Benutzer:JEW/Warren Field
Warren Field (auch Crathes Castle Policies genannt) war ein großes neolithisches Holzhaus (englisch Timber Hall) und eine Grubenreihe (englisch Pit Alignment), etwa 500 m südöstlich von Crathes Castle, östlich von Banchory in Aberdeenshire in Schottland.
Bewuchsmerkmale (englisch cropmarks) in Luftaufnahmen zeigten 1976 eine rechteckige Struktur. 2000 wurde eine geophysikalische Messung durchgeführt. Aufgrund des schlechten Erhaltungsgrades wurden jedoch keine Fortschritte bei der zeitlichen Zuschreibung erzielt. Eine Ausgrabung sollte Klarheit schaffen.
Das Gebäude, von dem rund ein Viertel ausgegraben wurde, scheint etwa 9,0 × 20,0 m groß und im Wesentlichen aus großen Eichenhölzern gebaut worden zu sein. Es ähnelt den neolithischen Holzgebäuden von Balbridie, in Aberdeenshire und Claish, in Stirling, weist im Detail jedoch Differenzen auf.
Gefunden wurde Emmer, Gerste und Weizen sowie ein mögliches Dinkelkorn. Zu den Funden zählen auch Feuerstein, karbonisierte Fragmente von bearbeitetem Holz, von denen einige dekoriert erscheinen und neolithische Keramik. Der Hauptbereich der Radiokarbondaten für das Gebäude liegt zwischen 3800 und 3700 v. Chr.
Grubenreihe und Kalendertheorie von Vincent Gaffney
Etwa 150 m vom Gebäude entfernt, wurde 2004 eine Grubenreihe untersucht. Sie enthält 12 Gruben unterschiedlicher Größe. Sie erstrecken sich in einem leichten Bogen über eine Länge von rund 50 Metern, wobei die größten Gruben in der Mitte liegen. Die Gruben richten sich am südöstlichen Horizont und an einem markanten topografischen Punkt aus, der mit dem Sonnenaufgang zur Sonnenwende in der Mitte des Winters verbunden ist. Vincent Gaffney formulierte die These, dass dies ein Mondkalender sein könne. Die 12 Gruben würden den 12 Zyklen des Mondes entsprechen. Da die größten Gruben in der Mitte liegen, symbolisieren die Löcher in Reihe betrachtet den zunehmenden bzw. abnehmenden Mond.
Warren Field wäre dann bedeutsam wegen der Annahme, dass die Gruben aufgrund der C14-Daten von Jägern und Sammlern geschaffen wurde und nicht von sesshaften Bauern, die normalerweise mit dem Bau von Kalenderbauten in Verbindung gebracht werden.
Canmore übernimmt diese Theorie nicht. Ein Radiokarbondatum aus der 2004 angeschnittenen Grube deutet darauf hin, dass die Grubenfüllung zeitgemäß mit dem neolithischen Gebäude war. Drei weitere Gruben (01, 05 und 06) wurden 2006 einer Radiokarbonprobe unterzogen[1]. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Sekundärfüllungen zeitgemäß mit der neolithischen Holzhalle waren.
Literatur
- Hilary K. Murray, J. Charles Murray, Shannon M. Fraser: Mesolithic Pit Alignment and a Neolithic Timber Hall at Warren Field, Crathes, Aberdeenshire 2009
- Rosie R. Bishop, Michael J. Church, Peter A. Rowley-Conwy: Cereals, fruits and nuts in the Scottish Neolithic, In: Proc Soc Antiq Scot, Bd. 139, 2009. S. 37–44
Einzelnachweise
- ↑ [1] Die Gruben 05 und 06 stammten aus einer Folge von Gruben, die anscheinend ursprünglich im Mesolithikum benutzt und im Neolithikum wiederverwendet wurden. Frühere Radiokarbondatierungen anderer Gruben im selben Gebiet haben gezeigt, dass ihre primären Füllungen zwischen 8765 ± 40 BP (GU-13936; 7970-7610 Cal. BC) und 8460 ± 40 BP (GU-13938; 7590-7480 Cal. BC) und ihre Sekundärfüllungen zwischen 5025 ± 35 BP (3950-3710 Cal. BC) und 4975 ± 45 BP (GU-13933; 3540-3360 Cal. BC liegen
Weblinks
- Eintrag zu JEW/Warren Field in Canmore, der Datenbank von Historic Environment Scotland (englisch).
- Beschreibung und Bilder
- Video
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