Benutzer:Jo Atmon/Eli
Hallo Wahrerwattwurm,
mehr als bloße Andeutungen sind zu manchem anderen Album auch nicht möglich ;-))
zum Artikel Eli etc.: Leider habe ich es heute nicht geschafft, in der Fast-Weltstadt der Olympischen Spiele 2012 auf die Schnelle ein Exemplar aufzutreiben. Gerne hätte ich die Songs auch gehört, ehe ich meinen Senf dazugebe. Naja, wenigstens Texte habe ich im Web gefunden. Also muss es erst einmal so gehen.
Vorweg: ich halte den Artikel (gesichtet die 13:08 Version, Unterschiede bis 23:30 kurz begutachtet) bereits für einen sehr guten, und Angst davor, dass zu viel POV drin ist, musst Du sicher nicht haben. Im Gegenteil, ich habe für mich den Eindruck, es sei eher zu wenig Interpretation, sonst hätte ich sicher nicht selbst noch angefangen zu interpretieren...
Zunächst etwas Formalistisches: ich bin ja eher für einheitliche An- und Abführungen, also nur „“ oder nur "", aber das ist sicher Geschmacksache. Zum zweiten schreibst du im Hauptartikel den Titel der ersten LP als "More Than a New Discovery", hier als "More than a New Discovery", Vereinheitlichung tut not (ich würde "Than" bevorzugen). Außerdem sollte man die zitierten Textpassagen übersetzen; wir sind in der de:WP, und können nicht erwarten, dass die Leser sie in Englisch verstehen (dann könnten sie sich ja auch gleich da informieren ;-))
In der Einleitung könnte der Satz „Die Kritik lobte insbesondere auch die lyrische Qualität der Texte.“ eventuell nach einer Quelle verlangen (wer ist "die Kritik"?). Für das „(siehe unten)“ würde ich noch einen Link ebendorthin einfügen.
Abschnitt Konzept: Den Quellenhinweis „(Kort s. 62)“ würde mancher sicher lieber als <ref> unter Quellenangaben sehen (gilt natürlich auch für die anderen Hinweise auf Kort)
Dann zum Begriff "Confession". Confession heißt ja nicht nur Bekenntnis (auch, natürlich, im Sinne Religionsbekenntnis) oder Geständnis, sondern im katholischen Sinne auch "Beichte", und vor Lauras Hintergrund, denke ich, macht auch diese Übersetzung durchaus Sinn im Blick auf "The Confession". Dazu habe ich mir heute Mittag speziell zum letzten Song mal folgende (pure POV-)Gedanken gemacht: da ja auch „love is surely gospel“ durchaus katholische Konnotation hat (gospel = Wahrheit, oder Evangelium), aber: da sie ja auch jüdischen Hintergrund hat – ist das Evangelium ihre Wahrheit, oder die ihres Vaters?
Wenn ich – ohne die kompletten Texte zu kennen – interpretieren müsste (und dabei auch díese Kritik berücksichtige) dann würde ich sagen, bei dem gesamten Werk handelt es sich um a) das Bekenntnis zur Liebe und speziell b) in The Confession letztlich um eine an die Eltern gerichtete Beichte, speziell den Vater, dass Sex etwas Schönes ist und sie ihn trotz aller Warnungen hat(te) (Mutter weint, Vaters „woman not slave“ noch aus dem Grabe – das kath. Frauenbild der Zeit – bitte unberührt in die Ehe etc. – im Gegensatz zu Sklave ihrer Lust), dass sie sich dem Werben des Lovers hingegeben hat, und (erst) jetzt mehr davon will, (vorher war zwar Sex da, aber das Bekenntnis dazu fehlt in den vorhergehenden Songs) dass sie gleichzeitig aber den Mann (Sexualpartner) dafür verantwortlich macht, ja hasst, ihr jetzt dieses schlechte Gewissen gegenüber den Eltern gegeben zu haben, das sie mit ihren letzten Zeilen erleichtert und dennoch sich rechtfertigt – Liebe ist das Evangelium, Sex ist die Wahrheit, beides ist richtig, sowohl ihre Wahrheit, als auch die ihres Vaters. Für mich wäre also die Formulierung "frei von Schuldgefühlen" in diesem Abschnitt POV, denn eine Beichte ist ja gerade im römisch-katholischen Ritus das Eingeständnis von Schuld, um von ihr freigesprochen zu werden. (Was denn auch zu Deinem Zitat „"Wenn dieses Album fertig ist, wird meine Mutter genauestens wissen, wo ich überall gewesen bin" (Kort, S. 62)“ passt, das ja vermutlich im Original „where I have been“ heißt und auch übersetzt werden könnte mit (und so hatte ich es auch im Text verstanden) „wie weit ich gegangen bin“. Dies stimmt auch mit Romanowskis Einschätzung „eine bewusste Mischung aus glühender Scham und lustvoller Unterwerfung“ (zitierst du im Hauptartikel) überein.
- [Aw. Www] Ich habe vieles hiervon in die Interpretation von The Confession übernommen, ebenso die typograph. Gänsebeine verwendet, die Anmerkung "in der Ich-Form" als stilistisches und zugleich locker biographisches Element schon darüber in "Konzept" verdeutlicht, zum ersten Mal in meinem WP-Leben mit Referenzen gearbeitet (was ich bei dem viel längeren Lauratikel allerdings nicht nachholen werde - da müsste man sonst für manche Fußnoten-Inhalte, etwa mit zusätzlichen Hinweisen und Kurzanekdoten zu Miles Davis und Felix Cavaliere, die ich nicht auch noch in meine Schachtelsätze einarbeiten wollte, zu weit runterscrollen/-hüpfen.
Zu den einzelnen Songpassagen:
- Luckie
- „Der mitreißende Rhythmus verbreitet eine jugendliche "Quirligkeit"“.
- Schöne Formulierung, die mir sehr gut gefällt - aber POV-verdächtig…
- [Aw. Www] Ich lass' es drauf ankommen.
- Lu
- Stilistisch würde ich die Wiederholung des Adjektivs "neu" in "neue Erfahrung" und "neuer Liebhaber" bekritteln.
- [Aw. Www] Ich finde dies Verstärkung durch Verdoppelung.
- Povertry Train
- „für ihre Gewohnheit“ ist ein für meine Ohren ungewöhnlicher Ausdruck (evtl „für Nyro’s Musik untypische“?)
- [Aw. Www] Geändert.
- Lonely Women
- „Diese Brüche und Widersprüche sind absolut typisch für Nyros Musik der späten 1960er.“
- das absolut ist wohl POV und daher absolut überflüssig, glaube ich…
- [Aw. Www] Entabsolutiert.
- Eli’s Comin’
- „Preist sie Eli (Elijah?) anfangs wie einen nahenden Propheten“
- da würde ich mir noch einen Textbeleg wünschen, und eventuell sollte man den Bezug zu Elijah noch ausformulieren (auch dies ist ja eine der vielen religiösen Anspielungen).
- [Aw. Www] Durch Verlinkung und Weglassen des Question Mark (ohne The Mysterians) verdeutlicht.
- Timer
- Stil: „eine Streisand'sche Broadway-Passage“ wäre eine VON Frau B., es ist aber vermutlich nur eine „im Stile von“, oder?
- [Aw. Www] Übernommen. Zu "Broadway-Musikstil" habe ich noch ein Problem: In Broadway und Broadway (Theater) wird zwar auch beiläufig auf die Musik eingegangen, die dort typisch war/ist, aber mit dem Stil meine ich sowas wie Frank Sinatra, Liza Minelli u.v.m., aber der Begriff fehlt in Wikipedia als Broadway (Musik) bisher - oder gibt's den unter einem anderen Lemma? Tin Pan Alley liest man dafür ja auch gelegentlich, aber ich finde, der Inhalt des dortigen Artikels passt nicht so recht zum Musikstil.
- Stoned Soul Picnic
- “Entspannt und eingängig” könnte man mit bösem Willen als POV einstufen.
- Emmie
- „Wurde viel spekuliert“
- zeigt keine Quelle, die hier mE aber nur bei ganz enger Betrachtung nötig wäre, da ja auch noch Nyros eigene Einschätzung folgt; Kort wieder lieber <ref>
- Woman’s Blues
- „als käme sie aus dem Jenseits“
- kann ich leider ohne die Scheibe nicht nachvollziehen, ist aber mE POV-Verdacht-verdächtig…
- [Aw. Www] It's kind of Johnny Remember Me, und ich habe es elegant (elefant?) erklärt.
- Once It was…
- „Sich selbst bezeichnet sie im Text als eine Frau…“ Wer wen? Laura Nyro Laura Nyro? Die Protagonistin des Songs sich selbst? Laura die Protagonistin? Die Protagonistin Laura?
- [Aw. Www] s.o. - im Konzept erklärt.
- Decembers Boudoir
- „als hätte sie bald nach der…“ ff. Wieder: wer, sie? ich denke, das sollte man mehrmals wiederholen, auch wenn Du oben ja durchaus sagst dass die Protagonistin vermutlich Laura selbst sein soll.
- [Aw. Www] Wie vor.
Na, und zu The Confession schrieb ich ja oben schon. Ich hoffe, Du kannst mit meinen bescheidenen Anmerkungen was anfangen. Und: ich werde mir aufgrund deiner Artikel über Laura und über diese Lp das Album auf jeden Fall noch zulegen... (was die zweite Hälfte der 60er angeht, weist mein Regal noch die größten Lücken auf). Also: liebe Grüße von --Jo Atmon 'ello! 00:50, 24. Nov. 2006 (CET)
- [Aw. Www] Es ist zwar nicht dasselbe - mp3-Format und "auffe Festplatte statt im Schrank" besitzt bei weitem nicht die Erotik einer Vinylscheibe oder selbst einer CD. Aber wenn Du möchtest, kann ich Dir als kleines Dankeschön die CD per Mailanhang (notfalls verteilt auf 13 Mails) zusenden. Gruß von --Wahrerwattwurm Mien KlönschnackTM 12:53, 26. Nov. 2006 (CET)
- Ich weiß Dein Angebot zu schätzen - Dank dafür. In diesem Falle würde ich aber tatsächlich gern ein „Original“ ins Regal stellen.
- Ich denke, der Artikel sieht nun sehr ordentlich aus. (Das schöne an den „<Ref>s“ ist ja, dass man nur auf den Pfeil klicken muss, und - schwupps - ist man wieder da wo man war; und für diejenigen, die sich die Quellenverweise nicht antun wollen, ist es einfach flüssiger zu lesen.)
- Zu dem „Broadway-Musik“-Terminus würde mir am ehesten noch Crooning einfallen, das aber ja nur auf Männerstimmen angewendet wird. Vieles, was man unter diesem Label einordnen könnte, wird heute als Easy Listening bezeichnet. Von diesem Begriff halte ich nicht viel, da er von Käptn Hansi bis eben Streisand- und Sinatra-„Hymnen“ (denen man damit eher unrecht tut) alles umfassen kann. „Beautiful Music“ oder „Adult Contemporary“ sind englische/US-Begriffe, die inzwischen auch hier gebraucht werden, aber mbMn den Typus, den wir hier suchen, ebenfalls nicht so recht beschreiben. Am ehesten könnte ich mich noch zu Lounge-Musik (besserer Artikel en:Lounge music, der auch explizit auf Las Vegas eingeht, wo sich ja Sinatra u.a. eher heimisch fühlten als am Broadway) durchringen. Ich denke, mit „Broadway-Musik“ liegt man nicht so ganz falsch, wenn ich mir diese Site anschaue... „Musik im Stile eines Broadway-Musicals oder einer Las-Vegas-Show von Interpreten der 1950er bis 1970er Jahre“ jedenfalls klingt mir zu kompliziert :-). Wir sollten aber, glaube ich, nicht versuchen, „Broadway-Musik“ als Lemma einzubringen, da käme uns ganz schnell einer mit WP:TF bei 699 Treffern ;-)
- Wie immer wir sie aber nennen - „von Zeit zu Zeit hör' ich die Alten gern“ zitiert --Jo Atmon 'ello! 14:05, 27. Nov. 2006 (CET)
- Mach' mer's so: wenn Du nicht fündig werden solltest, kann ich ja immer noch meinen Brenner betätigen und ein Päckchen schnüren. – Ansonsten hab' ich Deine Breitwegnachforschung mit Interesse gelesen; irgendwie bereitet es mir kein großes Kopfzerbrechen, wenn's kein vollständig passendes Stiletikett gibt. Schließlich bin ich noch in einer Zeit aufgewachsen, in der nicht jeder F*rz gleich zu einer eigenen Musikkategorie aufgeblasen wurde und eine Unterteilung in Klassik, Pop/Beat, Jazz und Schlager vollauf genügte. :-) --Wahrerwattwurm Mien KlönschnackTM 08:09, 28. Nov. 2006 (CET)