Benutzer:JDean/Spielwiese
Seniorenhandy
Der Begriff Seniorenhandy beschreibt ein ideales oder bereits entwickeltes auf einem Mobiltelefon basierendes Funktelefon, welches den Fähigkeiten älterer Menschen mit eingeschränkten Sinneswahrnehmungen und/oder Motorik hilfreich entgegen kommt.
Umgangssprachlich werden auch Mobiltelefone mit einer geringen Menütiefe oder überdurchschnittlich großen Abmessungen als Seniorenhandy bezeichnet, sowie Geräte älteren Baujahr.
Probleme und Anforderungen
Aufgrund des zunehmenden Alters verschlechtern sich gewisse Bewegungsabläufe und motorische Fähigkeiten die zur Bedienung von handelsüblichen Mobiltelefonen benötigt werden.
- Eingeschränkte Sehkraft/Gesichtsfeld
Großes klares Display, unter allen Winkeln lesbar, nicht Funktionsüberladen
- Eingeschränkte Motorik
Große Tasten mit deutlicher Rückmeldung, Bedienung mit Handschuh möglich, ausreichender Tastenabstand, robust und unempfindlich gegen Stöße
- Eingeschränktes Hörvermögen
Hohe Frequenzen liegen unter umständen außerhalb des Hörbereichs, Hörgeräte/InduktionsHörgeräte (T-Spule) tauglich
Unterschiede
Die derzeit auf dem Markt befindlichen Seniorenhandys gliedern sich in drei Kategorien.
- Mobiltelefone die ausschließlich für den Notruf und der Ortung dienen, sowie zu Anwahl festgelegter Rufnummern. Auch bezeichnet als Kinderhandy, Notrufhandy
Endgeräte Easy 5 IT Plus Plus Ltd. , Vitaphone 1100, Vadafone Simply, HIPer Bosch, Compact II Kretschmer
- Mobiltelefone mit vereinfachten haptischen Gegebenheiten, sowie visuell vereinfachter Bedienung und abgespeckten Funktionen
Endgeräte Emporia Life, Fitage Katharina, Senio Seniorenhandy
- Mobiltelefone mit speziellen Erweiterungen/TelemedizinKonzept für Senioren oder Hilfsbedürftige Menschen (EKG Erstellung, GPS Ortung)
Endgeräte HerzHandy® Vitaphone 2300, Vitaphone 1300
Die unterschiedlichen Konzepte fließen derzeit immer mehr zusammen.
Funkfinger Funkfinger für den häuslichen Bereich, auch als „Hausservice Ruf“ bezeichnet. Bestehend aus einer Empfangsstation und einer Notruftasterhalskette. Beim drücken des Notrufsignals stellt die Empfangsstation eine direkte Verbindung zum Örtlichen Unfallnotdienst her. Reichweiten um die 300 Meter im freien. Bosch Funkfinger 950
Markt
Seit beginn der Mobiltelefone, ging die Entwicklung zu immer technisch kompakteren Geräten. Ein Höchstmaß an Funktionen sollte auf möglichst geringen Raum untergebracht werden. Die Geräte wurden nur für die Hauptzielgruppe der 14-40 jährigen entwickelt, die immer neuere Features und Innovationen Forderten.
Menschen mit eingeschränkten motorischen wie visuellen Fähigkeiten bedienten sich bislang oft Mobiltelefonen älterer Generationen, da diese in Abmessung und Funktion weitaus einfacher gehalten sind als aktuelle Geräte. Erst jetzt wo diese alten Geräte von vielen Firmen nicht mehr gewartet und bei einem Defekt gegen ein baugleiches Gerät ausgetauscht werden können, erscheinen nach und nach Neue einfache Modelle mit größeren Abmessungen. Einer der ersten großen Anbieter solcher Geräte ist Vodafone.
Entwicklung und Zukunft
Die Senior Research Group (SRG) der TU Berlin entwickelt derzeit ein Seniorenhandy welches sich nicht nur auf einfache Grundfunktionen wie das Telefonieren und den Notruf beschränkt, sondern auch den Kurzmitteilungsversand und andere moderne Features in das Mobiltelefon integriert. Ziel der SRG ist es das die Bedienung und die Menüführung Intuitiv und Seniorengerecht angepasst wird und somit einfach erlernt werden kann. Laut Forschungen der SRG wollen Senioren keine Mobiltelefone mit einem Eingeschränkten Funktionsumfang. Vielmehr sollen die erweiterten Funktionen in einem zweiten Schritt erlernt werden können nach dem die Grundfunktionen wie das Telefonieren und der Notruf gefestigt sind.
Zum erforschen und nachempfinden von Altersbedingten Schwächeerscheinungen wird der seit 1994 erhältliche Age Explorer (Alters-Simulator) verwendet. Dieser Ganzkörper Anzug der einem Raumanzug ähnelt, ermöglich es jüngeren Menschen ein Gefühl für Alterschwächen zu entwickeln.
Weblinks
http://www.mhmc.de/HTML/age_explorer.html
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