Benutzer:Iccander/Spielwiese

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Gesellschaft für Erdkunde zu Leipzig

http://www.wissenschaftskultur.de/portal-geschichte/gesellschaften/details/?action=detail&dsn=24&detail=corporation http://dfg-viewer.de/v2?set[mets]=http%3A%2F%2Fwww.zvdd.de%2Fdms%2Fmetsresolver%2F%3FPPN%3DPPN391365622_1862_0013&set[image]=455 http://www.geographische-gesellschaft-leipzig.de/Geschichte/geschichte.htm

Der Verein von Freunden der Erdkunde entstand auf Initiative des Kartographen Henry Lange, des Zoologen Julius Victor Carus und des Astronomen Karl Christian Bruhns. Diese fanden sich zunächst mit dem Ziel zusammen, eine dem Andenken des 1859 verstorbenen Geographen und Entdeckungsreisenden Carl Ritter gewidmete Stiftung zu gründen, die größere wissenschaftliche Forschungsreisen und den Druck kostspieliger geographischer Werke finanziell fördern sollte. Zu der Gründungsversammlung am 11. März 1861 versammelten sich um die drei Initiatoren 14 weitere Persönlichkeiten, unter ihnen der Historiker Heinrich Bernhard Christian Brandes und der Nationalökonom Wilhelm Roscher. Um der beabsichtigen Stiftung einen korporativen Rahmen zu geben, wurde der Verein von Freunden der Erdkunde gegründet, der sich die wissenschaftliche Erforschung und Darstellung der Erdkunde zum Ziel setzte. Als erster Vorsitzender wurde Julius Victor Carus gewählt. Nach seinem Tode im Jahre 1867 übernahm der Astronom Carl Bruhns den Vorsitz des Vereins. Noch im Gründungsjahr wuchs der Verein auf 75 Mitglieder. Der am 1. Mai 1861 ergangene Aufruf an die Einwohner Leipzigs, Beiträge zur Carl-Ritter-Stiftung zu zeichnen, erbrachte bis Jahresende die Summe von 703 Thalern. Bereits im Jahre 1862 wurde mit der Forschungsreise Karl Moritz von Beurmanns nach Zentralafrika die erste Expedition gefördert. Am 20. Mai 1864 wurden die Statuten des Vereins durch das Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichtes bestätigt. Am 28. März 1870 konstituierte sich auf Initiative von Bruhns innerhalb des Vereins von Freunden der Erdkunde eine anthropologische Sektion, die zugleich Lokalverein der am 1. April 1870 unter der Führung von Rudolf Virchow gegründeten Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte wurde. Den Vorsitz der anthropologischen Sektion übernahm der Professor für Zoologie und Zootomie Rudolf Leuckart. Auf Beschluß des Vereins wurden 1873 alle Vereinsangehörigen auch Mitglieder der am 4. Januar desselben Jahres gegründeten Gesellschaft zur Erforschung des äquatorialen Afrika. 1903 wurde der Verein für Erdkunde Mitglied der Deutschen Orientgesellschaft und des Kolonialwirtschaftliches Komitees zu Berlin. Mit der Einrichtung des Lehrstuhls für Geographie 1871 an der Universität Leipzig, den Oskar Peschel antrat, erlebte der Verein einen Aufschwung, der sich in der Erweiterung der bisherigen Jahresberichte zu den umfassenden und thematisch weiter ausgreifenden Mittheilungen des Vereins für Erdkunde zu Leipzig manifestierte. Zusätzlich zur Carl-Ritter-Stiftung versammelte der Verein weitere Stiftungen und Legate, so die Kilimandjaro-Stiftung, die Dr. Hans-Meyer-Stiftung, die Gesellschaft für Erdkunde "Jubiläumsstiftung" und andere. Dem 1874 eröffneten Museum für Völkerkunde in Leipzig übergab der Verein eine größere Schenkung. Zu den bedeutenden Expeditionen, die der Verein Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts mitfinanzierte, gehörten die Südpolfahrt Erich von Drygalskis sowie die Südamerikaexpeditionen von Rudolf Hauthal (1904) und Wilhelm Sievers (1909). Das Vereinsleben gestaltete sich mit regelmäßigen allgemeinen Vorträgen und Fachsitzungen sowie einer jährlichen Exkursion intensiv. Durch umfassenden Schriftentausch entstand eine reichhaltige Bibliothek, die im Jahre 1911 17000 Bände umfaßte und durch eine Sammlung von etwa 400 Karten ergänzt wurde. Die Mitgliederentwicklung vollzog sich kontinuierlich. Nachdem in den ersten zehn Jahren die Zahl von 200 überschritten wurde, zählte der Verein im fünfzigsten Jahr seines Bestehens über 1100 zum größten Teil in Leipzig ansässige Mitglieder. Nachdem im Jahre 1922 noch einmal 1097 Mitglieder gezählt werden konnten, sank diese Zahl bis 1941 auf 355. Die letzte Veröffentlichung der Gesellschaft für Erdkunde datierte aus dem Jahre 1943. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges erlosch die Gesellschaft. Die Veröffentlichungen des Vereins für Erdkunde erlauben einen reichhaltigen und komplexen Einblick in die im Kontext der deutschen Kolonialpolitik aufblühenden geographischen Forschungen und die entsprechenden anthropologischen Vorstellungen.

Heinrich Ludwig Friedrich Schrön


Joseph Marx von Liechtenstern

Theodor von Liechtenstern


Friedrich Wilhelm Streit

Friedrich Wilhelm Streit (* 1772 in Ronneburg (Thüringen); † 12. Juni 1839 in Berlin) war ein deutscher Kartograf.

Leben

Streit machte als hannöverscher Offizier 1797–1800 den Krieg am Rhein mit, trat dann in österreichische Dienste und war in dem Italienischen Feldzuge 1805 Lieutenant beim Generalquartiermeisterstab. Nach dem Friede von Pressburg nahm er den Abschied, arbeitete als Dirigent in dem von Liechtensternschen[1] geographischen Bureau in Wien und seit November 1807 als Assistent beim Geographischen Instituts Weimar von Friedrich Justin Bertuch.

Lebte hernach als Regierungsassessor und Professor der Mathematik am Gymnasium in Hildburghausen und trat endlich wieder als Hauptmann der Artillerie in preußische Dienste, wo er in Neisse, Breslau, Erfurt, Köln und Berlin stand. 1832 nahm er als Major seine Entlassung und redigierte von 1832 bis 1839 das "Berliner politische Wochenblatt", dessen Nummern vom 24. November 1832 bis zum 15. Juni 1839 mit "Redacteur: Dr. Streit, Major a. D." unterzeichnet sind.

Familie

Friedrich Wilhelm Streit (* 24. April 1741 zu Ronneburg, † am 25. Februar 1793 als Superintendent)

Werke

Veröffentlichungen

  • [1]
  • Lehrbuch der reinen Mathematik, Weimar 1816–33, 10 Bde.
  • Die Berechnung der Kugelhaufen, Bresl. 1818;
  • Wörterbuch der Schlachten, Belagerungen etc., Berl. 1820
  • Geographie des preußischen Staates, ebd. 1836.
  • gab mit Cannabich die Zeitschrift der Globus, 1821–23, heraus
  • Englisch-deutsches und deutsch-englisches Militär-Wörterbuch

Karten

Literatur

  • Katharina Middell: Dann wird es wiederum ein Popanz für Otto ... : Das Weimarer Landes-Industrie-Comptoir als Familienbetrieb (1800-1830) : mit einem Anhang ungedruckter Dokumente, Verlag Leipziger Universitätsverlag, 2006, ISBN 393720962X
  • Eintrag in Pierer's Universal-Lexikon. Bd. 16, Altenburg 1863, S. 921.
  • [2]
  • [3]
  • "arno+streit" Nekrolog

Einzelnachweise