Benutzer:J. Michael Wagner/Artikelentwurf Open Network
Open Networking steht für eine besonderes Konzept bei Aufbau und operativem Betrieb von IT-Netzwerkinfrastrukturen. Beim Open Networking folgen Netzwerkspezialisten dem Prinzip von Herstellerunabhängigkeit, Flexibilität und schneller Skalierbarkeit von Netzwerkressourcen. Open Networking ermöglicht die Nutzung beliebiger Netzwerkbetriebssysteme (Network OS) auf beliebiger Netzwerk-Hardware, wie z.B. wie Router, Switche oder Access Points.
Begriffsdefinition
Der Begriff Open Networking beschreibt die Verfahrensweise mit der in der IT (Informationstechnik) verschiedene Netzwerkomponenten wie Router, Switches oder Access Points miteinander kommunizieren. Synonym für Open Networking werden in der Praxis häufig auch Begriffe wie IT-Networking, Software Defined Networking (SDN) und Multi-Vendor Networking verwendet. Allerdings unterscheidet sich Open Networking insbesondere vom Software Defined Networking allein schon dadurch, dass es auf den Grundlagen von SDN aufbaut. Open Networking stellt eher eine weitere Entwicklungsstufe dar.
Ebenfalls abzugrenzen ist der Begriff Open Networking vom konventionellen, herstellerbasiertem und meist proprietären Networking. Denn hierbei kommen, z.B. im Datacenter, Campus, IoT oder WAN, vor allem Netzwerkgeräte eines einzigen Herstellers/Vendors zum Einsatz.
Sämtlichen Prozeduren im Open Networking liegt die Philosophie zugrunde, dass angesichts der zunehmenden Digitalisierung der Lebens- und Arbeitswelten die IT-Netzwerke aufgrund der damit verbundenen Zunahme an Komplexität barrierefrei funktionieren sollten. Nur dann sind IT-Netzwerke in der Lage den steigenden technischen Anforderungen, z.B. aufgrund von Big Data auch durch Netzwerk-Automatisierungen gerecht zu werden.
Die Automatisierung von Netzwerkaufgaben im Open Networking bedingt wiederum das Vorhalten definierter, allgemeinverbindlicher Standards und einheitlicher Regeln, z.B. auch darüber, wie Informationen bzw. Daten zwischen Netzwerkkomponenten auszutauschen sind. Hier ist vor allem das in Menlo Park (Silicon Valley) ansässige Konsortium "Open Networking Foundation" (ONF) zu nennen, das sich seit seiner Gründung im Jahr 2011 erfolgreich um die Entwicklung und Etablierung solcher Standards kümmert.
Anwendung
Open Networking findet überall dort Anwendung, wo komplexe IT-Netzwerkinfrastrukturen vorherrschen und es darauf ankommt, als Betreiber eines IT-Netzwerks Unabhängigkeit von einzelnen Hardware-Herstellern (Vendors) bzw. Ausrüster zu erlangen; z.B. in:
- Rechenzentren / Data Center
- Campus-Netzwerken
- IoT-Netzwerken / IoT Networks
- WAN / Wide Area Networks
Wichtige Ziele von Open Networking sind der Einsatz sowohl von White-Box- als auch Brite-Box-Hardware in Kombination mit freien, häufig Linux-basierten Betriebssystemen/Operation Systems (OS) und die zur Anwendung gebrachte Automatisierung von häufig wiederkehrenden Aufgaben und Funktionen. Angesichts des immer größer werdenden Bedarfs an Netzwerkressourcen und der häufig damit verbundenen Zunahme an Komplexität ist die Automatisierung einer der wichtigsten Bausteine zur Lösung dieser Herausforderung.
Für die Planung und das Design, für die Konfiguration und Administration von Netzwerken sind üblicherweise IT-Netzwerkspezialisten verantwortlich. Typische Berufe bzw. Berufsgruppen sind hier:
- Network Solutions Architects: z.B. Netzwerkplanung und Netzwerk-Design
- System-Administrator: z.B. Netzwerk-Installation, -Konfiguration, -Verwaltung / Administration
- Network Infrastructure Architects: z.B. Planung von Rechenzentren
Anwendungsbereiche
Open Networking definiert die Art und Weise mit der Netzwerkgeräte innerhalb eines IT-Netzwerkes, unabhängig von der Bindung an einen Hersteller (Vendor Lock-in) miteinander kommunizieren. Damit Endgeräte (z.B. Laptops, VoIP-Telefone, Drucker, Maschinen und Anlagen etc.) global mit anderen Endgeräten kommunizieren können, müssen sie viele verschiedene Netzwerk-Knoten durchlaufen.
Beispiel: Damit eine Familie zuhause am Notebook z.B. eine Flugreise online buchen und bezahlen kann, braucht es Vielzahl von Weiterleitungen (Routing) und Verteilungen (Switching) von Daten. Bei diesem Weiterleitungsprozess spielen im genannten Beispiel viele Beteiligte auf vielen Ebenen eine wichtige Rolle:
- Die Fluggesellschaften, die sekundenschnell in ihrem globalen Streckennetz noch freie Sitzplatz-Kapazitäten ermitteln muss und diese einer Direktbuchung durch Reisebüros oder verbraucherplattformen zur Buchung anbieten muss
- Die Reise- und Vergleichsportale für Flugreisen, die ständig und globale hunderte Airlines auf der Suche nach Restplatzkapazitäten durchforsten
- Die Rechenzentren aller beteiligten Anbieter, Vermittler, Zahlungssysteme, auf deren Servern das gesamte Rückgrat (Backbone) der jeweiligen Geschäftsanwendung zur Passagier-, Fracht-, Daten- und Zahlungslogistik ruht
- Die Internet-Provider, die allen Beteiligten die erforderlichen Zugänge für die Nutzung des Internets als Datenaustausch-Plattform bieten, etc.
Alle im Beispiel angeführten Teilnehmer benötigen an unterschiedlichsten Standorten funktionierende IT-Netzwerk-Infrastrukturen, die sich on demand zu einem gemeinsam fehlerfreien, schnellen und sicheren Netzwerk zusammenschließen und der oben genannten Familie in Echtzeit Angebote und Buchungen ermöglichen.
Open Networking findet überall dort Anwendung, wo komplexe IT-Netzwerkinfrastrukturen vorherrschen und es darauf ankommt, als Betreiber eines IT-Netzwerks Unabhängigkeit von einzelnen Hardware-Herstellern (Vendors) bzw. Ausrüster zu erlangen; z.B. in:
- Rechenzentren / Data Center
- Campus-Netzwerken
- IoT-Netzwerken / IoT Networks
- WAN / Wide Area Networks
Aufgrund seiner Flexibilität und Agilität spielt Open Networking bei immer mehr Organisationen eine wichtige Rolle, vor allem hinsichtlich der Entwicklung und Stärkung der Zukunftsfähigkeit (Fachaufsatz Computerweekly) von Unternehmen. Überall dort wo ständige Anpassungen im Netzwerk stattfinden, wo Kosten im Blick und personelle Ressourcen knapp sind, kann Open Networking seine Vorteile ausspielen:
- Öffentliche Einrichtungen (von Bund, Ländern, Städten und Gemeinden)
- Unternehmen der Privatwirtschaft
- Industrielle Konzerne und Anlagen
- Energiewirtschaft, Medizinischen Versorgung, Forschung, Agrartechnik, Mobilität & Verkehr usw.
Herkunft / Historie
Der englische Begriff "Open Networking" ist international gebräuchlich. Der Terminus steht für das voranstehend beschriebene Konzept. Er steht aber auch im Zusammenhang mit der in Menlo Park (Silicon Valley) gegründeten Open Networking Foundation (ONF). Das ONF-Konsortium wurde im Jahr 2011 gegründet. Heute gehören ihr rund 100 Global Player wie z.B. AT&T, Google, Dell, Deutsche Telekom, Intel, Microsoft, Nvidia, und Vodafone an. Eines der jüngsten Mitglieder der ONF ist das junge deutsche Technologieunternehmen racksnet, welches 2018 als weltweit erstes Unternehmen eine herstellerunabhängige Software zur Netzwerkautomatisierung auf den Markt gebracht hat und damit der Idee vom Open Networking eine konkrete, praxisfähige Anwendungsplattform gegeben hat.
Funktionsweise & Einflussfaktoren
Vorteile
Zu den wichtigsten Vorteilen zählen vor allem Flexibilität, schnelle Skalierbarkeit und die Herstellerunabhängigkeit. Im vergleich mit den proprietären Systemen mancher bekannter Hardware-Hersteller bietet Open Networking zudem noch klare Kostenvorteile. Denn durch die Verwendung von Standard-Hardware und dem Einsatz von Open Network Software können Unternehmen beim Einkauf dieser Lösungen erhebliche Kosten (CAPEX) sparen. Softwareanbieter wie z.B. racksnet® haben ihre multifunktionalen Lösungen derart anwenderfreundlich konzipiert, dass User nur kurze Einarbeitungszeiten brauchen bis sie einen Großteil ihrer Aufgaben selbst in komplexen Netzwerkinfrastrukturen automatisieren können.
- Herstellerunabhängigkeit (Beliebiges OS auf beliebiger Hardware)
- Flexibilität (Anwender entscheiden sämtliche Komponenten gemäß ihrer spezifischen Anforderungen)
- Kosteneinsparungen (CAPEX und OPEX)
- Kurze Einarbeitungszeiten (hohe Bedienerfreundlichkeit)
- Kundenspezifische Anpassbarkeit (auch auf CLI-Ebene)
- Automatisierung von sich ständig wiederholenden oder von besonders compliance-relevanten Aufgaben
- großer Einsatz- bzw. Anwendungsbereich
Einschränkungen
Hersteller und Produkte
Folgende Hersteller entwickeln softwaregestützte Lösungen die im Open Networking zum Einsatz gebracht werden können.
- Cumulus Networks (OS) / Mellanox (Hardware)
- Dell EMC (Hardware / OS)
- Pica8 (OS)
- Pluribus Networks (OS)
- racksnet® (Multivendor Automation Software)
- SONiC