Benutzer:IkKampfCaspar/Schweizer Armee

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Ich versuche hier den Artikel zur Schweizer Armee besser zu schreiben... Brauche halt eine Weile ;) ---

Die Schweizer Armee ist die bewaffnete Streitmacht der Schweiz. Sie besteht aus den Teilstreitkräften Heer und Luftwaffe sowie der Logistikbasis der Armee. In einem Binnenland unterhält sie keine eigentliche Marine.

Auftrag

Die Verfassung definiert den Auftrag der Schweizer Armee dreigeteilt:

  • Kriegsverhinderung und Friedenserhaltung (Friedensförderung)
  • Verteidigung von Land und Bevölkerung (Raumsicherung und Verteidigung)
  • Unterstützung der zivilen Behörden in ausserordentlichen Lagen (Subsidiäre Einsätze)

Im Gegensatz zur Bundeswehr und anderen Armeen und trotz #Geschichte Problemen sind Einsätze der Armee im Inneren auf Verfassungsstufe vorgesehen. Diese sogenannt subsidiären Einsätze binden zur Zeit den grössten Teil der Armeemittel. Die klassische Verteidigung, bis zur #Armeereform noch klar dominanter Auftrag, wurde stark redimensioniert, bildet aber weiterhin die Kernkompetenz. Die Friedensförderung ist für die Schweiz als Depositarstaat der Genfer Abkommen wichtig, stellt für die Armee bisher jedoch keinen Schwerpunkt dar.

Zur Erfüllung Ihrer Aufträge ist die Armee auf alle Fälle den zivilen, politischen Organen unterstellt. Der Bundesrat (Schweiz) verfügt in Friedenszeiten über den Oberbefehl. Die Vereinigte Bundesversammlung beschliesst den Einsatz der Armee und wählt für grosse Einsätze einen General als Oberbefehlshaber. Dieser bleibt aber dem Bundesrat verantwortlich.

Struktur

Die Schweizer Armee gliedert sich in die Teilstreitkräfte Heer und Luftwaffe (früher Flugwaffe) sowie die Logistikbasis der Armee. Ihnen sind in Friedenszeiten unterstellt:

Heer Luftwaffe Logistikbasis
  • 4 Infanteriebrigaden
  • 3 Gebirgsinfanteriebrigaden
  • 2 Panzerbrigaden
  • 1 Führungsunterstützungsbrigade
  • 12 direktunterstellte Batallione
  • 1 C3I-Brigade
  • 1 Fliegerbrigade
  • 1 Fliegerabwehrbrigade
  • 1 Logistikbrigade

Zur Verbindung mit den Kantonen und zivilen Behörden ist die Schweiz in vier Territorialregionen unterteilt, deren Kommandi dem Heer zugeordnet sind.

Wehrpflicht

Die Schweizer Armee ist nach dem Milizprinzip organisiert. Nur sehr wenige Berufs- und Zeitsoldaten unterstützen die Miliz, die selbst hohe Kaderpositionen besetzt.

Alle männlichen Bürger unterstehen der Wehrpflicht. Nach der Grundausbildung (Rekrutenschule) im Alter von 20 Jahren sind 6-7 jährliche, drei Wochen dauernde Wiederholungskurse zu absolvieren, welche auch bei Verzögerungen bis spätestens zum 34. Altersjahr beendet sein müssen. Auch eine allfällige militärische Karriere ist durch die Wehrpflicht gedeckt und wird verfügt.

Seit 1992 auf Verfassungsstufe, seit 1996 operativ ist ein ziviler Ersatzdienst für Verweigerer aus Gewissensgründen vorgesehen. Neben der Zulassungsprozedur wird ein Tatbeweis der Form erwartet, dass der Zivildienst 50% länger als der verweigerte Militärdienst dauert.

Frauen in der Armee

1939 Verordnung über den Hilfsdienst (Frauenhilfsdienst, FHD) 1986 Militärischer Frauendienst (MFD) ???? Integration in die Armee 2004 alle Funktionen offen

Geschichte

Bis 1798 verfügten die Kantone über eigene Streitkräfte. Nach verschiedenen Zwischenlösungen wurde diese Kompetenz 1874 dem Bund übertragen, was die Geburt der modernen Schweizer Armee kennzeichnet. Den Kantonen verblieben lediglich administrative Kompetenzen.

Mobilmachung

Die moderne Schweizer Armee war einzig im Zweiten Weltkrieg in Luftkämpfe mit der Deutschen Luftwaffe verwickelt. Ansonsten war sie nie in aktive Kampfhandlungen verwickelt, wurde jedoch dreimal mobilisiert (Generalmobilmachung (GMob) oder Kriegsmobilmachung (KMob)). Ein erstes Mal war dies während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 unter der Führung von General Hans Herzog der Fall. Als Reaktion auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und angesichts der Gefahr eines deutschen oder französischen Durchmarschs durch die Schweiz, wurde auf den 3. August 1914 die zweite GMob von der Vereinigten Bundesversammlung beschlossen und Oberstkorpskommandant Ulrich Wille zum Oberbefehlshaber und General gewählt. Die dritte GMob der Armee wurde am 1. September 1939 als Reaktion auf den deutschen Überfall auf Polen ausgerufen. Der als General gewählte Westschweizer Henri Guisan entwickelte sich in den Kriegsjahren zur Hauptintegrationsfigur der von den Achsenmächten eingeschlossenen Eidgenossenschaft.

Generalstreik

Armeereform 61

?? 800'000 Mann, Heeresklassen, 17 Wochen RS

Armeereform 95

Am 26.11.1989 erreichte die Armeeabschaffungs-Initiative (Schweizer Politik) der Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA) 35.6% Zustimmung. In diesem Resultat spiegelt sich der gewachsene Unmut über die Armee 61 und ihre Konzentration auf den kalter Krieg. Der Bundesrat trug im "Sicherheitsbericht" von 1990 dem veränderten Umfeld Rechnung und leitete die Armeereform 95 ein. Primärer Auftrag der Armee blieb die Kriegsverhinderung durch Präsenz und die Landesverteidigung. Weiter sollte sie sich aber vermehrt im Friedensförderungs- und Assistenzdienst engagieren.

Der Bestand wurde auf 400'000 Mann halbiert, die Wehrpflicht für Soldaten bis 42 Jahre beschränkt und die Heeresklassen aufgehoben. Aus Rücksicht auf Wirtschaftsinteressen wurden langen Militärdienste gestrafft, die Rekrutenschule bspw. auf 15 Wochen gekürzt und die dreiwöchigen Wiederholungskurse für das Gros der Truppen nur noch alle zwei Jahre durchgeführt. Grenz- und Reduitbrigaden wurden aufgelöst, die Grundstruktur in geographischen Armeekorps (3 Feldarmeekorps, 1 Gebirgsarmeekorps) jedoch beibehalten. Die flächendeckende "Rundumverteidigung" wurde durch die Einsatzdoktrin der "dynamischen Raumverteidigung" mit der Möglichkeit bedrohungsgerechter Schwergewichtsbildung ersetzt.

Armeereform XXI

Mängel der Armee 95 - insbesondere der Zweijahresrhythmus und die Kaderausbildung - aber auch demographische Faktoren, Budgetkürzungen und die veränderte politische Lage liessen den Bundesrat (Schweiz) Ende der 90er-Jahre die Armeereform XXI, basierend auf dem Sicherheitspolitischen Bericht 2000 konzipieren. Es ist dies ein kompletter Umbau der Armee, deren Bestand auf 120'000 Mann (plus 80'000 Mann Reserve) reduziert wird. Statt lokal verankerter, fest organisierter Verbände basiert die Armee XXI auf Einsatz- und Lehrbrigaden, die fallweise zusammengestellt werden. Die erkannten Mängel der Armee 95 wurden korrigiert und die Ausbildung von Grund auf neu organisiert und gestrafft: Die Rekrutenschule dauert für das Gros der Truppen neu 21 Wochen, die Ausbildung zum Gruppenführer 37, zum Zugführer 56 Wochen. Neu werden Anwärter auf höhere Positionen schon vor Ende der Rekrutenschule direkt in die entsprechenden Schulen umgeteilt. Nach der Grundausbildung sind sechs jährliche Wiederholungskurse von je drei Wochen zu absolvieren, womit der Militärdienst bereits mit 26 abgeschlossen werden kann.

Gegen das revidierte Militärgesetz wurde von rechtsbürgerlicher Seite das Referendum ergriffen. Am 18. Mai 2003 stimmten die Schweizer Stimmberechtigten mit 76% für die Armee XXI. Auf den 1. Januar 2004 wurde die Reform in Kraft gesetzt.

Armeekritik

Da die militärische Bedrohungslage im heutigen Europa für die Schweiz ziemlich klein ist, wird immer wieder in Frage gestellt ob die Schweiz überhaupt eine bewaffnete Streitmacht braucht.

Insbesondere eine Organisation, die Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA), welche das Ziel verfolgt die Armee abzuschaffen, fällt immer wieder mit Vorstössen auf. Auf GSoA-Initiativen hin konnten die Schweizerinnen und Schweizer bereits zwei mal über die Abschaffung ihrer Armee abstimmen. Zum erstenmal 1989 stimmten 35.6% der Stimmenden für die Abschaffung. Das Ergebnis einer zweiten Abstimmung 1999 war mit 23.2 % Ja-Stimmen weit deutlicher gegen die Abschaffung als 10 Jahre zuvor.

Die GSoA ist auch mit weiteren antimilitärischen Initiativen in Erscheinung getreten. Erwähnt sei hier der Versuch, den Kauf von F/A-18-Kampfflugzeugen zu verhindern. Innerhalb eines Monats sammelte sie 1992 eine halbe Million Unterschriften für eine Initiative gegen den Kauf der Flugzeuge. Das Stimmvolk verwarf die Initiative mit 57.1% Nein-Stimmen zu 42.9% Ja-Stimmen, und stimmte damit dem Kauf der Flugzeuge zu.

Weblinks

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