Benutzer:Jämka/Dachauplatz
Dachauplatz | |
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Platz in Regensburg | |
Basisdaten | |
Ort | Regensburg |
Ortsteil | Innenstadt |
Hist. Namen | Exerzierplatz, Kasernenplatz, Moltkeplatz, Dachauplatz |
Bauwerke | Minoritenkirche, Historisches Museum, Neues Rathaus, Parkhaus |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr, Regensburger Verkehrsverbund |
Platzgestaltung | Brunnen, Mahnmal der Opfer des Nationalsozialismus |
Der Dauchplatz ist ein historischer Platz der Regensburger Innenstadt.
Name
Gegen Ende des 19. Jh. wurde die Freifläche „Exerzierplatz“ genannt. 1918 änderte sich der Name in „Kasernplatz“ und im Jahre 1933 wurde er als „Moltkeplatz“ bezeichnet.[1] Im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, die im Konzentrationslager Dachau ermordet wurden, lautet die heutige Bezeichnung "Dachauplatz". [2]
Lage
Der Dachauplatz liegt in der Regensburger Innenstadt, auf der senkrechtverlaufenden Verbindungsstraße zwischen dem Regensburger Hauptbahnhof und der Donau. Er ist gut 180 Meter lang und 60 Meter breit. Im Norden wird er vom Schwanenplatz begrenzt, im Osten von dem historischen Museum und dem neuen Rathaus, im Süden von der Königsstraße und im Westen von Dr. Wunderlestraße.
Geschichte
Der heute Dachauplatz lag Teils innerhalb und außerhalb der östlichen Mauern des 179 n. Chr. von Kaiser Marc Aurel errichteten römischen Legionslager Castra Regina, das als Hauptquatier der III. italischen Legion diente.
Auf der momentanen Baustelle des ehemaligen Hotel Karmeliten stieß man, im Jahr 1873 bei Bauarbeiten für die zukünfiti.</ref>gen Neubauten der Karmelitenbrauerei, auf die Unterbauten des Osttors der Befestigungsanlage. Die sogenannte „porta principalis dextra“. [3]Hier wurde eine rund 8 m lange Inschrift, die einst über dem Lagertor angebracht war, gefunden. Nach dieser Inschrift errichteten im Jahr 179 n. Chr. Kaiser Marc Aurel und sein Sohn Commodus mit der III. italischen Legion die Befestigungsanlage. Die Inschrift wird deshalb als „steinerne Gründungsurkunde der Stadt“ bezeichnet.[4]
Im heutigen Parkhaus des Dachauplatzes fand man 1972 bei Bauarbeiten ein 60 m langes Teilstück der Befestigungsanlage. Die damalige Funktion des Gebäudes ist nicht genau bekannt. Wahrscheinlich handelte es sich hierbei jedoch um eine Werkstatt für mögliche Waffenreparaturen. Gegen Ende des 4. Jh. verlor Castra Regina seine militärische Bedeutung.[5] Im Mittelalter, um das Jahr 1228, entstand auf dem heutigen Gelände des Parkhauses ein Kloster des Ordens der Magdalenerinnen. 1296 übernahmen die Schwestern die Ordensregeln der hl. Clara und waren somit Klarissen. Im Jahr 1327 wurde das Kloster durch ein Feuer komplett niedergebrannt, jedoch durch einen Regensburger Patrizier erneut aufgebaut. 1809 eroberte Napoleon mit seinen Truppen Regensburg und vernichtete das Kloster durch einen Brand vollständig. Bis zum Ende des Ersten Ersten Weltkriegs wurde die nun entstandene Freifläche als Exerzierplatz für Soldaten genutzt.
Im Osten des Dachauplatzes befindet sich das Gebäude des ehemaligen Minoritenklosters St. Salvador und die Minoritenkirche. Das Kloster wurde 1221 gegründet und fand seit 1802 säkularisierte Verwendung. Zuerst als Kaserne, Mauthalle, als Militärmagazin und zuletzt als Notquartier (Papa). Seit 1931 befindet sich das historische Museum Regensburgs darin.
Am 23. Und 24. April 1945 wurden auf dem Moltkeplatz, wie der Dachauplatz zur Zeit der Nationalsozialisten hieß, drei Leute getötet. Der Domprediger Dr. Johann Maier und der Lagerarbeiter Josef Zirkl wurden von den Nazis erhängt, der Polizeiinspektor Michael Lottner zuvor erschossen und seine Leiche unter den Galgen gelegt, weil sie die Stadt kampflos den Amerikaner überlassen wollten. Ein Mahnmal erinnert an die Opfer der grausamen Tat der Nationalsozialisten.
Platzrandbebauung
- Norden: Baustelle des ehemaligen Hotel Karmeliten
- Osten: Historisches Museum Regensburg, Neues Rathaus
- Süden: Parkhaus mit der Markthalle Regensburg
- Osten: Freifläche mit Brunnen und Mahnmal
Nutzung
Der Dachauplatz dient, mit sechs verschiedenen Bushaltestellen, vor allem dem Regensburger Verkehrsverbund. Längeres Verweilen ist an dem Brunnen, der Regensburger Markthalle oder im Innenhof des Museums möglich.
Sehenwürdigkeiten
- Historisches Museum Regensburg
- Mahnmal für die erhängten Opfer der Nationalsozialisten
Literatur
- Gertrud Benker: Wege durch Regensburg. Friedrich Pustet, Regensburg 1984, ISBN 3-7917-0490-7.
- Franz Hiltl: Die Klarissen in Regensburg. In: Bavaria Franciscana Antiqua. Band 2. Lentner´sche Buchhandlung, München 1992.
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern V. Regensburg und die Oberpfalz. Deutscher Kunstverlag, München 2008.
Weblinks
- Ausgrabungen am Dachauplatz
- Ausgrabungen unter der Karmelitenbrauerei
- Geschichte von Castra Regina
- Klöster in Bayern
- Markthalle am Dachauplatz
- Dachauplatz in Regensburg
Einzelnachweise
- ↑ http://www.markthalle-regensburg.de/?mid=16&detail=20 Markthalle Regensburg. Website der Markthalle Regensburg. Abgerufen am 23.07.2013.
- ↑ http://www.regensburg.de/tourismus/regensburg-erleben/sehenswertes/plaetze/dachauplatz/1433 Dachauplatz in Regensburg. Website der Stadt Regensburg. Abgerufen am 23.07.2013.
- ↑ http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/phil_Fak_III/Geschichte/Alte_G/roemer/texte/auf_dietz.htm#Werk Ausgrabung unter der Karmelitenbrauerei. Website der Fakultät für Geschichte der Universität Regensburg. Abgerufen am 23.07.2013.
- ↑ Gertrud Benker: Wege durch Regensburg. 1984, S. 12.
- ↑ http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/phil_Fak_III/Geschichte/Alte_G/roemer/eingang/cast-dach.htm Ausgrabungen am Dachauplatz. Website der Fakiltät für Geschichte der Universität Regensburg. Abgerufen am 23.07.2013.