Benutzer:JEW/Schatzfund an der Gudme Kirche
Der Schatzfund an der Gudme Kirche wurde 1990 in einem Obstgarten nahe der Kirche[1] auf der dänischen Insel Fünen von einem Sondengänger im Boden entdeckt. Das bot den Archäologen die seltene Gelegenheit, einen unberührten Schatzfund zu untersuchen.
In einem ehemaligen Moor lag unter der 22 cm dicken Pflugschicht noch dunklere Erde in drei bis vier Zentimeter stärke. In dem kleinen Grabungsareal gab es drei dunkle Erdstellen. Die Stelle des Goldschatzes hatte etwa 18 cm Durchmesser und reichte noch vier cm tief in den lehmigen Untergrund. Die dunkle Erde stammt von einem durch die Kulturschicht gegrabenen Loch, das üblicherweise als Pfostenloch interpretiert wird, was es wahrscheinlich auch war.
In 24 cm Tiefe lag ein Goldring mit einem spiralförmig gerollten, kleineren Ring an einer Seite. Da erkennbar wurde, dass unter dem Ring mehr zu finden war, wurde das Ganze als Blockbergung aufgenommen und im Museum untersucht. Dabei kamen weitere Ringe zum Vorschein. Drei armbandgroße Goldringe wurden von einem Spiralring zusammengehalten. Von einem Behältnis fand sich keine Spur.
Ring 1
Ring Nr. 1 hat drei Windungen und acht Facetten und wiegt etwa 40 Gramm. Der Außendurchmesser beträgt 3,05 cm, die Dicke in der Mitte 4 mm, an den Enden 3 mm. Die Enden wurden gerade abgeschnitten.
Die Ringe 2 bis 4 gehören zu einem Typ, der auch in deutschen Goldschätzen vorkommt (Janse 1922 S. 170 ff.). Es gibt mehrere davon auch im 1833 gefundenen 4,5 kg schweren Schatzfund von Broholm. Unter den glatten Halsringen haben nur wenige Verzierungen an den Enden, wie der Ring Nr. 2. Dass die drei Varianten gleichzeitig in Benutzung waren zeigen der Broholmschatz und andere Funde, in denen sie gemeinsam vorkommen.
Ring 2
Ring Nr. 2 wiegt 148 Gramm. Er besteht aus zwei Rundstäben, die auf einer Seite zu einem immer dünner werdenden Strang gehämmert wurden, der eine Öse bildete und in der Folge 13 Mal um den Stab gedreht war. Die Verdünnung der Stäbe ist präzise ausgeführt und das Ende ist nur 1 mm dick. Am breiten; gerade abgeschnittenen Ende beträgt der Durchmesser 3,5 mm. Die beiden Stäbe sind in Ösen verhakt, sodass sie beweglich sind. In die Stirnseite des einen Stabes ist eine kleeblattartige Vertiefung eingestanzt, während das Ende des anderen eine unregelmäßige, v-förmige Vertiefung aufweist. Am den Stangenenden befindet sich Reihen nierenförmiger zwischen 1 und 2 mm langer Kolben. Ursprünglich diente der Ring als Halsring. Als er ausgegraben wurde, war er, (wie die nachfolgend beschriebenen) auf den halben Durchmesser zusammengedrückt worden.
Ring 3
Der unvollständige Ring Nr. 3 wiegt 116 Gramm. Es besteht aus einem Stab, der am dickeren Ende 5 mm dick und gerade abgeschnitten ist. Er ist leicht konkav mit abgerundeten Kanten, die wahrscheinlich das Ergebnis einer Behandlung mit einem Hammer sind. Am dünneren Ende war der Ring ebenfalls gerade abgeschnitten und 3 mm dick. Vermutlich sah der Stab ursprünglich wie eine Hälfte von Ring Nr. 2 aus. Seine ursprüngliche Form ist erkennbar und es wird klar, dass der Ring über drei Punkte zusammengebogen wurde, um den aktuellen Durchmesser von 9,3 × 9,8 cm zu erhalten.
Ring 4
Ring Nr. 4 ist die unverzierte Form von Ring Nr. 2 und wiegt 156 Gramm. In der Mitte ist der aus dickerem Draht geformt Stab 5 mm dick und an den Enden abgeflacht. Es gibt vier Windungen an jedem Ende. Die etwa 3 mm dicken Enden sind gerade abgeschnitten, jeweils mit einer kleinen runden Vertiefung in der Mitte der Oberfläche. Auch dieser Ring wurde zusammengebogen, so dass sein Durchmesser etwa 9,3 × 9,8 cm beträgt.
In der germanischen Eisenzeit sind Goldringe wie die von Gudme in Funden relativ häufig. Spiralringe in Fingerringgröße, mit oder ohne Facettierung, kommen als Einzelfunde und in den Schätzen vor.
Einzelnachweise
Weblinks
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