Benutzer:Janericloebe/Liste der Baudenkmäler in Nürnberg-Gibitzenhof
Liste der Baudenkmäler in Nürnberg:
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Dies ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Nürnberg. Sie enthält die in der Bayerischen Denkmalliste ausgewiesenen Baudenkmäler auf dem Gebiet des Stadtteils Gibitzenhof der kreisfreien Stadt Nürnberg in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt und aktualisiert wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde.[Anm. 1]
Ensembles
Ensemble Arbeitersiedlung des Bauvereins Siemens-Schuckertscher Arbeiter
Aktennummer E-5-64-000-3
Die ersten Anregungen zu dieser Siedlung gingen 1895 von der Arbeiterschaft der damaligen Elektrizitätsgesellschaft vormals Schuckert & Co. aus, zunächst mit der Absicht Eigenhäuser zu errichten. In Verhandlungen mit der Gesellschaft, welche die Unternehmung förderte, wurde das Konzept zu Mietwohnungsbau abgeändert. Am 28. Januar 1896 wurde dann ein Bau- und Sparverein (Bauverein S.S.A.) gegründet mit zunächst 283 Arbeitern als Mitgliedern. Mit der Unterstützung bei Finanzierung und Grundstückserwerb der Firma und des Teilhabers Kommerzienrat Wacker konnten dann zwischen 1898 und 1908 100 Häuser mit 772 Wohnungen errichtet werden.
Wegen Kriegszerstörung, denen auch die ältesten Bauten an der Ecke Gugel- und Siemensstraße mit der alten Geschäftsstelle zum Opfer gefallen sind, kann nur noch der durch dichte historische Bausubstanz gekennzeichnete Kern der Siedlung als Ensemble erfasst werden. Der Wiederaufbau beschränkte sich im Wesentlichen darauf Lücken zu füllen und so das geschlossene Viertel wieder herzustellen. Doch in diesem Bereich ist noch in großem Ausmaß die ursprüngliche durchweg dreigeschossige Bebauung erhalten, die mehr oder weniger in Formen der Neurenaissancezeit gehalten ist und relativ sparsam durch Erker, Ecktürmchen und Zwerchhäuser malerisch akzentuiert wird. Besonders hervorzuheben ist die beidseitig geschlossen bebaute Gaußstraße, deren ursprünglicher Charakter auch durch die Bepflanzung besonders unterstrichen wird.
Ensemble Dr.-Luppe-Platz
Aktennummer E-5-64-000-9
Das Ensemble umfasst den Dr.-Luppe-Platz, der sich früher zum alten Ludwig-Donau-Main-Kanal öffnete. Der Platz ist das städtebaulich ausgebildete Zentrum einer nach Süden anschließenden großen Siedlungsanlage, die Mitte der 1920er Jahre von der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Nürnberg m.b.H. nach Plänen von Oberbaurat Karl Sorg und mit Grundrisstypen von Ludwig Wagner-Speyer errichtet wurde. Der Name des Platzes erinnert an den bedeutenden Oberbürgermeister Hermann Luppe, der als Vertreter der Stadtgemeinde Nürnberg Gesellschafter dieser städtischen Wohnungsbaugesellschaft gewesen war.
Der Platz wird von konkav und konvex gekrümmten Wohnhausblöcken eingefasst, die allein zwei von sechs hier einmündende Straßen überbrücken und durch höher ausgebildete Eckbauten akzentuiert sind. In betont sachlicher Formensprache, die auch bei den Wiederaufbauten von 1951-53 erhalten geblieben ist und Einflüsse des Bauhausstiles zeigt, wird hier ein Platzraum von monumentaler Wirkung geschaffen, der zu den seltenen und wichtigen Beispielen moderner Architektur in Nürnberg zählt. Der Platz ist Denkmal von städtebaulicher und sozialgeschichtlicher Bedeutung und erinnert stellvertretend an die öffentlichen Bemühungen zur Lösung des Wohnungsproblems, auch ohne Einbeziehung der gesamten Siedlungsanlage.
Einzeldenkmäler nach Straßen
Lage | Objekt | Beschreibung | Akten-Nr. | Bild |
---|---|---|---|---|
Dianastraße 16 (Standort) |
Wohn- und Geschäftshaus mit Apotheke in Ecklage | Viergeschossiger Walmdachbau mit Dacherkern, dreigeschossigem Bodenerker mit Eisenbalkonbrüstung und zweigeschossigem Sandsteinchörlein, Putzbau mit Sandsteinerdgeschoss, barockisierender Heimatstil, bez. 1914/15. | D-5-64-000-367 | |
Dianastraße 24-66 (gerade Nummern) (Standort) |
Kleinwohnungsanlage | Umfangreiche Wohnungsanlage mit Innenhöfen und Tordurchfahrten und ehemaligem Saalbau, viergeschossige Mansarddachbauten mit Zwerchgiebeln, Erkern, Loggien und Dachgauben, Putzbauten mit Gesimsgliederung und Sandsteinelementen, Saalbau (Dianastraße 28) mit Satteldach und getrepptem Volutengiebel, barockisierender Heimatstil, von Ludwig Ruff, ab 1908, teilweise bez. 1909 (Dianastraße 66) und 1910 (Dianastraße 50). | D-5-64-000-368 | |
Frankenstraße 140 (Standort) |
MAN-Kriegerdenkmal | Aus Klinker gemauerter Pylonaufbau mit gemauertem Adler, von Fritz Behn, 1936. | D-5-64-000-2301 | weitere Bilder |
(Frankenstraße 150a-160) (Koordinaten fehlen! Hilf mit.) |
Zwei Figuren eines ehemaligen Nymphenbrunnens | Fischweibchen und Putto, Gusseisen, von August von Kreling (Entwurf) und Hans Rößner (Guss), 1860-1874; ursprünglicher Aufstellungsort des Brunnens im ehemaligen Maschinenbaugelände in Wöhrd, später Aufstellung im Garten des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der MAN an der Frankenstraße 150a-160, derzeit eingelagert. | D-5-64-000-2365 | |
Gibitzenhofstraße 135 (Standort) |
Ehemalige Oberrealschule für Mädchen, jetzt Sigena-Gymnasium | Mehrteiliger Schulkomplex mit dreigeschossigem, breit verglastem Treppenhaus bzw. Aula, verputzter Ziegelbau mit Flachdach, nördlich angeschlossener Pausenhalle, erdgeschossiger Ziegelbau, hofseitig verputzt und großflächig verglast;
im Süden hakenförmig angehängte zweigeschossige Klassentrakte, teilweise verputzte Ziegelbauten mit Flachsatteldach; nördlich der Pausenhalle Hausmeisterhaus angeschlossen, zweigeschossiger Putzbau mit Flachsatteldach, sämtlich nach Planung des Hauptamts für Hochbauwesen Abt. II (Friedrich Seegy und Max Timme), 1956/57; auf Rasenfläche davor Muschelkalkfigur der Sigena, von Leo Smigay, 1958/59. |
D-5-64-000-2389 | |
Gibitzenhofstraße 151 (Standort) |
Ehemalige Volksschule Gibitzenhof, jetzt Pirckheimer-Gymnasium | Süd- und Westflügel (mit rückwärtigem Mittelrisalit) einer Dreiflügelanlage, dreigeschossiger Backsteinbau mit Walmdach und Dachgauben, Sandsteinsockel und Werksteingliederung, reduzierter Historismus, von Georg Kuch, 1901-05, 1951/52 und 1956/57 durch Max Timme wiederaufgebaut. | D-5-64-000-2310 | |
Katzwanger Straße 150 (Standort) |
Trafowerk | Langgestreckter, schmaler, viergeschossiger Putzbau mit Walmdach, von fünf sehr flach hervortretenden Risaliten mit Ziergiebeln gegliedert, barockisierende Jugendstilformen, bez. 1912. | D-5-64-000-962 | |
Leibnizstraße 29 (Standort) |
Mietshaus | Fünfgeschossiger, traufständiger Satteldachbau mit Sandsteinstraßenfassade, Zwerchgiebel und zweigeschossigem Sandsteinerker, reicher Jugendstildekor, 1908. | D-5-64-000-1187 | |
Leibnizstraße 31 (Standort) |
Mietshaus | Fünfgeschossiger, traufständiger Satteldachbau mit Sandsteinstraßenfassade,, Sandsteinchörlein und Eisenbalkon, reicher Jugendstildekor, 1908. | D-5-64-000-1188 | |
Linnestraße 3 (Standort) |
Jugendstildekor und Atlanten an der Fassade eines Mietshauses | Um 1911/12, Mietshaus 1946 wiederaufgebaut. | D-5-64-000-1206 | |
Meisenstraße 21 (Standort) |
Teile der Einfriedungsmauer des ehemaligen Löffelholz’schen Herrensitzes | Sandstein, 16. Jahrhundert. | D-5-64-000-2770 | |
Platenstraße 12 (Standort) |
Mietshaus in Ecklage | Viergeschossiger Mansarddachbau mit Volutenzwerchgiebel, Backsteinbau mit Sandsteinerdgeschoss und Hausteingliederung, Neurenaissance, um 1900. | D-5-64-000-1561 | |
Platenstraße 14 (Standort) |
Mietshaus | Viergeschossiger Mansarddachbau mit Sandsteinfassade und Dacherkern, Neu-Nürnberger-Stil, um 1900. | D-5-64-000-1562 | |
Platenstraße 16 (Standort) |
Mietshaus | Viergeschossiger Mansarddachbau mit Dachgauben, Backsteinbau mit Sandsteinerdgeschoss und Hausteingliederung, Neurenaissance, um 1890/1900;
Rückgebäude, Mietshaus, zweigeschossiger Ziegelbau mit Mansardgiebeldach, gleichzeitig. |
D-5-64-000-1563 | |
Schwabenstraße 54 (Standort) |
Mietshaus in Ecklage | Fünfgeschossiger Satteldachbau mit Sandsteinfassade, Schleppgauben, Zwerchgiebeln, dreigeschossigem, dreiachsigem Sandsteinerker mit Walm und dreigeschossigem, einachsigem Sandsteinerker mit Eisenbalkonbrüstung, Jugendstil, um 1908. | D-5-64-000-1816 | |
Schwabenstraße 56 (Standort) |
Eisengitterbalkon in Ecklage | An purifizierter Fassade mit lebensgroßen, bemalten Sandsteinplastiken mit Girlanden, Jugendstil, um 1908. | D-5-64-000-1817 | |
Schwabenstraße 58 (Standort) |
Mietshaus | Viergeschossiger, traufständiger Satteldachbau mit Sandsteinstraßenfassade und Ziergiebel, schlichter barockisierender Jugendstil, um 1906. | D-5-64-000-1818 | |
Schwabenstraße 60 (Standort) |
Mietshaus | Fünfgeschossiger, traufständiger Satteldachbau mit Zwerchgiebeln, Sandsteinstraßenfassade und Sandstein- und Putzgliederung, im klassizisierenden Jugendstil, um 1906. | D-5-64-000-1819 | |
Straßburger Straße 12 (Standort) |
Ehemalige Katholische Klosterkirche St. Ludwig, jetzt Katholische Pfarrkirche St. Ludwig | Dreischiffige Basilika mit Doppelturmfassade, Langhaus und Chor mit Holzkassettendecke und Chorapsis, Backsteinbau, von Otto Schulz, 1923/26, 1949/50 wiederaufgebaut; mit Ausstattung. | D-5-64-000-1921 | weitere Bilder |
Straßburger Straße 14 (Standort) |
Ehemaliges Franziskanerkloster und Pfarrhaus St. Ludwig | Dreigeschossiger Walmdachbau mit zweigeschossigem, traufständigem Satteldachanbau, Backsteinbau mit Backstein- und Sandsteingliederung und reich dekoriertem Portal, 1915/16, nach 1945 von Fritz Mayer wiederaufgebaut;
Einfriedung, Backsteinmauer, gleichzeitig; siehe Straßburger Straße 12. |
D-5-64-000-1922 | |
Ulmenstraße 52d-52i (Standort) |
Ehemalige Vereinigte Fränkische Schuhfabriken | Drei Flügel (Südflügel I, Nordflügel III und Ostflügel IV) einer fünfgeschossigen Fabrikanlage mit Walmdach, Eisenbetonkonstruktion mit Lisenengliederung, im neuklassizistischem Stil, von Philipp Jakob Manz, 1913-1923. | D-5-64-000-2361 | |
Vogelweiherstraße (Standort) |
Cramer-Klett-Denkmal | Monumentale Sitzfigur in Aluminium auf hohem Kalksteinsockel mit Ummauerung und Vorgarten, von Richard Knecht, Guss von Hermann Noack, 1939/40, Ende 2011 vom früheren Standort Frankenstraße / Ecke Katzwanger Straße auf das MAN-Werksgelände versetzt.[1] | D-5-64-000-961 | weitere Bilder |
Anmerkungen
- ↑ Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmäler sein, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.
Einzelnachweise
- ↑ Nürnberger Nachrichten: Cramer-Klett sitzt jetzt im Abseits. Stand 19. Dezember 2012.
Literatur
- Hans Wolfram Lübbeke: Mittelfranken. Hrsg.: Michael Petzet, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Denkmäler in Bayern. Band V). Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-52396-1.
Weblinks
- Commons: Bildersammlung zu Baudenkmälern in Nürnberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Bayerischer Denkmalatlas (kartographische Darstellung der bayerischen Bau- und Bodendenkmäler durch das BLfD, erfordert JavaScript)
- Denkmalliste für Nürnberg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege