Benutzer:Jeanyfan/JS

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Karriere

Anfänge als Skifahrer und Wechsel zum Profitennis

Sinner, der in Sexten aufwuchs,[1] spielte zum ersten Mal mit drei Jahren Tennis, allerdings bis zu seinem neunten Lebensjahr nie intensiv. Stattdessen war er als Skifahrer aktiv und wurde 2008 Italienmeister im Riesenslalom sowie 2012 Vize-Italienmeister. Durch seinen Tennistrainer Heribert Mayr reifte bei ihm jedoch der Entschluss, sich statt auf eine Skikarriere auf das Profitennis zu konzentrieren.[2][3]

Mit 14 Jahren ging er in das Trainingscenter Piatti Tennis im ligurischen Bordighera, das von Riccardo Piatti und Massimo Sartori, dem Trainer von Andreas Seppi, geleitet wird.[4] Seine ersten Spiele auf der Profi-Tour bestritt er 2018 auf der unterklassigen ITF Future Tour. Im August gewann er seinen ersten Doppeltitel beim Turnier von St. Christina in Gröden und stieß daraufhin erstmals in die Top 1000 der Weltrangliste vor. Dank einer Wildcard konnte er in Como erstmals im Hauptfeld der ATP Challenger Tour spielen, verlor seine Auftaktpartie aber gegen den Top-200-Spieler Andrej Martin in zwei Sätzen. Sein erstes Spiel auf Challenger-Ebene gewann er im Oktober beim Turnier in St. Ulrich in Gröden, wo er – ebenfalls mit einer Wildcard ausgestattet – Luca Giacomini in zwei Sätzen bezwang. Im Achtelfinale unterlag er dann knapp in drei Sätzen dem Top-200-Spieler Constant Lestienne.

2019: Erste Challenger-Titel und NextGen-Erfolg

Seinen ersten Challenger-Titel gewann Sinner dann bereits im Februar 2019 in Bergamo bei seinem erst dritten Turnier. Er stand erneut dank einer Wildcard im Hauptfeld und schlug auf dem Weg ins Finale mit Salvatore Caruso und Gianluigi Quinzi zwei Top-200-Spieler. Im Finale setzte er sich gegen seinen Landsmann Roberto Marcora in 72 Minuten mit 6:3, 6:1 durch. Damit ist er der erste Spieler des Jahrgangs 2001 und der jüngste Italiener, der einen Challenger-Titel gewann.[5] Er verbesserte sich um über 200 Plätze in der Weltrangliste und erreichte mit dem 324. Rang seinen bisherigen Karrierehöchststand. Am 3. März 2019 gewann Sinner auch sein erstes ITF-Turnier in Trient, am 31. März 2019 folgte beim ITF-Turnier von Santa Margherita di Pula bereits sein nächster Turniersieg.

Bei den Hungarian Open 2019 erhielt Sinner eine Wildcard für die Qualifikation und konnte als Lucky Loser an seinem ersten ATP-Turnier teilnehmen und dort gegen Mate Valkusz auch seinen ersten Sieg auf diesem Turnierniveau verbuchen. Durch diese Erfolge stieg er am 29. April erstmals in die Top 300 der Weltrangliste (Platz 298) auf. Beim Challenger-Turnier von Ostrava, wo er erst im Finale Kamil Majchrzak unterlag, gelang im mit dem Viertelfinalsieg gegen Jiri Vesely erstmals ein Sieg gegen einen Top-100-Spieler. Für das ATP-1000-Turnier Rom erhielt er vom Veranstalter eine Wildcard fürs Hauptfeld, wo er in der ersten Runde gegen Steve Johnson nach einem mit 1:6 verlorenen ersten Satz die beiden darauffolgenden Sätze mit 6:1 und 7:5 für sich entscheiden konnte und damit erstmals gegen einen Top-100 Spieler bei einem ATP-Tour-Turnier gewann. In der zweiten Runde verlor er dann gegen die Nummer 7 der Welt Stefanos Tsitsipas zwar deutlich mit 3:6, 2:6, kletterte in der Weltrangliste aber bis auf Platz 229 weiter nach vorne.[6]

Nach zwei erfolgreichen Qualifikationen und darauffolgenden Erstrundenniederlagen bei den ATP-250-Turnieren in Lyon und ’s-Hertogenbosch scheiterte Sinner bei den darauffolgenden höher klassifizierten Turnieren in Halle und Wimbledon jeweils bereits in der Qualifikation. Beim ATP-250-Turnier in Umag gewann er hingegen die erste Runde gegen Pedro Sousa und konnte sich – trotz einer Niederlage in der zweiten Runde gegen Aljaz Bedene – damit erstmals in den Top-200 der Weltrangliste platzieren (Platz 199). Beim Challenger in Lexington war Sinner an Position 3 gesetzt und konnte das Turnier im Finale gegen Alex Bolt gewinnen, der ihn in der Qualifikation von Wimbledon noch knapp besiegt hatte. Bei den US Open 2019 qualifizierte sich Sinner im zweiten Anlauf erstmals für das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers. Auch wenn er sich in der ersten Runde dann gegen Stan Wawrinka geschlagen geben musste, konnte er immerhin einen Satz für sich entscheiden.

Anfang Oktober gelang ihm beim Challenger-Turnier von Mouilleron Le Captif, wo er bis ins Halbfinale kam, mit dem Sieg im Viertelfinale gegen Marius Copil erneut ein Erfolg gegen einen Top-100-Spieler. Eine Woche später bezwang er beim ATP-250-Turnier von Stockholm im Achtelfinale den auf Platz 13 der Weltrangliste stehenden Gaël Monfils deutlich mit 6:3, 6:2 und unterlag nach einem Sieg gegen Frances Tiafoe im Viertelfinale erst im Halbfinale, wo er mit 3:6, 2:6 erneut an Stan Wawrinka scheiterte. Beim ATP-500-Turnier eine Woche später in Wien kam es nach einem Erstrundensieg gegen Philipp Kohlschreiber wie in der Vorwoche zum Duell mit Monfils, das dieser diesmal jedoch mit 6:3, 7:6 (10:8) für sich entschied. Durch diese Erfolge konnte sich Sinner erstmals in den Top-100 der Weltrangliste platzieren (Platz 93).

Im Herbst 2019 erhielt Sinner eine Wildcard für die dritte Auflage der Next Generation ATP Finals in Mailand. Nach Siegen in den ersten beiden Gruppenspiele gegen Tiafoe und Mikael Ymer war Sinner bereits vorzeitig für das Halbfinale qualifiziert, sodass er sich eine Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen Ugo Humbert erlauben konnte. Nach einem Halbfinal-Erfolg gegen Miomir Kecmanović gewann er als bislang jüngster Spieler auch das Finale, mit einem deutlichen Erfolg gegen den Vorjahresfinalisten Alex De Minaur[7]. Eine Woche später trat er zum Abschluss der Saison bei seinem Heimat-Turnier in St. Ulrich an, wo er ohne Satzverlust im gesamten Turnier mit einem Sieg gegen Sebastian Ofner im Finale sein drittes Challenger-Turnier gewann.[8] Er beendete das Jahr, das er auf Platz 553 der Weltrangliste begonnen hatte, damit auf Platz 78.

2020: Regelmäßige Teilnahme auf der ATP-Tour

Das Jahr 2020 begann für Sinner mit den beiden Erstrunden-Niederlagen gegen Emil Ruusuvuori und Benoît Paire bei den Turnieren von Canberra und Auckland wenig erfolgreich. Dank der Erfolge im Vorjahr war Sinner jedoch so weit vorne in der Weltrangliste platziert, dass er direkt für das Hauptfeld der Australian Open qualifiziert war. Dort feierte er mit einem Drei-Satz-Erfolg gegen den australischen Qualifikanten Max Purcell seinen ersten Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier, unterlag in der zweiten Runde aber selbst in drei Sätzen dem Ungarn Márton Fucsovics. Anfang Februar verlor er beim ATP-250-Turnier von Montpellier in der ersten Runde in zwei Sätzen gegen Mikael Ymer, gegen den er sich im Jahr davor bei den NextGen-Finals noch klar durchsetzen konnte. Erfolgreicher war für ihn das darauffolgende ATP-500-Turnier von Rotterdam. Nach einem Walkover in der ersten Runde gewann er im Achtelfinale mit 7:6 (9:7), 7:5 gegen David Goffin und feierte damit seinen ersten Erfolg gegen einen Top-10-Spieler. Im Viertelfinale unterlag er nur knapp gegen Pablo Carreño Busta mit 5:7, 6:3, 6:7 (6:8).

  1. Jannik Sinner ha vinto l'Itf dell'Ata Battisti. In: altoadige.it. Abgerufen am 7. März 2019 (italienisch).
  2. ATP Challenger: Jannik Sinner schreibt in Bergamo Geschichte. In: tennisnet.com. Abgerufen am 19. Februar 2020.
  3. Südtirol, Land der Tennis-Talente. In: bookingsuedtirol.com. Abgerufen am 19. Februar 2020.
  4. Jannik Sinner: „Ich will wie Seppi werden“. In: sportnews.bz. Abgerufen am 26. Februar 2019.
  5. Josh Meiseles: Sinner's Stunner: 17-Year-Old Reflects On Maiden Title. In: atptour.com. Abgerufen am 26. Februar 2019 (englisch).
  6. Italian Open: Sinner scheitert im Pre-Quali-Finale an Basso. In: rainews.it. 9. Mai 2019, abgerufen am 20. Mai 2019.
  7. Sinner Shines In The Spotlight. ATP, 10. November 2019, abgerufen am 18. November 2019 (englisch).
  8. Sinner's Encore: Jannik Soars To Ortisei Crown. ATP, 18. November 2019, abgerufen am 18. November 2019 (englisch).