Benutzer:Impressionist~dewiki/Elfriede Scholz

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Elfriede Maria Scholz (* 25. März 1903 als Elfriede Maria Remark in Osnabrück; † 16. Dezember 1943 in Berlin) war die jüngste Schwester des deutschen Dichters Erich Maria Remarque. Sie wurde wegen offener Kritik am Nationalsozialismus zum Tode verurteilt und im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Leben

Elfriede Scholz wurde als Kind des Buchbinders Peter Franz Remark (1867–1954) und Anna Maria Remark, geb. Stallknecht (1871–1917) am 25. März 1903 in Osnabrück geboren und am 29. März katholisch getauft. Ihr Bruder Erich Maria kam 1898 zur Welt, ihre Schwester Erna im Jahr 1900. Elfriede Scholz hatte außerdem einen weiteren Bruder, der früh verstarb.

Die Familie führte ursprünglich den Namen Remarque. Dieser wurde aber im 18. Jahrhundert durch Elfriede Scholz' Großvater in den Namen Remark eingedeutscht. Erich Maria führte ab den Zwanziger Jahren wieder den ursprünglichen Namen Remarque.

Elfriede Scholz besuchte die Osnabrücker Domschule und schloss ihre Schullaufbahn 1917 als Jahrgangsbeste ab. Anschließend arbeitete sie als Dienstmädchen in Duisburg, Rheydt und Den Haag. 1918 kehrte sie nach Osnabrück zurück und begann eine Schneiderlehre. Die Gesellenprüfung legte sie 1922 mit der Note sehr gut ab. Im folgenden Jahr wird ihre Tochter Ingeborg unehelich geboren und verstirbt noch im selben Jahr.

In Folge dessen zieht sie nach Berlin-Charlottenburg und findet eine Anstellung als Putzmacherin. Wenig später zieht auch ihr Bruder nach Berlin, dem sie bei der Wohnungssuche behilflich ist.

Nach einer kurzen Anstellung als Hausschneiderin in Leipzig zieht Elfriede Scholz 1929 nach Dresden, das zu dieser Zeit als eines der Zentren der europäischen Modewelt gilt. Hier lernt sie die Maler Otto Dix und Max Rosenlöcher kennen. Letzterer malt sie und mit ihm hat sie eine kurze Beziehung. Nach einer Ehe, die nur kurz hält, macht sie sich mit einem eigenen Geschäft in der Dresdner Langemarkstraße (heute Bergstraße) selbstständig.

1940 lernt sie den Schlagzeuger Heinz Scholz kennen, der kurz darauf zur Marine eingezogen wird. Im Mai 1941 heiratet sie ihn während eines Fronturlaubs. Das Paar hat nur wenig Kontakt und so bittet Heinz Scholz schon bald um die Scheidung. Hierauf beruft er sich auch während des Prozesses gegen seine Frau.

Denunziation, Prozess und Hinrichtung

Wie ihr Bruder lehnte auch Elfriede Scholz das nationalsozialistische Regime strikt ab und übte öffentlich Kritik. Am 18. August 1943 wird sie durch die Gestapo verhaftet, nachdem eine Kundin ihrem Mann, einem Hauptmann, der daraufhin Anzeige erstattet, berichtet, Elfriede Scholz habe gesagt, dass "die deutschen Städt brennen", "die deutschen Soldaten nur noch Schlachtvieh" seien und "Hitler eine Kugel durch den Kopf" gehöre.

Sie wird etwa 14 Tage lang im Polizeigefängnis Dresden verhört. Während dieser Zeit sagt auch ihre Vermieterin gegen sie aus. Etwa 100 weitere Zeugen werden befragt, die aber keine belastenden Aussagen machen.

Am 2. September 1943 erfolgt die Überführung ins Untersuchungsgefängnis Alt-Moabit in Berlin. Oberreichsstaatsanwalt Albert Weyersberg beantragt wegen defaitistischer Aussagen und Wehrkraftzersetzung die Hauptverhandlung vor dem Volksgerichtshof.

Der Prozess gegen Elfriede Scholz beginnt am 29. Oktober 1943 vor dem Volksgerichtshof unter dem Vorsitz des Präsidenten Roland Freisler.

Während des Prozesses sagt Freisler den Satz: "Ihr Bruder ist uns leider entwischt, aber Sie werden uns nicht entwischen."


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