemiker Dimitr Iwanow (1894–1975) benannt. Er beschrieb diese Reaktion erstmals 1931.
Übersichtsreaktion
Bei der Iwanow-Reaktion wird über eine Grignard-Verbindung eine Bindung zu einem Nucleophil in alpha position hergestellt. Als Rest (R) können Aryl- und Phenylgruppen fungieren. Des Weiteren werden als Elektrophil (E) hauptsächlich Aldehyde und Ketone eingesetzt.[1]
Allgemeines
Die Reaktion hat je nach Verfahren Ausbeuten von 60% bis 91%. Es entstehen dabei zwei Diastreomere, welche in einer Chromatographie aus Kieselgel nachgewiesen werden konnten. Dabei wurde herausgefunden, dass ein Diastereomer zu 76% mit einem Schmelzpunkt von 178°C und das andere nur zu 24% mit einem Schmelzpunkt von 143°C gewonnen werden konnte.[2]
Reaktionsmechanismus
Zunächst wird ein Dianionen bzw. das so genannt Iwanow-Reagenz aus Aryl-Essigsäure hergestellt. Dabei findet eine elektrophile Reaktion mit der Grignard-Verbindungen statt (1). Hierdurch entsteht eine weitere Carbonylgruppe, welche wiederum auch elektrophil mit einer Grindgnard-Verbindung reagiert (2). Wir erhalten so das Iwanow-Reagenz, welches eher einen Ionencharakter von der Bindung her zum Magnesium darbietet (Dianion).
Das Iwanow-Reagenz reagiert mit Elektrophilen, vorzugsweise Carbonylverbindungen (Aldehyde, Ketone), Isocyanaten oder Alkylhalogeniden.[3][4][5][6][7] Im folgenden Beispiel wird das Iwanow-Reagenz aus Phenylessigsäure und zwei Äquivalenten einer Grignard-Verbindung hergestellt. Als Elektrophil wird Benzaldehyd (blau markiert) eingesetzt. In 3 findet ein elektrophiler Angriff des Aldehyds auf die Doppelbindung des Iwanow-Reagenz statt, wobei sich durch Umklappen der Elektronen das Magnesium an den Sauerstoff des Benzaldehyds bindet (4). Durch Hydrolyse erhalten wir unser Endprodukt 5.
Stereoselektivität
Bei der Iwanow Reaktion entstehen 2 Diastereomere. Diese entstehen im Verhältnis 76:24. Grund hierfür ist die Sterische Hinderung der Phenylgruppe(n). Diese sterische Hinderung der Iwanow-Reaktion wurde von Zimmermann und Traxler über einen nach ihnen benannten Zimmermann-Traxler-Übergangszustand beschrieben. Toullec et al. haben die Kinetik der Reaktion untersucht.[8] Die Stereozentren wurden mit roten Sternchem in der Abbildung markiert.
Siehe auch
Literatur
- Bradford P. Mundy, Michael G Ellerd, Frank G. Favaloro Jr.: Name Reactions and Reagents in Organic Syntheses, second Edition, Wiley-Interscience, 2005, S. 342, ISBN 0-471-22854-0.
- The Merck Index, 9. Auflage, Merck & Co. 1976, ONR-(noch eintragen), ISBN 0911910-26-3
- Reaktionsmechanismen, Reinhard Brückner, 3. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, 2004, S.556-559
Einzelnachweise
- ↑ Bradford P. Mundy, Michael G Ellerd, Frank G. Favaloro Jr.: Name Reactions and Reagents in Organic Syntheses, second Edition, Wiley-Interscience, 2005, S. 342, ISBN 0-471-22854-0.
- ↑ Howard E. Zimmerman, Marjorie D. Traxler: Journal of the American Chemical Society. Band 79, 1957, S. 1920–1923, doi:10.1021/ja01565a041. .
- ↑ D. Ivanov, A. Spassoff: Bulletin de la Société chimique de France, 4e sér. Band 49, 1931, S. 19.
D. Ivanov, A. Spassoff: Bulletin de la Société chimique de France, 4e sér. Band 49, 1931, S. 375. - ↑ D. Ivanov et al.: Bulletin de la Société chimique de France, 4e sér. Band 51, 1932, S. 1321.
D. Ivanov et al.: Bulletin de la Société chimique de France, 4e sér. Band 51, 1932, S. 1325.
D. Ivanov et al.: Bulletin de la Société chimique de France, 4e sér. Band 51, 1932, S. 1331. - ↑ B. Blagoev, D. Ivanov: Syntheses with Polyfunctional Organomagnesium Compounds. In: Synthesis. Band 1970, Nr. 12, 1970, S. 615–627, doi:10.1055/s-1970-21652.
- ↑ D. Ivanov, G. Vassilev, I. Panayotov: Syntheses and Reactions of Organolithium Reagents Derived from Weakly Acidic C-H-Compounds. In: Synthesis. Band 1975, Nr. 2, 1975, S. 83–98, doi:10.1055/s-1975-23669.
- ↑ C. R. Hauser, W. R. Dunnavant: α,β-Diphenylpropionic Acid In: Organic Syntheses. 40, 1960, S. 38, doi:10.15227/orgsyn.040.0038; Coll. Vol. 5, 1973, S. 526 (PDF).
- ↑ Jean Toullec, M. Mladenova, Francoise Gaudemar-Bardone, B. Blagoev: Kinetics and mechanism of the Ivanov reaction: reaction of aldehydes and ketones with phenylacetic acid magnesium enediolate. In: The Journal of Organic Chemistry. Band 50, Nr. 14, 1. Juli 1985, S. 2563–2569, doi:10.1021/jo00214a030.