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Philharmonie der Nationen
Die Philharmonie der Nationen ist ein Symphonieorchester mit Verwaltungssitz in Deutschland, als Heimat gibt es „die Welt“ an. Es setzt sich aus jungen und hochbegabten Musikern aus fünf Kontinenten und mehr als 50 Nationen zusammen. Sein Gründer und Dirigent Justus Frantz hat es zu einem Klangkörper von Weltruf geformt, der sich ohne öffentliche Gelder finanziert.
Geschichte
Inspiriert von Leonard Bernstein und Yehudi Menuhin hat Justus Frantz im Jahre 1995 die Philharmonie der Nationen als junges, internationales und höchst professionelles Orchester mit einhundertfünfzig Musikern gegründet. Neben dem hohen musikalischen Anspruch war ihm dabei auch der Gedanke der Völkerverständigung und des Weltfriedens ein Hauptanliegen. So spielen etwa Musiker aus Syrien und Israel, Serbien und Kroatien, China und Russland zusammen. Weit über tausend Auftritte haben das Orchester weltweit bekannt gemacht. Die Besonderheit der Philharmonie der Nationen hat auch zur Gründung eines hochkarätig besetzten Fördervereins mit mehreren tausend Mitgliedern geführt.
Dirigent
Mit vier Jahren begann Justus Frantz das Klavierspiel. Erkannt und gefördert wurde seine außergewöhnliche Begabung schon früh von Prof. Eliza Hansen. 1967 gewann Justus Frantz den 2. Preis beim internationalen Musikwettbewerb der ARD: Auftakt für eine großartige Karriere. Mit 23 Jahren wurde er in die Studienstiftung des Deutschen Volkes als einer der jüngsten Stipendiaten ihrer Geschichte aufgenommen.
Besonders das Studium in den Meisterkursen von Wilhelm Kempff beeinflusste Justus Frantz in seinem Werdegang. Der Durchbruch in die internationale Spitzenklasse gelang ihm 1970 als Pianist mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Herbert von Karajan. Mit Leonard Bernstein und den New Yorker Philharmonikern feierte Justus Frantz sein USA-Debüt. Den Idealen Bernsteins fühlt er sich bis heute eng verbunden.
Das von Justus Frantz 1986 ins Leben gerufene Schleswig-Holstein-Musikfestival, dessen Intendant er neun Jahre lang war, entwickelte sich schnell zu einem Festival mit Weltrang, bei dem Künstler der internationalen Spitzenklasse in Schlösser, Scheunen und Gutshäusern musizieren. Ebenfalls 1986 wurde er an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg zum Professor ernannt.
Kindern bringt Justus Frantz klassische Musik anschaulich und lebendig in seinen Konzerten, Workshops und auf seinen CDs der Reihe KLASSIK FÜR KIDS nahe. Für seine Sendung Achtung! Klassik! wurde Justus Frantz mit mehreren renommierten Fernsehpreisen ausgezeichnet. 1989 wurde er zum Sonderbotschafter des Hohen Flüchtlingskommissars der UNO berufen und für sein Schaffen mit dem Großen Bundesverdienstkreuz geehrt.
Musiker
Die Akquise neuer Musiker für die Philharmonie der Nationen geschieht auf besondere Weise: Selbst in den entlegensten Winkeln des Globus stellen junge Talente ihr Können bei Vorspielen unter Beweis und beantragen so die Aufnahme in eines der renommiertesten Orchester der Gegenwart, das ihnen die Möglichkeit zu Auftritten auf den Bühnen der ganzen Welt verschafft – ein außerordentliches und sehr erfolgreiches Beispiel der Förderung junger musikalischer Talente.
Viele Weltstars hat Justus Frantz so entdeckt, ausgebildet und zu Weltruhm geführt. Zu diesen zählen die Star-Geigerin Midori, der Pianist Evgeny Kissin und der Violonist Maxim Vengerov.
Konzerttätigkeit
Die außergewöhnliche musikalische Qualität des Orchesters, die Perfektion und Leidenschaft der Musiker sind immer wieder Anlass für außergewöhnliche Einladungen:
- Als offizielles Kulturprogramm begleitete das Orchester 1996 den Staatsbesuch des deutschen Bundespräsidenten in China.
- Zwei Jahre später war die Philharmonie der Nationen offizielles Orchester der Operalia, eines Gesangwettbewerbs des Startenors Placido Domingo.
- Einen Höhepunkt bildete der Auftritt zum „Tag der Vereinten Nationen“ im Vollversammlungssaal der UNO in New York auf Einladung des Generalsekretärs Kofi Annan.
- Bundespräsident Johannes Rau und Friede Springer luden die Philharmonie der Nationen zu einer Aufführung in die Kuppel des Berliner Reichstagsgebäudes, wo sie ein Zeichen gegen Rechtsradikalismus in Deutschland setzte.
- 2001 lud Papst Johannes Paul II das Orchester zu einem Privatkonzert auf seinen Sommersitz Castel Gandolfo.
- Die Philharmonie gab zwei Tage nach dem Attentat mit Mozarts Reqiem ein Solidaritätskonzert zugunsten der Opfer des 11. September in der Hamburger Michaeliskirche.
- 2002 konzertierte das Orchester mit riesigem Erfolg auf einer Tournee durch den östlichen Mittelmeerraum und unter anderem durch die Niederlande. Kritiken vom Konzert im Concertgebow in Amsterdam sprachen von nie gehörter Präzision und musikalischer Hingabe.
- Von der UNESCO wurden 2003 die Originalhandschriften der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven in das Weltdokumentenerbe-Verzeichnis Memory of the World aufgenommen. Beim Festakt im Konzerthaus am Gendarmenmarkt spielte die Philharmonie der Nationen das Werk unter der Leitung von Justus Frantz.
- Seit 2007 gehört Rumänien zur Europäischen Union, und dieses Jahr trägt Sibiu/Hermannstadt den Titel „Europäische Kulturhauptstadt“. Aus diesem Anlass bestritt die Philharmonie der Nationen unter Justus Frantz am 31. Dezember 2006 das offizielle Eröffnungskonzert in Sibiu im Beisein der gesamten rumänischen Staatsführung und anderer internationaler Gäste.