Benutzer:JEW/Sjørring Vold

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Die Sjørring Vold (oder Sjörringvolde) liegt im Südwesten des Ortes Sjørring auf der Landzunge eines trockengelegten Sees, an einer Straße, die zu einer Furt durch den Sjørring Sø (See) und den angrenzenden Sperring-See geführt haben soll. Die Wallanlage gilt als eine von Dänemarks bestbewahrten Burganlagen aus dem frühen Mittelalter.

Sjørring Vold in der Thisted Kommune in Thy in Jütland in Dänemark wurde 1885 geschützt.

Die erste Erwähnung von Sjørring Vold stammt aus dem Jahre 1638. Der Ortsname Sjørring taucht, allerdings in den sonderbarsten Schreibweisen, bereits in mittelalterlichen Handschriften auf. In einer Quelle um 1200 wird von Syroændae (übersetzt "Søens Ende" - dt. Ende des Sées) und in der isländischen Knýtlinga saga von etwa 1250 von Sævarenda gesprochen. 1365 wurde der Ort Sjørendh genannt, was der lokalen Aussprache des Namens Sjørind nahekommt.

Die Anlage wurde mehrere Male vermessen. Das erste Mal für Pontoppidans „Danske Atlas“ von 1769 und zuletzt 1957.

Das quadratische Mittelplateau hat 40,0 m Seitenlänge. Die Anlage besteht aus einer zentralen Motte, bei der davon auszugehen ist, dass sie einen hölzernen Turm besaß. Um die Motte verläuft ein Graben, der mit Wasser aus dem inzwischen ausgetrockneten Sjørring-See gefüllt war. Vom Boden des umlaufenden Grabens bis zum Plateaurand sind es 7,5 m. Das Quadrat mit hohen Wällen, die am Wasser einen Zugang lassen wird durch Brücken mit der Außenwelt verbunden. Zur Burg muss ein Zuchthof gehört haben, der sich außerhalb der Stadtmauern befand. 1945 begann das Nationalmuseum mit der Ausgrabung des Walls, die jedoch nach kurzer Zeit eingestellt wurde. Bei der Ausgrabung wurden Reste einer Holzbrücke nachgewiesen. Südlich der Wallanlage fanden sich Waffen und Geräte aus der Wikingerzeit und dem Mittelalter. Es lässt sich jedoch nicht mit Sicherheit sagen, ob zwischen den Funden und der Wallanlage ein Zusammenhang besteht.

Im Grundbuch von Waldemar II. aus den 1230er Jahren taucht Sjørring als Besitz des Königs auf. Später muss der Ort an lokale Adlige übergegangen sein, da er 1365 von der Krone unter Waldemar Atterdag unter sechs Brüdern der Familie Glob aufgeteilt war. Der Ort muss zeitweise ein königliches Anwesen gewesen sein, was erklärt, dass die Kirche von Sjørring zu den größten in Thy gehört. Möglicherweise hielt der Kreistag von Hundborg in Sjørring Sitzungen ab, denn südlich der Kirche befand sich ein Galgenhügel.

Der Zeitpunkt des Baus der bedeutendsten Anlage in Thy ist unbekannt. In der Knýtlinga saga wird erwähnt, das Knud der Heilige 1086 während seiner Flucht auf dem königlichen Anwesen in Sjørring übernachtet haben soll. Die Information gilt als zweifelhaft, da Ælnoth in seiner Legende Life and Passion of St Canute angibt, dass Knud die Straße über den Limfjord bei Aggersborg genommen hat, das bei dieser Gelegenheit zerstört worden sein muss.

Literatur

  • P. L. Hald: Sjørring Volde In: Historisk Årbog for Thisted amt 1921, S. 287–294
  • Jytte Nielsen: Sjørring Volde og Rasmus Henrik Kruse In: Historisk Årbog for Thy og Vester Hanherred 1993, S. 7-8
  • Anne-Louise Haack Olsen: Borgen i Sjørring In: Historisk Årbog for Thy og Vester Hanherred, 1999, S. 9-18

Weblinks

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