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Midburn (hebräisch: מידברן; Arabisch: ميدبيرن) ist ein seit 2014 jährlich stattfindendes, 5-tägiges Event in the Negevwüste im südlichen Israel. Es handelt sich um die israelische Ausgabe amerikanischen Burning Man-Festivals.
Die Bezeichnung ist zusammengesetzt aus midbar, dem hebräischen Wort für Wüste, und burn, dem Bezug zum amerikanischen Original und dem stets als Abschluss stattfindenden Verbrennen einer großen hölzernen Skulptur.
Das Festival findet jeweils zum hebräischen Feiertag Shavuot statt, d.h. im Mai oder Juni.[1] Bis 2018 befand sich die Location in der Nähe von Sde Boker. Für 2019 steht der Ort noch nicht fest.[2]
Anders als bei Musikfestivals gibt es keine zentrale Bühne mit Auftritten. Die Veranstaltung ist vielmehr als temporäre "Stadt" konzipiert, angeordnet um eine kreisrunde Freifläche herum. In der Mitte der Freifläche wird während des Festivals eine Holzskulptur aufgebaut, die zum Abschluss abgebrannt wird.[1]
In der kreisförmigen "Stadt" selbst werden von engagierten Teilnehmern hunderte "Theme Camps" errichtet, in die die Teilnehmer sich persönlich aktiv einbringen sollen. Es handelt sich um unterschiedlichste Projekte jeder Größe, von Kunst-, Musik-, Tanz-, Esoterik-, Essens- und Bau- bis hin zu Selbsterfahrungsgruppen jeglicher Art; auch palästinesich/arabische Camps mit entsprechendem Essen und Musik sind darunter.[3]
Seit dem Erfolg und der Popularität von Burning Man kam es in zahlreichen Ländern auf allen Kontinenten zu ähnlichen Veranstaltungen ("regionals"), locker organisiert als das Burning Man Regional Network.[4] Beim israelischen Midburn handelt sich um das einzige Burning-Man-Event im Nahen Osten. Größer sind im weltweiten Vergleich noch das AfrikaBurn in Südafrika und das Original in Nevada mit rund 70.000 Teilnehmern.
Die zehn Prinzipien
Der Gründer des amerikanischen Burning Man, Larry Haryey, formulierte die nachfolgenden "Zehn Prinzipien" im Jahre 2004 als Richtlinien für die weltweit entstehenden Ableger seines Projektes. Sie sollen nicht als Diktat verstanden werden, sondern als Anregung zum Ethos und der Kultur dieser Gemeinschaften, wie sie ursprünglich in der Wüste von Nevada entstanden waren:[5]
- Radical inclusion: ausnahmslos jeder darf teilnehmen.
- Gifting: Schenken aus Freude und ohne Erwartungen.
- Decommodification: kein Kommerz, keine Werbung.
- Radical Self-reliance: die eigenen Möglichkeiten entdecken und auf sie vertrauen.
- Radical Self-expression: jedes Individuum soll angstfrei seine Einzigartigkeit ausleben.
- Communal Effort: kreative Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung sollen zu einer Gemeinschaftsleistung führen.
- Civic Responsibility: Verantwortung übernehmen für das eigene Handeln und für die Gemeinschaft.
- Leaving No Trace: nach dem Ende des Festivals dürfen in der Wüste keinerlei Spuren zurückbleiben.
- Participation: Mitmachen anstatt bloss zuzusehen.
- Immediacy: Unmittelbare Erfahrungen machen.
Übersicht über die bisherigen Veranstaltungen
| Jahr | Motto | Teilnehmer |
|---|---|---|
| 2014 | Genesis | 3.000 |
| 2015 | transcendence | 6.500 |
| 2016 | Abracadabra | 8.000 |
| 2017 | Lucid Dream | 11.000 |
| 2018 | 11.900 |
Weblinks
- DIE WELT: Bericht vom Midburn-Festival 2016
- taz: Bericht vom Midburn-Festival 2017
- Bericht vom Midburn-Festival 2018
- germanburners.de – Offizielle deutsche Co-Regionalkontakte von Burning Man
Einzelnachweise
- ↑ a b Homepage von Midburn
- ↑ https://midburn.org/en/13958 CEO Update vom 14.02.2019
- ↑ Liste der Themecamps 2018
- ↑ https://regionals.burningman.org/regionals Global Regional Directory
- ↑ https://burningman.org/culture/philosophical-center/10-principles
