Benutzer:JEW/Runensteine von Berga
Die Runensteine von Berga (Vs 18 und Vs 19 – RAÄ-Nr. Skultuna 113:1 und 113:2) stehen in Skultuna, etwa 150 m vom Svartån (Fluss), nördlich von Västerås in Västmanland in Schweden.
Gunnald, der die beide Runensteine aus Granit setzten ließ, hatte zwei Söhne, die als Wikinger starben. Er scheint etwa gleichzeitig (um 1040) seinen Stiefsohn (H)Orm und seinen Sohn Gerfast (Geirfastr) verloren zu haben.
- Vs 18 berichtet vom Tod Gerfasts im Westen. Er ist einer der etwa 30 England-Runensteine,
- Vs 19 berichtet von Orms Tod im Osten. Er ist einer der etwa 30 Ingvarsteine.
Vermutlich wurden beide Steine im Runensteinstil Fp vom selben, unbekannten, Runenmeister geschnitzt. Anfang der 1920er Jahre wurden die beiden Steine an der heutigen Stelle aufgestellt
Runenstein Vs 18
Berichten zufolge war der Stein 1816 Teil eines Hauses, bei dessen Reparatur gefunden worden sein soll.[1]. Als Richard Dybeck (1811–1877) den Ort 1860 passierte, stellte er fest, dass er aufrecht am Straßenrand stand und als Meilenstein verwendet wurde.
Der Text im Runensteinstil Fp lautet: „Gunnald hatte diesen Stein gehoben, nach Gerfast, seinem Sohn, ein guter junger Mann, der nach England gegangen war. Hilf Gott, seine Seele“. Wie U 194 enthält der Runentext ein Beispiel, bei dem dieselbe Rune für aufeinanderfolgende Buchstaben verwendet wurde, wobei einer für das Ende des Wortes und der andere für den Anfang des folgenden Wortes stand. Der Runenmeister verwendete bei trekuþan, die gleiche Rune um zwei separate Wörter als trek und kuþan zusammen zu schreiben.
Runenstein Vs 19
Der Runenstein Vs 19 wurde ursprünglich neben einem Grabhügel, außerhalb des Dorfes Berga errichtet. Er ist einer in der Reihe von Runensteinen, die zerschlagen und als Bausteine verwendet wurden. Er wurde wiedergefunden. Die Teile wurden zusammengefügt und zur der alten Mühle gebracht wo der Stein etwa 4,0 m entfernt von Vs 18 steht.
Die Verzierung von Vs 19 ist typisch für die Ingvarsteine. Eine einfache Schlange von oben gesehen, die von einem irischen Koppel zusammengehalten wird, bildet den Rahmen. Die Inschrift zieht sich durch das gesamte Schlangenband und endet außerhalb. Wie bei vielen Ingvarsteinen steht der Name Ikuari oder Ingvar[2] in der Mitte des Steins außerhalb des Schlangenbandes deutlich erkennbar.
Der Text lautet: "Gunnald ließ diesen Stein nach Orm, seinem Stiefsohn, einem guten jungen Mann aufstellen, er war mit Ingvar nach Osten gegangen. Gott helfe seiner Seele."
Details der Inschrift kann man mit der auf dem Runenstein an der Kirche Stora Mellösa (Nä 12) in Närke vergleichen, so z.B. sin styvson (für sein Stiefsohn). Der Name Orm wird am Anfang mit h geschrieben, was darauf schließen lässt, dass zumindest der Schnitzer mit Uppland verbunden war, da die Form dort häufig zu finden ist. Dass Gunnald und/oder Orm von dort stammen ist möglich.
Literatur
- Åke Ohlmarks: Vikingatågen och runstenarna S. 236. (Sjöstrand, Vällingby) 1981
- Arndt Ruprecht: Die ausgehende Wikingerzeit im Lichte der Runeninschriften (1958), S. 53, 161;
- Sven Birger Fredrik Jansson: Runinskrifter i Sverige (1963), S. 75,
- Sven Birger Fredrik Jansson: Skaldinnan och runstenen In: Fornvännen 1963 S. 303 f.
Anmerkungen
- ↑ S. F. B. Jansson: Die Dichterin und der Runenstein (Auszug): Die erste gedruckte Information über diesen Fund findet sich in einem romantischen Gedicht von Euphrosyne (Julia Nyberg, 1785–1854). Der neu Runenstein inspirierte sie, ihr romantisches Gedicht "Skallgräfvarn och Brudsmycket" (Der Schatzsucher und das Brautornament) zu schreiben, das 1820 erschien. Der Runenstein wurde in der Nähe des Kinderheims der Dichterin gefunden, was einen Teil ihres Interesses erklärt. Die Schrift zeigt, dass Euphrosyne ihr Gedicht auf eine falsche Interpretation der Runen stützte. Sie lässt Gerfast, zu dessen Erinnerung der Runenstein erhoben wurde, "in die östlichen Länder" reisen. In Wirklichkeit reiste er in die entgegengesetzte Richtung
- ↑ Ingvar Vittfarne (deutsch „Ingvar der Weitgereiste“, auch Ingvar Emundsson) unternahm eine auf 26 Runensteinen erwähnte Kriegsfahrt (schwedisch útrór) nach Serkland am Kaspischen Meer, bei der er und viele seiner Leute starben.
Weblinks
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