Benutzer:IgorCalzone1/ABD FA
Filmanalyse
Filmmtitel und Filmgenre
"Nichtsdestotrotz gibt es im Film auch sehr explizite, ausufernde Gewalt zu sehen. Anders als in anderen Filmen, die einem beim Schauen so in den Sinn kommen (Taxi Driver, Leon der Profi, Kill List...) ist aber auch die Gewalt oft sehr ästhetisch gerahmt. In diesen Szenen meist deutlich distanzierter und nach außen gewandter, um danach wieder zum Innern der Figur zurückzukehren."[1]
Filmaufbau und Figurenanalyse
Von der Deutschen Film- und Medienbewertung wurde ABD mit dem Prädikat Besonders wertvoll versehen. In der Begründung heißt es über xxx: „Hier wird ein Genre virtuos gegen den Strich gebürstet. Joaquin Phoenix spielt einen Profikiller, wie man ihn aus zahllosen Thrillern und dem Film Noir kennt. Doch Lynne Ramsay erzählt die alte Geschichte vom antisozialen Antihelden, der seinem eigenen Moralkodex folgt und sich auf eine selbstzerstörerische Mission begibt, um einen unschuldigen Menschen zu retten, radikal aus dessen Perspektive heraus. Und diesen Joe zeichnet sie als eine heillos verletzte Seele. Schon in der ersten Einstellung sieht man ihn als Kind, das sich eine Plastiktüte über den Kopf gezogen hat, um so an einen Zustand nah am Ersticken zu gelangen. Später wird es noch mehrere ähnliche fragmentarische Rückblenden geben sowie Visionen, die Zweifel darüber aufkommen lassen, wieviel von dem gezeigten tatsächlich oder nur im Kopf von Joe passiert. Das Drehbuch hält hier sehr gekonnt die Waage zwischen Wahn und Wirklichkeit.“[2]
bei real: Alexandra Seibel vom Kurier xxx Joe beispielsweise wird immer wieder von traumatischen Flashbacks aus Kindheit und jüngerer Vergangenheit heimgesucht, die ihn ins Plastiksackerl treiben und seinen Seelenzustand trüben.[3]
Peter Zander von der Berliner Morgenpost xxx Der Film baut immerzu eine Spannung auf, die doch nie aufgelöst wird, die nie zur reinigenden Katharsis kommt. Die Dämonen, sie bleiben. Zum Schluss gibt es deshalb auch kein Happy End.[4]
Felix Zwinzscher x xxx In „A Beautiful Day“ geht es deshalb auch eigentlich überhaupt nicht um Joes blutiges Berufsleben. Dass er für Geld mit einem Hammer mordet, ist weniger interessant als die Tatsache, dass er – immer wenn er gerade nicht zuschlägt oder seine reizende Mutter (Judith Roberts) pflegt – versucht, sich selbst umzubringen. Meist entzieht er sich irgendwie die Atemluft, mal mit einer Plastiktüte über dem Kopf, mal mit einem Gürtel um den Hals, und immer kehrt er kurz vor dem Point of no Return um. Rettet sich quasi selbst, was ihm allerdings mehr Schmerzen bereitet als alles andere. Joe ist zuvorderst eine Leidensmaschine und erst hinterher eine Killermaschine.[5]
Zu Joes Antrieb erklärt Welt Onlinexx: "... Söldner und Spezialist für Kindesentführungen. Der alternde Mann hat im Krieg erlebt, wie Kinder einander wegen eines Schokoriegels töten. Als FBI-Agent hat er ebenfalls mehr als genug Kinderleichen für ein Menschenleben gesehen. In seinem dritten Berufsleben nun tötet er Männer und rettet Kinder. Immer wieder kämpft er so gegen die Urszene seines Lebens an: den Missbrauch durch den eigenen Vater."[6]
Von der Deutschen Film- und Medienbewertung wurde ABD mit dem Prädikat Besonders wertvoll versehen. In der Begründung heißt es über xxx Joaquin Phoenix spiele den Protagonisten sehr körperlich und mit einer beängstigenden Präsenz. Dabei reichten dann minimale Gesten wie etwa die Bewegungen des Kopfes bei einer Autofahrt, um dem Publikum die Figur in ihrer Verwirrt- und Verlorenheit nah zu bringen.[7]
von epd Film: "Phoenix gibt hier den Mann als Vulkan, einen wortkargen Koloß, in dem Traumata toben, die jederzeit aus-, auf- und hervorbrechen können; den Hammer behält er daher in Griffweite."[8]
Visueller und akustischer Stil
moviejones.de: "Was der Film meisterhaft umsetzt, ist das Erzählen über das Visuelle. Über das Handeln der Figuren, über deren Körpersprache und Mimik. Der Film legt das Hauptaugenmerk darauf, das Innere nach außen zu kehren. In intensiven Nahaufnahmen der verzerrten Gesichter der Figuren kann abgelesen werden, welcher Horror sich darunter verbirgt. Die Signifikanz und Tragkraft dieser Bilder bleibt im dialogarmen Film besonders im Gedächtnis und erinnert an die filmtheoretischen Ansätze eines Bela Balazs, der in seinem Buch Der sichtbare Mensch erörtert, wie der Film durch Schauspiel und Körper eine unmittelbare emotionale Erfahrung hervorbringen und den Einblick in die menschliche Seele sichtbar machen kann, was in Worten nicht zu beschreiben wäre."[9]
Weiter xxx Katja Nicodemus xxx Der Film beginnt mit einer Szene in einem Hotelzimmer. Die Kamera zeigt Gegenstände des Menschen, den Joe dort offenbar gerade umgebracht hat: Eine Halskette mit dem Schriftzug Sandy. Ein Portemonnaie. Das Foto eines Mädchens mit asiatischen Gesichtszügen – Joe wird es im Mülleimer verbrennen. Und dann Nahaufnahmen der Narben des Auftragsmörders. Erst nach und nach werden die fragmentierten Einstellungen des bulligen Körpers zu einer Person.[10]
Von der Deutschen Film- und Medienbewertung wurde ABD mit dem Prädikat Besonders wertvoll versehen. In der Begründung heißt es über die visuellen xxx: „Zu loben ist auch die Kameraarbeit mit den vielen perfekt komponierten Einstellungen, bei denen oft Dinge wie etwa ein Hammer oder Gebäude wie etwa ein Landhaus gezeigt werden, die die Geschichte auf eine immer wieder überraschende Weise weiterführen. Ähnlich virtuos werden Sounddesign und Filmmusik eingesetzt. Kein Interesse hat Lynne Ramsay dagegen daran, die Gewalttaten den Genrekonventionen entsprechend gut konsumierbar darzubieten. Diese geschehen immer in der Distanz, werden oft nur angedeutet oder in einer Sequenz von Aufnahmen von Überwachungskameras verfremdet. Im Gegensatz dazu gelingen Ramsay verblüffende Momente der Poesie wie jener, in dem Joe einem Sterbendem, von ihm Erschossenen, die Hand hält und die beiden gemeinsam einen Song aus dem Radio singen. So hat der Film eine düstere Schönheit, die die Jury der FBW begeistert hat.“[11]
moviejones.de: "Begleitet werden die seelischen Zustände von einem unheimlichen, unverkennbaren Soundtrack vom genialen Johnny Greenwood, die auch immer wieder durch ihre irritierenden Rhythmen die Fragilität der Figur unterstützen, sie aber auch unkontrolliert nach vorne preschen lassen in den Szenen, in der den unterdrückten Emotionen freien Lauf gelassen wird. Stille scheint immer dann zu herrschen, wenn das spärliche Gerüst der Selbstkontrolle oder des brutalen Aktionismus in sich zusammenbricht und die Figur wieder in seine Einzelteile und in die Sinnlosigkeit, verfällt."[12]
- ↑ https://www.moviejones.de/kritiken/a-beautiful-day-kritik-4954.html
- ↑ ABD. In: fbw-filmbewertung.com. Deutsche Film- und Medienbewertung. Abgerufen am 15. Mai 2018.
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen BerlinerMorgenpostZander. - ↑ https://www.welt.de/kultur/kino/article175915559/Joaquin-Phoenix-in-A-Beautiful-Day-Trailer-Rezension-Filmstart.html
- ↑ https://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article175948291/Tipps-Joaquin-Phoenix-brilliert-in-dem-Psychothriller-A-Beautiful-Day.html
- ↑ ABD. In: fbw-filmbewertung.com. Deutsche Film- und Medienbewertung. Abgerufen am 15. Mai 2018.
- ↑ http://www.epd-film.de/themen/joaquin-phoenix-das-sanfte-monster
- ↑ https://www.moviejones.de/kritiken/a-beautiful-day-kritik-4954.html
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen ZeitOnlineNicodemus. - ↑ ABD. In: fbw-filmbewertung.com. Deutsche Film- und Medienbewertung. Abgerufen am 15. Mai 2018.
- ↑ https://www.moviejones.de/kritiken/a-beautiful-day-kritik-4954.html