Benutzer:Hukukçu/Baustelle
Mustafa Çelebi (* 1515 in Manisa; † 6. Oktober 1553 in Ereğli) war ein osmanischer Prinz und Statthalter. Als ältester Sohn Süleymans des Prächtigen galt er bis zu seiner Erdrosselung als Nachfolger auf dem osmanischen Thron.
Kindheit und Jugend
Mustafa wurde im Jahr 1515 in Manisa geboren. Sein Vater Süleyman war zu diesem Zeitpunkt Gouverneur des Sandschaks Saruhan. Die älteren (vermutlich Halb-)Brüder Mahmud und Murad starben bereits im Kindesalter, sodass Mustafa besondere Fürsorge genoss. Nach dem Tod Sultan Selims I. am 21. September 1520 bestieg Süleyman als einziger Sohn unblutig den Thron und ließ Mustafa und dessen Mutter Mahidevran nach Istanbul kommen.
Statthalterschaft
Nach Handgreiflichkeiten zwischen Hürrem und Mahidevran sowie dem Tod der Sultansmutter Hafsa Sultan, die Mustafa favorisierte und versuchte Hürrems Macht begrenzt zu halten, wurde Mustafa im Februar 1534 als
/ چلبی سلطان /
/‚Prinz-Gouverneur‘ mit seiner Mutter Mahîdevrân nach Manisa geschickt.
Mit der von Süleyman I. befohlenen Ermordung des Großwesirs Makbûl Ibrahim Paschas im Ramadan 942isl./März 1536greg. verlor Mustafa seinen einflussreichsten Befürworter.
Tod
Bevor Mustafa das Zelt Süleymans I. betreten konnte, musste er seine Waffen abgeben. Als er eintrat wurde er von sieben Dilsiz angegriffen und schließlich von Mahmud Ağa erdrosselt.
Elegie Taşlıcalı Yahyas:
مدد مدد بو جهانك یقلدی بر یانی
اجل جلالیلری آلدی مصطفا خانی
طوتلدی مهر جمالی بوزولدی اركانی
وباله قویدیلر آل ایله آل عثمانی
Meded meded bu cihānıñ yıḳıldı bir yanı
Ecel celālileri aldı Muṣṭafā Ḫānı
Ṭutuldı mihr-i cemāli bozuldı erkānı
Vebāle ḳoydılar āl ile Āl-i ʿOs̲mānı
Gott rette uns! Die Welt fällt uns über die Ohren.
Die Aufrührer des Todes haben Mustafa Han ergriffen.
Die Sonne der Schönheit des Hauses von ʿOsman ist untergegangen, sein Verstand ist verwirrt
und durch eine List wurde seine Ehre befleckt.[1]
Literatur
- A. Fisher: Muṣṭafā. In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Band 7, Brill, Leiden, S. 713 (englisch).
- Mustafa Çelebi. In: Türkiye Diyanet Vakfı İslâm Ansiklopedisi. Band 31, TDV Yayını, Istanbul 2006 (türkisch).
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Schätze aus dem Topkapi Serail. Das Zeitalter Süleymans des Prächtigen. Berlin 1988. S. 42.
[[en:Şehzade Mustafa]]
Fighani (فغانی /
, eigentlich رمضان بن عبد الله /
; * um 1505 in Trabzon; † 1532 in Istanbul) war ein türkischer Diwan-Dichter.
Über Kindheit und Jugend des Fighani ist nahezu nichts bekannt. Während das Geburtsjahr um 1505 vermutet wird, ist der Geburtsort mehrheitlich mit Trabzon angegeben.[1][2] Den Namen des Vaters gibt lediglich Ismail Pascha aus Bagdad mit „Abdullah“ an.[3]
Die von Giovanni Dalmata geschaffenen[4] und nach der Eroberung Ofens 1526 nach Istanbul versetzten und vermutlich vor dem Ibrahim-Pascha-Palast auf dem Hippodrom aufgestellten Bronzestatuen der Diana, des Apollon und des Herkules erregten die Missgunst des Volkes. Ein persischsprachiger, den Großwesir des Götzendienstes bezichtigender Doppelvers wurde fälschlicherweise Fighani zugeschrieben, sodass dieser verhaftet, gefoltert und letztlich hingerichtet wurde.[5]
rücklings auf einem Esel durch die Stadt
Der eine Anspielung auf Abraham enthaltende Doppelvers lautet:
دو ابراهيم امد بدير جهان
يکی بت شکن و يکی نشان
Dū Ibrāhīm āmad ba-dair-i ǧihān
Yakī but-šikan wa yakī but-nišān
Zwei Ibrahims kamen in [den Tempel] der Welt,
Der eine zerstörte die Götzen, der andre richtet sie wieder auf.[6]
Einzelnachweise
- ↑ Siehe İ. Güven Kaya: Figânî’nin Ölümü ve Taşlıcalı Yahya Bey’in Bir Şiiri. In: Atatürk Üniversitesi Türkiyat Araştırmaları Enstitüsü Dergisi. Band 14, Nr. 34, 2007, S. 47–61 (48) m.w.N.
- ↑ Abdükadir Karahan: Figâni. In: Türkiye Diyanet Vakfı İslâm Ansiklopedisi. Band 13, TDV Yayını, Istanbul 1993, S. 57.
- ↑ Baġdādlı İsmāʿīl Paşa: Hadīyat al-ʿārifīn, asmāʾ al-muʾallifīn wa-āṯār al-muṣannifīn. Bd. 1, Istanbul 1952, S. 370; zitiert nach İ. Güven Kaya: Figânî’nin Ölümü ve Taşlıcalı Yahya Bey’in Bir Şiiri. In: Atatürk Üniversitesi Türkiyat Araştırmaları Enstitüsü Dergisi. Band 14, Nr. 34, 2007, S. 47–61 (48).
- ↑ Markus Köhbach: Das Osmanische Reich und der Westen. Zur Rezeption europäischer Kultur durch die Osmanen. In: Museum für Kunsthandwerk (Hrsg.): Türkische Kunst und Kultur aus osmanischer Zeit. Band 1, Verlag Aurel Bongers, Recklinghausen 1985, ISBN 3-7647-0369-5, S. 105–107 (105).
- ↑ Klaus Kreiser: Istanbul. Ein historischer Stadtführer. 2. Auflage. C.H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59063-4, S. 115.
- ↑ Übersetzung nach Thomas Chabert: Latifi oder biographische Nachrichten von vorzüglichen türkischen Dichtern, nebst einer Blumenlese aus ihren Werken. Aus dem Türkischen des Monla Abdul Latifi und des Aschik Hassan Tschelebi. Gessner, Zürich 1800, S. 263.