Benutzer:Johannes Maximilian/Artikelkandidaturbewertung
Auf dieser Seite möchte ich meinen Leitfaden für die Bewertung der Artikel vorstellen, die für lesenswert beziehungsweise exzellent kandidieren. Oftmals bleiben die Artikel, die auf WP:KEA und WP:KLA vorgeschlagen werden, für längere Zeit stimmenfrei, die allgemeine Beteiligung ist eher mager, wenn ich das mal so ausdrücken darf, obwohl durchaus mehrere Autoren die Kandidaturseiten aufsuchen. Woran das liegt, kann ich nicht genau beurteilen, ich würde aber vier Möglichkeiten in Betracht ziehen:
- Desinteresse am Thema
- Nicht ausreichende Fachkenntnis
- Zeitmangel
- Unsicherheit, wie man bewerten sollte
Bis auf Desinteresse am Thema lassen sich eigentlich die anderen Punkte „umgehen“, sodass man (relativ) schnell eine faire Bewertung abgeben kann. Ich Wesentlichen würde ich die Bewertung systematisch vornehmen und mehrere Punkte in genau dieser Reihenfolge abarbeiten:
- Struktur
- Quellen
- Rechtschreibung
- Allgemeinverständlichkeit
- Stil
- Qualität des Inhalts
Warum genau so? Ich finde, dass es so am leichtesten ist, eine angemessene Bewertung vorzunehmen. Denn die Anforderungen an exzellente und lesenswerte Artikel sind hoch. Sie sollten ein Aushängeschild der Wikipedia sein, wichtigster Punkt ist, dass sie fachlich korrekt sind. Allerdings ist das nicht die Alleinanforderung und oftmals sind die nichtinhaltlichen Punkte ausschlaggebend. Für das Vornehmen einer Einschätzung ist es wichtig zu erkennen, ob der Artikel während der Kandidaturphase noch verbessert werden kann. Deswegen sollte immer mit der Struktur begonnen werden.
Struktur ist zugegebenermaßen subjektiv, aber sie gibt recht schnell Aufschluss über das Gesamtbild. Hier ist die persönliche Erwartungshaltung wichtig. Ich als Autor im Themenbereich der Kraftfahrzeugtechnik möchte hier deswegen einen Motorenartikel als Grundlage heranziehen. Was würde ein Leser von einem Artikel erwarten, der ein Motorenmodell thematisiert? In der Einleitung sollte stehen, was für eine Art Motor das Modell ist, wer den Motor hergestellt hat, in welchem Zeitraum und wofür. Die technische Beschreibung ist wohl das wichtigste. Technsiche Daten sollten nicht fehlen. Und eine Einordnung, warum der Motor gebaut wurde. Schön wäre es auch noch zu erfahren, wie der Motor entwickelt wurde. Welche Stückzahlen es gab. Also grob schauen, ob sich das findet. Vielleicht liest man den Artikel auch vorher einmal durch und schaut, ob nicht vielleicht etwas Interessantes subjektiv gefühlt fehlt? Angenommen, es gäbe keine technische Beschreibung bei einem Motorenmodell. Da fehlt ein wichtiger Punkt, wäre also nicht auszuzeichnen. Dann schaut man, dass die Texte, die unter einer Überschrift stehen, auch passen: Im Abschnitt „Technische Beschreibung“ sollte nach Möglichkeit auch eine technsiche Beschreibung zu finden sein, da sollte nicht großartig etwas zur Entwicklung stehen. Die technische Beschreibung gehört auch nicht in den Abschnitt „Geschichte“. Einige Abschnitte dürfen nicht vorkommen, etwa „Trivia“ oder „Kurioses“. In ausgezeichneten Artikeln gibt es diese Abschnitte nämlich nicht. Auch andere ähnliche Abschnitte, die alles thematisieren, was sonst nicht unterzubringen ist, deuten darauf hin, dass der Artikel eher halbgar ist. In jedem Fall auch auf die Anzahl der Wörter in einem Abschnitt achten, ein Dreizeilerabschnitt ist oft auch kein gutes Zeichen, da genauer hinsehen.
Quellen sind essentiell, ohne sie geht gar nichts. Deshalb auf jeden Fall zum Ende des Artikles schauen und das Literaturfeld ansehen. Wurde Fachliteratur verwendet? Ausgezeichnete Artikel müssen auf Fachliteratur basieren, andere Quellen kommen nur im Ausnahmefall in Betracht. Fehlt Fachliteratur, gibt es keine Auszeichnung. Dann sind die Einzelnachweise (oder auch Anmerkungen, Fußnoten, etc.) wichtig. Ohne Einzelnachweise keine Auszeichnung. Das einfache Angeben der Literatur reicht nicht aus. Wurde mit unzuverlässigen Quellen gearbeitet (z.B. Forenposts, soziale Netzwerke, etc.), sollte man auch eher keine Auszeichnung vergeben.
Rechtschreibung mag zwar sehr banal wirken, aber das ist wichtig. Es ist schon vorgekommen, dass Autoren Artikel zur Wahl gestellt haben, die voller Rechtschreibfehler waren und sich weigerten, diese zu korrigieren. Das darf nicht sein! Deswegen sollte man bei Rechtschreibfehlern Diese verbessern. Wenn man dafür nicht genug Zeit aufwenden kann, besser mit abwartend stimmen.
Allgemeinverständlichkeit sollte jedem am Herzen liegen! Einigen Mitautoren erscheint es sinnvoll, sich besonders gestelzt auszudrücken. Hier mal ein simples Beispiel: „Das Fahrzeug hat eine Verbrennungskraftmaschine mit innerer Gemischbildung, qualitativer Regelung und Selbstzündung.“ Fachlich wäre das sicher korrekt, nur leider würde kaum jemand ohne Vorwissen solch einen Satz verstehen. Besser wäre es, „das Fahrzeug hat einen Dieselmotor“ zu schreiben. Ist es nicht möglich, etwas so allgemeinverständlich auszudrücken, dass der unbedarfte Leser es verstehen könnte, sollte es erklärt werden, nicht jedoch unnötig vereinfacht werden. Beispielsweise ist es nicht gut, anstatt „Ottomotor“ das Wort „Benzinmotor“ zu schreiben (beide Wörter können nicht synonym verwendet werden). Ist es offenbar nicht ersichtlich, wie bestimmte Zusammenhänge bestehen sollen, werden Begrifflichkeiten uneinheitlich benutzt etc., so ist auch dies ein Zeichen für schlechte Allgemeinverständlichkeit. Ohne Allgemeinverständlichkeit kann es keine Auszeichnung geben.
Stil ist eine subjektive Sache. Er hat nicht unbedingt gravierenden Einfluss, für exzellente Artikel ist er aber notwendig. Gut zu lesende Artikel können auch Zeugen schlechten Stils sein. Mein Lieblingsbeispiel sind hier die Personeneigenschaften, die gerne auf Nichtpersonen appliziert werden. Das muss nicht sein. Artikel sollten auch halbwegs neutral geschrieben werden, anstatt „Der atemberaubende Klang des Achtzylindermotors ließ die Herzen der Redaktion höherschlagen“ sollte man besser „Die Redaktion urteilte positiv über das Geräuschverhalten des Achtzylindermotors“ schreiben. Stilblüten in großem Ausmaß sind auch für lesenswerte Artikel nicht ausreichend. Besser in einem solchen Falle keine Auszeichnung vergeben.
Die Qualität des Inhalts ist entscheidend, oftmals kann sie nur von fachkundigen Personen beurteilt werden. Jedoch können auch fachunkundige Personen bis zu diesem Punkt einen Artikel bewerten und meistens hat sich die Spreu vom Weizen bereits vor der Frage nach der Qualität des Inhaltes getrennt. Es ist zwar offensichtlich, aber ich schreibe es trotzdem: Ist der Inhalt qualitativ schlecht, lieber einen Überarbeiten-Baustein im Artikel setzen. Sind alle wichtigen Punkte (mit Ausnahme des Inhalts) stimmig, man kann den Inhalt jedoch mangels Fachwissen nicht bewerten, so sollte man eine Kritik über diese Punkte schreiben und mit Neutral stimmen.
Exzellent, Lesenswert, Abwartend oder doch keine Auszeichnung?
Die Bewertung geht nach Spalten. In jeder Zeile sollten für die Spalten (Exzellen, Lesenswert, Abwartend, Keine Auszeichnung) die Haken geprüft werden. Ist bei "Keine Auszeichnung" irgendwo ein Haken Nein in einer Zeile vorkommen. "Abwartend" ist eher optional, wenn man glaubt, dass ein Artikel noch eine Auszeichnung erhalten würde.
zu setzen, ist der Artikel nicht ausgezeichnet. Für "Lesenswert" und "Exzellent" dürfen keine KreuzePunkt | Kriterien | Exzellent | Lesenswert | Abwartend | Keine Auszeichnung |
---|---|---|---|---|---|
Strukturierung | |||||
Keine Mängel erkennbar | Nein | Nein | |||
Nicht vollständig, aber ausreichend | Nein | Nein | |||
Mängel erkennbar, können behoben werden | Nein | Nein | 0 | ||
Mängel nicht zeitig zu beheben | Nein | Nein | Nein | ||
Quellen | |||||
Fachliteratur + Einzelnachweise | Nein | Nein | |||
Fachliteratur ohne Einzelnachweise | Nein | Nein | 0 | ||
Ungeeignete Quellen | Nein | Nein | Nein | ||
Keine Quellen | Nein | Nein | Nein | ||
Rechtschreibung | |||||
Rechtschreibung ist ordentlich | Nein | Nein | |||
Rechtschreibfehler kann ich nicht selbst ausbessern | Nein | Nein | 0 | ||
Rechtschreibfehler sind extrem | Nein | Nein | Nein | ||
Allgemeinverständlichkeit | |||||
Jeder kann den Inhalt verstehen | Nein | Nein | |||
Basisbildung im Themenbereich reicht für Verständnis | Nein | 0 | |||
Nur Experten verstehen den Inhalt | Nein | Nein | Nein | ||
Stil | |||||
Wunderbar geschrieben | Nein | Nein | |||
Gut geschrieben, hier und da ein paar Kleinigkeiten | Nein | 0 | |||
Voller Stilblüten | Nein | Nein | |||
Inhalt | |||||
Inhalt wird sachlich korrekt und vollumfänglich dargestellt |
Nein | Nein | |||
Inhalt wird sachlich korrekt dargestellt | Nein | 0 | |||
Inhaltliche Lücken können geschlossen werden | Nein | Nein | 0 | ||
Inhaltliche Fehler | Nein | Nein | Nein |