Benutzer:HuJProj/Jürgen Manshardt

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Jürgen Manshardt (* 22. Juli 1913 in Hamburg; † 19. Mai 1942 in Riga (Lettland): ein deutscher Holzbildhauer und einer der Söhne von Pastor Walter Manshardt (12.3.1880-2.4.1960); Schulbildung bis zum 17. Lebensjahr an der reformpädagogischen Lichtwarkschule abgeschlossen; verheiratet seit 1939 mit Ursula Meller (geb. 1918), zwei Kinder Jon (* 1939) und Karin (* 1940), die ihn allerdings wenig erleben konnten, da er im Mai 1940 Soldat wurde.[1]

Künstlerisches Wirken

„Bis 1932 absolvierte Jürgen Manshardt eine Ausbildung an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst Berlin bei Otto Hitzberger in Holzbildhauerei und bei Benno Diederich in Steinplastik.“ Nach Auslandsreisen ließ er sich als selbständiger Bildhauer in Hamburg nieder und wurde „gefördert von den Architekten Arved Gutschow, Gustav Burmester, Bernhard Hopp und Rudol[f] Jäger u.a.“[2]. Ein Großteil seines Oevres fiel mit dem Atelierhaus in der Birkenau 24 in Hamburg den Bombenangriffen von 1943 zum Opfer. Bezeugt ist jedoch, dass er „wohl bereits 1932 an einer von Bernhard Hopp in der Agentur des Rauhen Hauses organisierten Ausstellung beteiligt war sowie 1937 an der Gestaltung der Lutherkirche.“[3]. Eine Bemühung, bei Ernst Barlach als dessen Schüler wirken zu können, wurde von diesem freundlich abgelehnt. Auch Fabrikausstellungen der NSG-KdF und kleinere Aufträge für NS-Organisationen führte er ab 1936 zum Broterwerb durch, ohne politisch deren Ansichten zu teilen. Von den erhaltenen öffentlich sichtbaren Kunstwerken sind es besonders die Holzschnitzereien an Kanzel und Taufbecken der von Hopp und Jäger entworfenen Lutherkirche (Hamburg-Wellingsbüttel). Diese Arbeiten wurden durch das Ehepaar Wempe als Stiftungen finanziert. Den Architekten war Manshardt seit mehreren Jahren als Künstler bekannt. Er hatte bereits bei der von Hopp geleiteten Ausstellung „Kunst und Kirche“ in der Agentur des Rauhen Hauses 1932 mit ausgestellt.[4] Eine Würdigung erschien 1939 in einer Beschreibung der neu erbauten Maria-Magdalenen-Kirche (Klein-Borstel) und der genannten Lutherkirche (Hamburg-Wellingsbüttel) durch Pastor Wilhelmi, der ihn als einzige und positiv erwähnte Person namentlich nennt: „… Bildschmuck der Kanzel, in Holz geschnitzt von Jürgen Manshardt, einem jungen Hamburger Bildhauer.“[5] Nach dem Tod von J. Manshardt erschien ein Nachruf durch den befreundeten Hugo Sieker im Hamburger Anzeiger,[6] dem u.a. zwei Fotos beigefügt waren: das eine unterschrieben „Jürgen Manshardt bei der Arbeit“ und „‘Der Tippelbruder‘. Ein Frühwerk von Jürgen Manshardt“. Einige wenige der Werke von Manshardt sind noch im Privatbesitz erhalten.

Einzelnachweise

  1. Maike Bruhns: Hamburger Kunst im ‚Dritten Reich‘. Dölling u. Galitz, Hamburg 2001, S. 280.
  2. Maike Bruhns: Der neue Rump. 2. Auflage. Wachholtz Verlag, Neumünster 2013, S. 288.
  3. siehe Uwe Gleßmer und Günther Engler: Die Lutherkirche in Hamburg-Wellingsbüttel als Bau- und Kunstwerk der Architekten Bernhard Hopp und Rudolf Jäger. (Beitrag zum Hopp-und-Jäger-Projekt Nr. 4). Books on Demand, Norderstedt 2016, ISBN 978-3-7412-5371-3, S. 111 ff. den Abschnitt 4.11 „Schnitzwerk der Kanzel und Taufe: Jürgen Manshardt“.
  4. * Karl Boll: Künstlertum und Kirche (= in: Hamburgische Kirchenzeitung). 1932, S. 50–51. online
  5. Heinrich Wilhelmi: Neue Kirchen in Hamburgs Umgebung (= in: Barmbeker Bote). 1939, S. 216.
  6. * Hugo Sieker: In memoriam Jürgen Manshardt (= in: Hamburger Anzeiger Nr. 141 vom 19.06.). 1942, S. 2.

Literatur

  • Karl Boll: Künstlertum und Kirche (= in: Hamburgische Kirchenzeitung). 1932, S. 50–51. online
  • Maike Bruhns: Hamburger Kunst im ‚Dritten Reich‘. Dölling u. Galitz, Hamburg 2001.
  • Maike Bruhns: Der neue Rump. 2. Auflage. Wachholtz Verlag, Neumünster 2013.
  • Uwe Gleßmer und Günther Engler: Die Lutherkirche in Hamburg-Wellingsbüttel als Bau- und Kunstwerk der Architekten Bernhard Hopp und Rudolf Jäger. (Beitrag zum Hopp-und-Jäger-Projekt Nr. 4). Books on Demand, Norderstedt 2016, ISBN 978-3-7412-5371-3.
  • Hugo Sieker: In memoriam Jürgen Manshardt (= in: Hamburger Anzeiger Nr. 141 vom 19.06.). 1942, S. 2.
  • Heinrich Wilhelmi: Neue Kirchen in Hamburgs Umgebung (= in: Barmbeker Bote). 1939, S. 193–194, 216–217, 225–226..


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