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Kulturtortur
- Datum: 9. Dezember 2007, Sonntag, 14 Uhr
- Treffpunkt: Vor den Eingang zum Schloss Charlottenburg (bei dem Reiterstandbild)
- Route: Der erste Trip führt in das Schloss Charlottenburg und dort vor allem in die Gemälde- und Möbelsammlungen der Wohnstätte. Nach reichlicher Begutachtung und Klugscheißerei wandern wir dann zum Bröhan-Museum und wanken dort zwischen ziselierten Kaffeetässchen, Tellern und Möbelstücken wacker gen Gemäldesammlung, wo ich euch endlich Hans Baluscheks Gemälde vom Jahrmarkt und von dem verhängnisvollen Spaziergang in dunklen Hinterhöfen zeigen kann. Als Sonderausstellung können wir uns dabei die Schuckstücke von René Lalique ansehen ([1]).
- Falls danach noch Luft und Mut zu weiterer Kunst bestehen sollte könnte das Museum Berggruen mit Henri Matisse, Paul Klee und vor allem Pablo Picasso die Kult-Tortur beenden. Zum Abschluß sollten wir uns dann wieder in das unselige Café begeben, bei dem auch die TU-Tour endete.
- Preise:
- Bröhan: Kombiticket Lalique-Ausstellung und Dauerausstellung: 12,- €, ermäßigt 9,- € (wenn wir Lalique weglassen sinds 5 Euronen)
- Schloß Charlottenburg Neuer Flügel: 6,00 / 5,00 EUR (mit Audio-Guide)
Teilnehmer
Bericht(e)
Dieser diesige Sonntag, der sich nicht dafür entscheiden konnte ob er nun in Regen oder doch Schnee ausarten will, war Kulisse für Knorke No. 17. Dies vorausahnend wurde im Vorfeld glücklicherweise ein Innnenraum-Programm geplant. So fanden sich denn auch etliche verwegene Knorkisten, allerdings nur die die den Kampf durch die Massen auf dem Charlottenburger Weihnachtsmarkt erfolgreich bestanden, zum Start des Spaziergangs am Standbild des Großen Kurfürsten ein. So schritten wir kurz darauf bereits, sozusagen im adagio maestoso, durch die den Weißen Saal sowie die Goldene Galerie im Obergeschoß des Knobelsdorff-Flügels, um zu den dahinterliegenden Galerien mit den Werken Watteaus zu gelangen. Hervorzuheben möchte ich an dieser Stelle nicht nur das Gemälde Ladenschild des Kunsthändlers Gersaint von 1720 an sich, sondern auch die fundierte wie hervorragende Bildbesprechung von Rlbberlin, der die Anwesenden, die Wärterin eingeschlossen, gelauscht haben. Daneben verblaßte vieles andere im Schloß. Zu erwähnen sei noch die eine oder andere wunderhübsche Standuhr, die wir in weiteren Räumen vorfanden. Auf dem Rückweg zu dem Ausstellungen des Erdgeschosses begegneten wir im Weißen Saal, wie im Traume, einem Grüppchen tanzender kleiner Nachwuchsprinzessinnen.Nachdem uns während des Aufenthaltes im Schloß fast das Stendhal-Syndrom befiel, beschlossen wir uns auf dem Weihnachtsmarkt zu stärken. Achim wollte lieber etwas Handfestes, während ich Rlbberlin davon überzeugen konnte, daß doch ein paar Belgische Waffeln als süße Abwechslung nicht schlecht wären. Anfangs waren wir noch optimistisch relativ schnell an die Waffel zu kommen, es standen ja nur ca. 15 Leute vor uns in der Schlange. Nach ca. 10 Minuten und 13 Leuten vor uns in der Schlange, kamen uns dahingehend die ersten leisen Zweifel. Kurz darauf kam auch schon Achim, mußte schmunzeln und versuchte uns zu davon zu überzeugen, daß unsere Warterei nichts bringen wird. Nun standen wir aber schon ein bißchen und so viel es naturgemäß, vor allem mir, schwer sich dies einzugestehen. Wir warteten weiter, während Achim plötzlich wieder verschwand. Als er ca. 5 Minuten später wieder mit einer Runde Kreppel für uns alle kam, wir hatten inzwischen auch festgestellt, daß es nur mit zwei Waffeleisen mit einer Backzeit von ca. 3 Minuten pro Waffel weiterging, beschlossen wir erleichtert und gierig mampfend den Versuch aufzugeben. An dieser Stelle nochmals Dank unserem Erretter!!!
Frisch aufkeimenden Mut nutzend, begaben wir uns zum Museum Berggruen und preschten im Vergleich mit der Sammlung des Schlosses somit zeitlich zwei Jahrhunderte in die Zukunft vor. Dort wußten in jedem Fall Werke Picassos, Braques und Giacomettis zu gefallen. Henri Matisse hatte es diesbezüglich schon wesentlich schwerer, während Paul Klee wohl gar keinen Stand hatte. Für mich war die Entdeckung im Museum Picassos Radierung Das karge Mahl von 1904[1]. Eine etwas unzulänglich Nachahmung des Originals könnt ihr hier sehen, damit ihr dennoch eine ungefähre Vorstellung erhaltet. Das tolle an diesem Museum ist zudem, daß es wirklich jedes ausgestellte Werk auch als Bildpostkarte gibt. Ich habe mich folglich mit drei Postkarten des Werkes eingedeckt und war überglücklich deswegen. Die andere beiden Knorkisten waren ebenso entzückt, denn jetzt konnten wir endlich den Museumsshop verlassen und zur Knorke-Kneipe[2] in der Schloßstraße gehen, um noch den einen oder anderen Schluck zu trinken. ;-) Nebenher machten uns dort zum einen die vielen Versionen von Malle Babbe[3] sowie zum anderen das Problem der originalgetreuen Werkwiedergabe im Zusammenhang mit Bildreproduktionen arg zu schaffen. Kurzum, alles war knorke! --Marbot 23:38, 11. Feb. 2008 (CET)
- ↑ Nicht zu verwechseln mit den Kreppeln aus dem zweiten Absatz dieses Berichtes!
- ↑ Siehe auch Knorke No. 13
- ↑ Hilfe, bitte Ergänzen, denn dies habe ich vergessen!!!