Benutzer:Jomi1000/BioKernsprit

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BioKernSprit ist die Kurzbezeichnung für ein Verfahren, mit dem aus Biomasse und Kohle Motorkraftstoff gewonnen wird. Mit dem Kunstwort "BioKernSprit" wird auch das Endprodukt (aus Biomasse mit Kernenergie gewonnener Sprit) bezeichnet. Es handelt sich dabei um Äthanol und/oder Methanol, die in heute schon gebräuchlicher Form für den Autoantrieb (E85, Flexifuel) genutzt werden.

Herstellung

Der Neusser Kaufmann Hermann Josef Werhahn hatte schon 1999 vorgeschlagen, aus heimischen Rohstoffen Kraftstoff für Motorfahrzeuge herzustellen. Bisher scheiterten frühere Versuche vor allem daran, dass ein großer Teil der eingesetzten Rohstoffe (Biomasse, Kohle, Braunkohle, Raffinerieabfall) zur Erzeugung der notwendigen Hoch-Temperatur (um 1000° C) beim Fischer-Tropsch-Verfahren aufgebraucht wird. Wenn nämlich dieser Energiebedarf aus den Einsatzstoffen (Biomasse) abgezweigt wird, werden sowohl die Wirtschaftlichkeit, wie auch die Nachhaltigkeit negativ beeinflusst.

Der Grundgedanke des Verfahrens wird in folgenden Schritten umgesetzt:

  • als Input werden Braunkohle, Bio-Masse, Holzabfälle, Raffinerieabfall, Energiepappeln, China-Schilf verflüssigt.
  • ein weiterer Input ist die hierzu benötigte Hochwärme (um 1000° C)

Die Wärme wird durch Nutzung der speziellen Eigenschaften des Kugelbettverfahrens (Hochtemperaturreaktor) gewonnen und dem Hydrierprozess zugeführt. Hierbei werden bekannte und erprobte Prozesse neu kombiniert. Kombiniert werden die Verflüssigung von Biomasse, Raffinerieabfall, Braunkohle, Steinkohle mit Hochtemperatur-Gewinnung durch Kugelbett-Kernwärme.


Vorteile

Biokernsprit kann das Energieproblem lösen, das insbesondere in Ländern mit starkem Autoverkehr und wenig fossilen Energieträgern besteht, denn diese benötigen einerseits viel mobile Energie, anderseits fehlen ihnen die eigenen Fossil-Energieträger (Mineralöl, Gas). Dafür müssten diese Länder nachwachsender Rohstoff anbauen, durch Züchtung verbessern und so ohne Gefahr für die Nahrungsmittelbasis den Einsatzstoff für die Spritgewinnung im eigenen Land gewinnen. Zumindest gilt dies für Deutschland für einen großen Teil des Kraftstoffbedarfes (Konkrete Werte! Quellen!).

Weitere Vorteile wären:

  • dezentrale Erzeugung
  • keine Monopol-Oligopol-Abhängigkeit
    • verringerte Abhängigkeit von Öl- und Gaslieferländern
    • kurze Transportwege für An- und Abtransport
    • Kernbrennstoffe kommen aus stabileren Ländern, wie Kanada, ggf. Ozeane (Das ist doch eine neue Abhängigkeit!, Also kein Vorteil)
  • kleine Produktionsstätten
    • unattraktiv für Terroristen da wenig radioaktives Material
    • keine großen Unfälle möglich
    • in dem Reaktor wird kein waffenfähiger Plutonium-Abfall erzeugt
    • Als Reaktor der Generation 4 bietet der Hochtemperatur-Reaktor keine der üblichen atomaren Risiken. Fachleute bezeichnen ihn als katastrophensicher. Die Experimente der Prototypen in Jülich, China und anderen Ländern haben dies belegt. (Gab es nicht gerade erst Pressemeldungen über Probleme in Jülich?)
  • Einsatz bekannter Verfahren
  • als Biomasse werden keine nahrungskonkurrenten Pflanzen eingesetzt, also kein Mais, Zuckerrohr, sondern Raps, Chinaschilf, Braunkohle, Pappeln.
  • die Rohstoffe werden voll zur Sprit-Umwandlung genutzt, statt als Prozesswärme vergeudet zu werden
  • ein abgestimmtes, vernetztes, genossenschaftlich organisiertes System: vor allem die Gewinnung der Einsatzstoffe kann nach bewährten Methoden genossenschaftlich organisiert werden. Ähnlich dem Weinbau, dem Zuckerrüben-Anbau oder der Holzwirtschaft können die großflächig anwachsenden Bio-Rohstoffe geerntet und in „Kampagnen“ zu den nahe gelegenen, weil dezentralen Hydrierwerken gebracht werden, die jeweils mit einem Hochtemperatur-Reaktor gekoppelt sind.

Auch der erzeugte Treibstoff braucht nicht von wenigen großen Raffinerien (wie heute) über große Distanzen zu den Tankstellen gebracht zu werden. Sondern wird nur im Umkreis der Hydrierwerke verteilt. Regionale Angebots-/Verbrauchs-Schwankungen werden über eine Börse oder Großhändler ausgeglichen. Mit dieser grundsätzlich anderen - nämlich dezentralen - Energieversorgung kommt man auch den Forderungen bekannter Ökonomen (z. B. Elmar Altvater) entgegen.

Nachteile

Die Endlagerungs-Risiken sind ähnlich wie bei Kernkraftanlagen der Generationen 1 bis 3 (Beispiele nennen! z. B. Krümmel, ... oder so). Zwar ist die Energiedichte und Strahlungsintensität der graphitierten Brennstoffe um 1-2 Potenzen geringer (Quellenangabe!), dafür fallen im Volumen mehr Abfälle an. Dieser überall in der Welt vorhandene Nachteil von Kernenergie soll nicht verniedlicht werden. Doch sollte er – wie in anderen Ländern auch – gegen die Nachteile aller anderen Energieträger abgewogen werden, z. B. die CO2 Effekte für das Klima, die Luftverschmutzung usw. Bei genügend grossem Volumen wird der Anreiz verstärkt, auch die radioaktiven Abfälle durch Aufbereitung und andere technische Prozesse zu nutzen und unschädlich zu machen.

Quellen

Es werden in China, Südafrika und auch Japan, USA, Holland Graphit-Gas-Reaktoren sind in Planung oder im Bau. (Stand Februar 2011: Kugelbett-reaktoren nur an der Tsinghua Universität bei Peking und zwei im Bau befindliche HTR-Modulreaktoren à 250 MWth an der Ostküste. Das PBMR Projekt in Südafrika ist derzeit sistiert. Auf die entsprechenden Berichten in Wikipedia und anderenorts im Internet wird verwiesen.)

Weblinks