Benutzer:JanUp29/Heinrich 'Heinz' Wieland

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Heinrich („Heinz“) Robert Wieland (* 19. September 1907 in Mannheim; † 5. Juni 1980 in Berlin) war Teil des Widerstands gegen den Nationalsozialismus, ein deutscher Politiker, der als KPD- und SED-Funktionär fungierte und zusätzlich als Spanienkämpfer tätig.

Leben

Sein Vater war Hafenarbeiter und seine Mutter war als Büglerin und Fabrikarbeiterin tätig. Heinrich Wieland selbst besuchte die Volksschule und absolvierte im Jahr 1922-1926 die Ausbildung als Former bei der Firma Daimler-Benz in Mannheim, wo er bis 1929 arbeitete (das Berufsbild entspricht dem der Gießereimechaniker/in). Auch engagierte sich Wieland beim Deutschen Metallarbeiterverband (DMV) während seiner beruflichen Tätigkeit bei dem deutschen Automobilbauer.

KPD und Widerstand

Im Jahr 1931 wird Heinrich Wieland Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), des Roten Frontkämpferbundes (RFB, auch Rotfrontkämpferbund) und der Roten Hilfe Deutschlands. Aufgrund seiner Mitgliedschaft beim RFB wurde er um 1933, nach der „Machtergreifung“, dem Beginn der Diktatur der Nationalsozialisten von diesen verhaftet. Da Wieland als Regimegegner galt und somit eine ihnen konträre politische Orientierung aufwies, wurde er von Mai bis Juli in der von den Nazis so genannten „Schutzhaft“ (d.h. ohne Gerichtsverfahren) gefangen gehalten).

Im Jahr 1933 verteilte Heinrich Wieland zusammen mit Karl Liesecke und Gustav Müller Anti-Nazi-Flugblätter.

Wegen seiner Mitgliedschaft stand er im Oktober 1933 erneut vor einer Verhaftung und wurde bis Dezember festgehalten. Kurze Zeit später im Februar 1934 wurde das Verfahren hinsichtlich mangelnder Beweise schließlich eingestellt. Von 1934 bis 1936 war Wieland als illegaler, politischer Arbeiter in der KPD-Bezirksleitung Baden tätig.

Spanienkämpfer, Zeit in der Sowjetunion

Auf Beschluss der Partei emigrierte Heinz Wieland im Mai 1936 nach Frankreich (Metz) und im September/Oktober über Paris weiter nach Spanien. Dort führte er als Politkommissar der 2. Kompanie in Albacete die XI. Internationalen Brigade an, die auf der Seite der republikanischen Regierung gegen die aufständischen Frankisten kämpfte. In der Folge wurde er Hauptmann der Bataillone „Hans Beimler“ und „Ernst Thälmann“. Im Januar des nachfolgenden Jahres 1937 besuchte Wieland aufgrund einer Verwundung drei Monate eine Offiziersschule in Spanien. In der Zeit als Spanienkämpfer wurde er insgesamt noch zweimal verwundet.

Im August 1938 wurde er als Verwundeter nach Paris evakuiert und brach im Mai 1939 zu einer Reise in die Sowjetunion (UdSSR) auf, wo Aufenthalte in differenzierten medizinischen Einrichtungen erfolgte. 1941 heiratete er in Moskau Käthe Niederkirchner. Mit Deba Raschkess, die er im Spezialsanatorium in Moskau, Peredelkino für Spanienkämpfer kennenlernte, wurde er nach deutschen Überfall auf die Sowjetunion nach Osch (Kirgisien) evakuiert und lebte dort in einem Invalidenheim. Mit ihr ging er eine Partnerschaft ein und heiratete sie dann schließlich. Im Jahr 1941 bis 1943 war Wieland Politinstrukteur des Narodny kommissariat wnutrennych del (Volkskommissariat für Innere Angelegenheiten der UdSSR – der NKWD-Organisation unter deutschen Kriegsgefangenen). Um 1945 besuchte er eine Schulung in der KPD-Schule „Objekt 12“ in Moskau.

Rückkehr nach Deutschland, Verlauf der Karriere

Im Januar 1946 erfolgte die Rückkehr nach Deutschland, wo er zunächst als Mitarbeiter des ZK-Apparats der KPD in der Abteilung „Organisation-Instrukteure“ tätig war. Anschließend arbeitete er im Jahr 1947 als Referent der Abteilung „Presse-Rundfunk-Information“ des Zentralsekretariats (ZK) der SED. Im Februar 1952 fungierte Heinrich Wieland als Leiter des Sektors II, der für die Registrierung leitender Kader und Nomenklatur der SED zuständig war. Anschließend arbeitete er als Sektorenleiter für leitende Parteikader der Abteilung „Leitende Organe, Parteien und Massenorganisationen“ beim ZK der SED.

Heinrich Wieland war außerdem ab dem Jahr 1951 Mitglied der zentralen Kommission zur Überprüfung der Parteimitglieder und Kandidaten. Von 1952 bis 1968 leitete er stellvertretend die zentrale Kaderregistratur sowie von 1957 bis 1976 die Abteilung für Kaderfragen des ZK der SED. Ab 1968 war Wieland, Nachfolger von Fritz Geißler, auch zuständig für die Betreuung der ZK-Mitglieder.

Von 1962 bis 1976 war Wieland zum ersten Mal journalistisch tätig, indem er beim Redaktionskollegium der Zeitschrift Neuer Weg mitwirkte. Im Jahr 1969/70 besuchte er den Lehrgang für den leitenden Parteikader.

Auszeichnungen

Im Jahr 1965 wurde ihm der Karl-Marx-Orden (KMO) verliehen.

In den Jahren 1967 und 1972 erhielt er den Vaterländischen Verdienstorden (VVO).

Im Jahr 1970 wurde Wieland die Verdienstmedaille der Nationalen Volksarmee (NVA) verliehen, im Jahr 1971 die Partisanenmedaille der Ungarischen Volksrepublik, im April 1970 die Ehrenspange zum VVO Parteiveteran und 1977 wurde ihm der Stern der Völkerfreundschaft verliehen.

Literatur