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Uwe R. Brückner (* 8. Februar 1957 in Hersbruck, Bayern) ist ein deutscher Architekt und Bühnenbildner. Als Szenograf ist er Protagonist einer multidisziplinären Gestaltungsphilosophie.

Leben

Uwe R. Brückner studierte zunächst Architektur an der TU München und arbeitete als Architekt im Architekturbüro Prof. Sampo Widmann, München, sowie im Atelier Knut Lohrer, Stuttgart. 1988 bis 1992 folgte ein Bühnenbildstudium an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Jürgen Rose. 1997 gründete er gemeinsam mit Shirin Frangoul-Brückner das Atelier Brückner. Parallel zu seiner Tätigkeit im Atelier unterrichtet Uwe R. Brückner als Professor an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel (FHNW) im Bereich Szenografie. Seit 2015 leitet er zusammen mit Prof. Andreas Wenger den Masterstudiengang "Master of Arts in Design – Masterstudio Design – Studio Scenography and Exhibition Design"[1]. Er ist Gründungsmitglied des Instituts für Innenarchitektur und Szenografie an der FHNW und zählt zu den Initiatoren des International Scenographers' Festival[2] sowie der European Initiative Scenography (EIS).[3] Von 2012 bis 2016 begleitet er das EU-Forschungsprojekt EMEE: EuroVision - Museums Exhibiting Europe als Projektpartner.[4] Über seine umfangreiche internationale Vortragstätigkeit ist Uwe R. Brückner weltweit vernetzt.[5]

Leistungen

Uwe R. Brückner leitet das Atelier Brückner als Kreativdirektor. Er ist national wie international im Bereich Museums- und Ausstellungsgestaltung tätig. Der Anspruch des Architekten und Bühnenbildners ist es, Objekte, Geschichten und Inhalte in räumliche Gesamtkunstwerke zu übersetzen, die den Inhalt auf den Punkt bringen und Besucher synästhetisch, emotional und intellektuell ansprechen. In Anlehnung an ein berühmtes Architekturzitat,[6] setzt Brückner mit seiner Gestaltungsphilosophie „form follows content“[7] auf die narrative, inhaltsgenerierte Gestaltung von Rauminszenierungen und verfolgt einen multidisziplinären, integrativen, holistischen Gestaltungsansatz.[8] Brückner hat über 100 Ausstellungs- und Erlebniswelten für Museen und Marken kreiert.[9]

Auszeichnungen (Auswahl)

  • red dot junior award 2009 mit Studierenden der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel (FHNW) für die Dauerausstellung Die Welt in Licht und Schatten – Lotte Reiniger im Stadtmuseum Tübingen[10]
  • Museumspreis des hbs kulturfonds 2014 für die Ausstellungskonzeption des smac | Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz[11]

Projekte (Auswahl)

  • Expedition Titanic (1997)
  • Cyclebowl, Expo Hannover (2000)
  • Themenpark Umwelt, Expo Hannover (2000)
  • Messestand Panasonic – Blue Gardens, Berlin, IFA (2001)
  • Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart (2002)
  • Menschen Zeiten Räume, Berlin, Martin-Gropius-Bau (2002)
  • Grenzen (er)leben, Expo.02, Biel, Schweiz (2002)
  • LWL-Museum für Archäologie, Herne (2003)
  • Messestand für Kodak, Köln, Photokina (2000, 2002, 2004)
  • Forscherlabor, LWL-Museum für Archäologie, Herne (2005)
  • Shanghai Auto Museum - History Pavilion, Shanghai, China (2006)
  • Bachhaus, Eisenach (2007)
  • Afrikanischer Pavillon, Expo Zaragoza (2008)
  • Deutsche Börse – Großer Handelssaal, Frankfurt (2008)
  • BMW Museum, München (2008)
  • Deutsches Uhrenmuseum, Glashütte (2008)
  • Dornier Museum, Friedrichshafen (2009)
  • Rautenstrauch-Joest-Museum, Köln (2010)
  • CERN – Universe of Particles, Dauerausstellung im Globe of Science and Innovation, Genf, Schweiz (2010)
  • tim | Staatliches Textil- und Industriemuseum, Augsburg (2010)
  • Parlamentarium, Besucherzentrum des Europäischen Parlaments, Brüssel, Belgien (2011)
  • Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main (2011)
  • Niederländisches Schifffahrtsmuseum: Het Scheepvaart Museum, Amsterdam (2011)
  • Textilwerk, Bocholt (2011)
  • GS Caltex Pavilion, Expo Korea (2012)
  • Haus der Berge, Berchtesgaden (2013)
  • Shanghai Auto Museum - Collection Pavilion, Shanghai, China (2014)
  • smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz (2014)
  • Swiss Chocolate Adventure, Luzern, Schweiz (2014)
  • Den Blå Planet, Kopenhagen, Dänemark (2015)

Hochschulprojekte (Auswahl)

  • One Night Stand. Architektur für eine Nacht, Deutz-Kalker Hallenbad, 1999 (Projekt der Fachhochschule Köln: Prof. Jochen Siegmund, Uwe R. Brückner)[12]
  • Left Over. Ausstellung im Historischen Museum Basel, 2003 (Projekt der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel (FHNW), Institut Innenarchitektur und Szenografie: Prof. Uwe R. Brückner, Prof. Heinz Wagner, Prof. Andreas Wenger) [13]
  • Window Shopping Window. Schaufensterinszenierungen in sieben Basler Geschäften, 2004 (Projekt der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel (FHNW), Institut Innenarchitektur und Szenografie: Prof. Uwe R. Brückner, Prof. Heinz Wagner, Prof. Andreas Wenger) [14]
  • The Lounge. Bar im Rahmen der Art Basel, 2005 (Semesterprojekt der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel (FHNW), Institut Innenarchitektur und Szenografie: Prof. Uwe R. Brückner, Prof. Andreas Wenger) [15]
  • Take Away: Dîner mit Scharf. Medialer Event, ausgestellt auf der Shanghai Art Biennale, 2006 (Semesterprojekt der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel (FHNW), Institut Innenarchitektur und Szenografie: Prof. Uwe R. Brückner, Prof. Frédéric Dedelley) [16]
  • IN3 International Scenographers’ Festival. 2006, 2008, 2010 (Semesterprojekt der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel (FHNW), Institut Innenarchitektur und Szenografie: Prof. Uwe R. Brückner, Prof. Heinz Wagner, Prof. Andreas Wenger)[17][18][19]
  • Die Vögel. Bühnenbild, Kooperation mit dem Theater Basel, 2008 (Semesterprojekt der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel (FHNW), Institut Innenarchitektur und Szenografie)
  • Lotte Reiniger. Dauerausstellung Stadtmuseum Tübingen, 2008 (Semesterprojekt der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel (FHNW), Institut Innenarchitektur und Szenografie: Prof. Uwe R. Brückner, Prof. Heinz Wagner, Michaela Ganter, Fabian Kempter)[20]
  • Binningen Enlighted. Lichtkunstperformance zum 50. Jubiläum des Kunstvereins Binningen, 2013 (Semesterprojekt der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel (FHNW), Institut Innenarchitektur und Szenografie: Prof. Uwe R. Brückner, Prof. Andreas Wenger, Fritz Strempel, Nicole Müller)[21]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Atelier Brückner (Hg.): Scenography – Making spaces talk. Atelier Brückner Projekte 2002–2010. avedition, Ludwigsburg 2010, ISBN 978-3-89-986136-5.
  • Morgan, Conway Lloyd (Hg.): atelier brückner. »form follows content«. avedition, Ludwigsburg 2002, ISBN 978-3-92-963863-9.
  • Atelier Brückner (Hg.): experiment cyclebowl. avedition, Ludwigsburg 2001, ISBN 978-3-92-963865-3.
  • Müller, Friedrich O./Brückner, Uwe R. (Hg.): Kodak. Celebrating the Brand. Creative Corporate Scenography. avedition, Ludwigsburg 2006, ISBN 978-3-89-986062-7.
  • Der choreografierte Raum, in: DASA (Hg.): Szenografie in Ausstellungen und Museen III. Raumerfahrung oder Erlebnispark. Raum-Zeit/Zeit-Raum, Klartext, Essen 2008, S. 190-197.
  • Corporate Scenography – Von der Begehbarkeit der Marke, in: Nicolai O. Herbrand (Hg.): Schauplätze dreidimensionaler Markeninszenierung. Innovative Strategien und Erfolgsmodelle erlebnisorientierter Begegnungskommunikation, Edition Neues Fachwissen, Stuttgart 2008, S. 223-233.
  • Die Zukunft der (Stadt)Museen als kulturgeschichtliches Format, in: Claudia Gemmeke/Franziska Nentwig (Hg.): Die Stadt und Ihr Gedächtnis. Zur Zukunft der Stadtmuseen, transcript, Bielefeld 2011, S. 111-144.
  • Szenografie oder die Macht der Verführung, in: Ralf Bohn/Heiner Wilharm (Hg.): Inszenierung und Vertrauen Grenzgänge der Szenografie, transcript, Bielefeld 2011, S. 217-231.
  • Corporate Scenography – Vom intravenösen Zugang zur Marke, in: Matthias Beyrow/Petra Kiedaisch/Norbert W. Daldrop (Hg.): Corporate Identity und Corporate Design. Das Kompendium, avedition, Ludwigsburg 2013, S. 214-227.
  • Corporate Scenography – Von der Begehbarkeit der Marke, in: Jons Messedat (Hg.): Corporate Museums, avedition, Ludwigsburg 2013, S. 44-51.
  • Brückner, Uwe R./Linda Greci: Das Museum als komplexer Erfahrungsraum. Warum Museum Szenografie braucht, in: Hin und Her - Dialoge in Museen zur Alltagskultur. Aktuelle Positionen zur Besucherpartizipation, transcript, Bielefeld 2015, S. 87-104.
  • Schittich, Christian (Hg.) „Im Idealfall wird der Raum selbst zum Erzähler“ – Im Gespräch mit Uwe R. Brückner, in: DETAIL - Zeitschrift für Architektur + Baudetail, Oktober 2014, S. 1038-1048.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.fhnw.ch/hgk/iis/master-of-arts
  2. http://www.in3.ch/
  3. http://www.fhnw.ch/hgk/iis/international/eis-european-initiative-scenography
  4. http://www.museums-exhibiting-europe.de/network/partner-02/brueckner/
  5. http://www.fhnw.ch/hgk/iis/institut/personen-institut/brueckner-uwe-r
  6. Der Architekt Louis Sullivan (1856–1924) gilt als Erfinder der modernen Wolkenkratzer und Vater der amerikanischen Moderne. In seinem Artikel “The tall office building artistically considered”, der im März 1896 erschien, schrieb er: „Es ist das Gesetz aller organischen und anorganischen, aller physischen und metaphysischen, aller menschlichen und übermenschlichen Dinge, aller echten Manifestationen des Kopfes, des Herzens und der Seele, dass das Leben in seinem Ausdruck erkennbar ist, dass die Form immer der Funktion folgt.“
  7. Louis Sullivans Leitspruch „form follows function“ wandelte Brückner zu „form follows content“ ab, das seither dem Atelier Brückner als konzeptuelle Richtschnur für seine inhaltlich generierten, narrativen Raumbilder dient.
  8. Vgl. Atelier Brückner (Hg.): Scenography – Making Spaces talk. Atelier Brückner Projekte 2002–2010. avedition, Ludwigsburg 2010, S. 8.
  9. http://www.atelier-brueckner.com/de/projekte?tag=-1
  10. http://www.fhnw.ch/hgk/iis/pressespiegel/institut-daten/lotte-reiniger-reddot2009-web
  11. http://www.smac.sachsen.de/download/PM_hbs_kulturfonds.pdf
  12. Jochen Siegemund, (Hrsg.): One Night Stand. Architektur für eine Nacht.Fachhochschule Köln 2000.
  13. http://www.atelier-brueckner.com/de/projekte/left-over
  14. http://www.atelier-brueckner.de/de/projekte/window-shopping-window
  15. http://www.atelier-brueckner.de/de/projekte/lounge
  16. http://www.emuseum.ch/view/objects/asitem/Exhibitions@1059/75/ausfuehrung-asc;jsessionid=C3324837AD45D281697A0046A2EAF81C
  17. http://www.badische-zeitung.de/ausstellungen/plattform-fuer-szenografie-szene--38348790.html
  18. http://www.in3.ch/de/2008/festival-2008/
  19. http://www.in3.ch/2007/
  20. http://www.tuebingen.de/4722.html#5039
  21. http://www.plotmag.com/blog/2013/07/binningen-enlighted/


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