Benutzer:Jogo30/Tatverdächtige der Jack-the-Ripper-Morde

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Bezüglich der Jack the Ripper zugeschriebenen Mordserie an mindestens fünf Prostituierten zwischen August und November 1988, ist im Laufe der Zeit die Anzahl der Personen, die von den damals Ermittelnden, sowie zahlreichen Experten, Wissenschaftlern und Laienforschern verdächtigt wurden, die Morde begangen zu haben, zu einer fast unüberschaubaren Zahl angewachsen. Dieser Artikel stellt vor allem die Verdächtigen dar, bei denen die Täterschaft aufgrund ihres persönlichen Hintergrund, eines eventuellen Motives, oder ihres Aufenthalts zur Zeit der Morde, zumindest eine Möglichkeit darstellt.

Tatverdächtige der Polizei

Durch die Polizeiakten, die in Bezug auf die verdächtigten Personen lückenhaft sind, sind sieben Personen bekannt, die für die damals Ermittelnden zu den Hauptverdächtigten zähötem. Drei von ihnen werden im sogenannten Macnagthen-Memorandum, das am 23. Februar 1894 von Melville Macnaghten verfasst wurde, erwähnt.

Montague John Druitt

Montague John Druitt (* 15. August 1857 in Wimborne Minster; † Dezember 1888) war ein englischer Rechtsanwalt und arbeitete bis zu seinem Suizid im Dezember 1888 als stellvertretender Schulleiter an einer Schule in Blackheath, London. Seine Leiche wurde am 31. Dezember 1888 im Stadtteil Chiswick gefunden. Druitt wir in der Literatur, obwohl dies nicht bewiesen werden kann, teilweise als homosexuell dargestellt. Einige Forscher gehen davon aus, dass Druitt seines Dienstes enthoben wurde nachdem seine angebliche Homosexualität ans Licht der Öffentlichkeit kam und sich deswegen das Leben nahm. Bekannt ist allerdings auch, dass sowohl seine Mutter, als auch seine Großmutter an psychischen Krankheiten litten, somit ist es durchaus möglich, dass auch Druitt aufgrund einer solchen Krankheit aus dem Schuldienst entlassen wurde und danach Suizid beging. Melville Macnaghten nahm diesen Selbstmord, den kurz nach dem letzten Mord in der Reihe der Kanonischen Fünf beging, zum Anlass dazu, Montague Druitt als Verdächtigen zu sehen. Am Tag nach dem Mord an Mary Ann Nichols befand sich Druitt bei einem Cricket-Spiel in der Grafschaft Dorset, außerdem wohnte er nicht in London, sondern auf der anderen Seite der Themse in der Grafschaft Kent, so dass er für die meisten Experten, die davon ausgehen, dass der Mörder in der Nähe der Tatorte lebte, nicht als Täter in Frage kommt. Auch für Inspektor Frederick Abberline gehörte Druitt nicht zu den Verdächtigen, da der Selbstmord in zeitlicher Nähe zu den Whitechapel-Morden das einzige Indiz für eine mögliche Täterschaft gewesen sei.

Seweryn Antonowicz Kłosowski

Seweryn Antonowicz Kłosowski (* 14. Dezember 1865 in Nagórna, Kongresspolen; 7. April 1903 in London, ab 1893/94 bekannt als George Chapman) war ein polnischer Barbier, der zwischen 1887 und 1888, kurz vor den Whitechapel-Morden, nach England immigrierte und in Whitechapel ein Barbiergeschäft betrieb. Zwischen 1895 und 1902 ermordete er drei Frauen, indem er sie vergiftete. Nach seiner Inhaftierung in das Wandsworth-Gefängnis, war er für Inspektor Frederick Abberline der Hauptverdächtige für die Jack the Ripper zugeschriebenen Morde. Inwieweit aber eine derartige Veränderung des Modus Operandi im Vergleich zwischen den Morden an den Kanonischen Fünf und den späteren Giftmorden wahrscheinlich ist, ist fraglich. Chapman wurde zum Tode verurteilt und am 7. April 1903 gehängt.

Aaron Kosminski

Aaron Kosminski (* 11. November 1865 in Kłodawa, Kongresspolen † 24. März 1919 in London) war ein polnischer Barbier, der 1881 nach London immigrierte. Im Macnaghten-Memorandum nennt Melville Macnaghten einen Kosminski mit polnisch-jüdischer Herkunft, der in einer Nervenheilanstalt einsaß, als einen er Hauptverdächtigen, allerdings ohne Nennung eines Vornamens. Erst der Ripper-Experte Martin Fido fand 1987, dass die einzige Person in einer Psychiatrie zu dieser Zeit Aaron Kosminski war, der aufgrund eines Angriffes seiner Schwester mit einem Messer 1891 eingewiesen wurde. Im September 2014 gab der Autor Russell Edwards bekannt, dass DNA-Spuren an einem Schal, der in mutmaßlichem Zusammenhang mit dem Mord an Catharine Eddowes steht, mit der DNA eines direkten Nachkommens Kosminskis zu nahezu 100 Prozent übereinstimmen, ein Kreuzgutachten für diese Forschungsergebnisse wurden bisher noch nicht beantragt. Kosminski starb am 24. März 1919 im Colney Hatch Lunatic Asylum.

Michael Ostrog

Michael Ostrog (* etwa 1833 in Russland; † nach 1904) war ein russischer Betrüger, der unter verschiedenen Pseudonymen auftrat. Nach eigener Aussage war er früher Chirurg bei der russischen Marine. Zusammen mit Druitt und Kosminski wird er im Macnagthen-Memorandum als einer der drei Hauptverdächtigen aufgeführt. Allerdings wurden keinerlei Beweise, die für seine Täterschaft sprächen, gefunden. Auch seine Vorstrafen wiesen nicht das über Betrug hinaus geht. Der Historiker Philip Sugden erhielt Zugriff auf Polizeiakten, die bestätigen, dass Ostrog während der Zeit, in die der die Kanonischen Fünf ermordet wurden, wegen Kleinvergehen in einem Gefängnis in Frankreich einsaß. Ab dem Jahre 1904 verliert sich von Ostrog jede Spur.

John Pizer

John Pizer oder John Piser (* etwa 1850 † 1897) war ein polnisch-jüdischer Schuhmacher, der in Whitechapel arbeitete. Nach den Morden an Mary Ann Nichols und Annie Chapman wurde Pizer am 10. September 1888 von Sergeant William Thicke festgenommen. Der als Leather Apron (dt. Lederschürze) bekannte war bereits früher wegen einer Messerstecherei festgesetzt. Zu Beginn der Morde in Whitechapel verdichteten sich die Gerüchte, dass Pizer für diese verantwortlich sei, was antisemitische Protestkundgebungen nach sich zog, dies führte auch dazu dass da Gouston-Street-Graffito ohne die Möglichkeit es fotografisch festzuhalten, sofort entfernt wurde, um Aufstände zu verhindern. Pizer wurde aus der Untersuchungshaft entlassen, nachdem er darlegen konnte, dass er zum Zeitpunkt zweier Morde an den Kanonischen Fünf ein hieb- und stichfestes Alibi hatte. Zum einen war er zusammen mit Verwandten, zum anderen gehörte er zu den Schaulustigen eines Feuers im Londoner Hafen, während dessen er sich auch mit einem Polizisten unterhielt. Da Pizer und Ticke sich schon lange kannten, unterstellte Pizer, dass er hauptsächlich wegen persönlichen Differenzen und nicht gestützt durch Beweise festgehalten wurde, außerdem klagte er erfolgreich gegen eine Zeitung, die ihn als Mörder an den Whitechapel-Opfern bezeichnete und wurde dafür finanziell entschädigt.