Benutzer:Jochen Leufen/Maximilian von Kessel

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Maximilian Karl Robert „Max“ von Kessel (* 11. März 1885 im Bundesstaat Durango, Mexiko; † für tot erklärt am 1. August 1949) war ein deutscher Tuchfabrikant in Cottbus und Opfer stalinistischer Verfolgung in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands.

Leben

Max von Kessel wurde 1885 in Mexiko geboren. Er war der älteste Sohn von (Konstantin Johann August) Leopold von Kessel (1853–1928), der in Mexiko eine Silbermine betrieb. Seine Mutter hieß Sofie, geborene Windisch (1866–1924). Er hatte einen jüngeren Bruder.[1]

Maximilian von Kessel studierte von 1909 bis 1913 Textilmaschinenbau an der Technischen Hochschule Aachen und erwarb 1925 in Cottbus die Tuchfabrik Jürss & Elger, die er bis zum Kriegsende 1945 betrieb. Als einer der wenigen Cottbusser Industriellen seiner Zeit erwarb er die Wolle für seine Fabrik in Australien stets zu Bestpreisen und verschaffte sich dadurch Wettbewerbsvorteile. Er orientierte sich bei der Fertigung an den hohen Standards der Aachener Tuche http://www.industriemuseen-emr.de/industrialisierung/textilindustrie/infotext.html Stoffe mit komplexer Oberflächenstruktur, beispielsweise Schlingen- und Knötchen-Ware (Frottee) https://de.wikipedia.org/wiki/Frottee bildeten eine Grundlage des Firmenwachstums auf bis zu 235 Mitarbeiter. Er wurde 1946 enteignet und der Betrieb in den VEB TUFA umgewandelt. Der Bau eines leistungsstarken Elektrizitätswerkes auf dem Firmengelände, womit er teilweise die Stadt Cottbus mit Energie mitversorgen konnte, entstand in einer Zeit, in der viele Betriebe in Cottbus gleichzeitig von zentralen Dampfmaschinen auf Elektromotoren umrüsteten und es dadurch zu Lieferengpässen bei der städtischen Elektrizitätsversorgung kam. Der Bau von modernen Unterkünften und einer Werksküche für die sowjetischen Zwangsarbeiterinnen (nach 1942) auf dem Werksgelände sind zwei weitere zentrale bauliche Maßnahmen seiner Schaffenszeit. Teile der Fabrik am Ostrower Damm 17/18, Franz-Mehring-Straße 62 wurden unter Denkmalschutz gestellt https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkmale_in_Cottbus. https://de.wikipedia.org/wiki/Tuchfabrikanten_in_Cottbus#Tuchfabrikant_J.C3.BCrss_.26_Elger In dem Bewusstsein, sich während der Nazizeit nie schuldig gemacht zu haben, fuhr er auch nach der Besetzung der Stadt durch die Rote Armee jeden Tag zu seiner Fabrik, wo er aus Teilen der Belegschaft der Sabotage beschuldigt wurde, was zu seiner Inhaftierung führte. Er wurde am 25. September 1945 von der russischen Besatzung in das Internierungslager Jamlitz bei Cottbus gebracht und am 1. August 1949 für tot erklärt. Die genauen Umstände seines Todes sind ungeklärt. Die Stammreihen-Datenbank des deutschen Adels gibt den Oktober 1945 als Todeszeitpunkt an.[1]

Privates

Maximilian von Kessel war zwei Mal verheiratet. Die erste Ehe mit Elsa Wlazil in Cottbus vom 16. Dezember 1919 wurde am 18. November 1931 geschieden. Die zweite Ehe mit Gisela Wingenfeld (* 29. Januar 1912 in Düsseldorf) wurde am 5. Januar 1932 in Hamburg geschlossen. Die Tochter Helga Gisela von Kessel (heute Helga Leufen) wurde am 30. Juli 1935 in Berlin geboren. Der Sohn Wolf-Christoph, geboren 1937, verstarb 1941. Gisela verlies Maximilian von Kessel 1945.

In seiner Freizeit war von Kessel leidenschaftlicher Jäger.


Einzelnachweise

  1. a b Maximilian von Kessel, Stammreihen-Datenbank des deutschen Adels.


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