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Collegium Musicum (Leipzig)

Das Leipziger Collegium Musicum wurde 1701 von Georg Philipp Telemann als ein Ensemble musizierender Studenten gegründet. Johann Sebastian Bach leitete es in seiner späteren Leipziger Amtszeit und führte damit einen Großteil seiner Instrumentalmusik auf.

Geschichte

Als Jura-Student an der Universität Leipzig gründete Georg Philipp Telemann 1701 ein Ensemble mit seinen Kommilitonen. Der Name Collegium musicum ... Es war für ihn eine der ersten Möglichkeiten, ... [1]

1705 wurde das Collegium Musicum von Georg Melchior Hoffmann übernommen, der es zehn Jahre lang leitete. 1716 wurde berichtet, es habe fünfzig bis sechzig Mitglieder und trete zweimal wöchentlich auf. Nach einem kurzen Intermezzo mit Johann Gottfried Vogler wurde 1718 Georg Balthasar Schott musikalischer Leiter.[2]

Es ist bis heute nicht geklärt, wo die Konzerte des Ensembles stattfanden. 1723 bot Gottfried Zimmermann, der Besitzer des angesehensten Leipziger Kaffeehauses, dem Collegium Musicum seinen Saal an, der bis 150 Zuhörer fasste. Im Sommer konnten die Konzerte im Garten durchgeführt werden. Die Konzerte fanden zweimal in der Woche bei freiem Eintritt statt.

Georg Balthasar Schott arbeitete gut mit Johann Sebastian Bach zusammen – er vertrat Bach zum Beispiel häufig während seiner Reisen. So lag bei seinem Weggang 1729 die Übernahme der Gruppe durch Bach nahe. Bach führte mit diesem Ensemble regelmäßig Instrumentalwerke in kleiner und großer Besetzung und weltliche Kantaten auf.

Im Sommer 1737 zog sich Bach aus unbekannten Gründen von den regelmäßigen Aufführungen zurück und gab den Posten an Carl Gotthelf Gerlach ab, der ihn auch zuvor wiederholt vertreten hatte. Es ist nicht bekannt, was Bach zu dieser Entscheidung bewog, aber zwei Jahre später, am 1. Oktober 1739, kehrte er wieder zurück und leitete die Konzerte mindestens bis zum Tod des Hausbesitzers Zimmermann im Mai 1741, wahrscheinlich auch noch einige Jahre länger; 1746 war Gerlach wieder offiziell Direktor.

1750 stellte das Collegium Musicum seine Konzerttätigkeit ein, nachdem sich schon 1743 ein konkurrierendes Ensembe, das Große Konzert, gebildet hatte.

Johann Sebastian Bachs Repertoire

Bach führte mit dem Ensemble sicher auch Musik anderer Komponisten auf, wie etwa Telemann. Zu dem repertoire

Man geht davon aus, dass beispielsweise die Cembalokonzerte, Ouvertüren, aber auch die Kaffeekantate (BWV 211). Dieses Kammerorchester entwickelte sich weiter zum 1743 gegründeten Großen Concert, dem Vorgänger der seit 1781 bis heute bestehenden Gewandhauskonzerte.

Nachleben =

Ein auf die Tradition des Bachischen Collegiums zurückgehendes und der historischen Aufführungspraxis verpflichtetes Neues Bachisches Collegium Musicum gründete sich 1979 in Leipzig.

Einzelnachweise

  1. Andreas Glöckner: Zur Vorgeschichte des Bachischen Collegium musicum, in: Martin Geck (Her.): Bachs Orchesterwerke. Bericht über das 1. Dortmunder Bach-Symposion 1996. Witten 1997, ISBN 3-932676-04-1
  2. Christoph Wolff: Johann Sebastian Bach, 2. Auflage 2007. S. Fischer, Frankfurt am Main, ISBN 978-3-596-16739-5. Seite 378 ff.