Benutzer:Jonathan Scholbach/Kommen und Gehen
Interpretation
- Wiederholung[1]
Rezeption
Kritiken und Bühnengeschichte
- Bibliographie der Beckett-Kritiken bis 1996 (ABER NUR LITERATURWISSENSCHAFT)[2]
- Bibliographie der Beckett-Kritiken (ABER NUR LITERATURWISSENSCHAFT)[3]
- Bühnengeschichte (KEINEN ZUGANG)[4]
- Internationale Rezeption (KEINEN ZUGANG)[5]
- Allgemein Erledigt[6]
- Beckett in der DDR (KEINEN ZUGANG)[7]
- Beckett in der BRD (KEINEN ZUGANG)[8]
- Beckett in Österreich
- Österreichische Erstaufführung: Juni 1967, Atelier 65, Steyr in der Inszenierung von W.J.M. Wippersberg[9]
- Hans Heinrich Formann: Beckett-Erstaufführung in Steyr. In: Salzburger Nachrichten vom 30.6.1967
- Dr. H. (?): Beckett-Erstaufführung fand kaum Echo. In: Linzer Volksblatt vom 30.6.1967
- Alfred Peschek: Steyrer Studiobühne „Atelier 65“ zu Gast in Linz. In: Linzer Volksblatt vom 6.10.1967
- Hans Pühringer: Das Gehen viel leichter... In: Oberösterreichische Nachrichten vom 5.10.1967
- Franz Schimanko: S. Becketts Dramaticule „Kommen und Gehen“ war mehr ein Gehen... In: Linzer Tagblatt vom 5.10.1967
- Gastspiel des Atelier 65 im „Experiment am Liechtenwerd“ in Wien[10]
- ari: Das Mitspiel funktionierte nicht. In: Arbeiter Zeitung vom 23.4.1970
- B: Becketts „Kommen und Gehen“ bei Gastpiel am Liechtenwerd. In: Wiener Zeitung vom 23.4.1970
- Gotthard Böhm: Keiner spielt mit. Becketts „Kommen und Gehen“ im Experiment. In: Die Presse vom 23.4.1970
- GWT: Litanei für Masochisten. In: Kurier (Morgenausgabe) vom 5.5.1970
- Hugo Huppert: Experiment als Provokation. In: Volksstimme vom 23.4.1970
- Dr. Jürg: Zerdehnter Spaß. In: Volksblatt vom 23.4.1970
- WDH: Samuel Becketts „Kommen und Gehen“ im Experiment: Im Kreis geredet. In: Express (Morgenausgabe) vom 23.4.1970
- Hochschule für Musik und darstellende Kunst Graz, in der Inszenierung von Kurt Pardeller, Premiere am 30.3.1971, gemeinsam mit "Spiel ohne Worte 2"[11]
- N.W.: ... Wer ein Meister werden will... In: Kleine Zeitung Graz vom 30.3.1971
- Theater am Landhausplatz, Innsbruck in der Inszenierung von Ernst Paar, Premiere am 19.4.1979, gemeinsam mit "Atmen", "Damals", "Tritte"[12]
- (Anonym:): Am Landhausplatz: Becketts Spiele der Erinnerung. In: Tiroler Tageszeitung vom 21.4.1979
- Walter Klier: Beckett-Spiele: Reduziert auf elementare Äußerung. In: Neue Tiroler Zeitung vom 21.4.1979
Produktive Rezeption
Vertonung durch Heinz Holliger[13][14]
Entwicklungsstufen des Textes
Vor Kommen und Gehen liegen einige Dramenwntwürfe Becketts, die als Vorläufer zu Kommen und Gehen angesehen werden. Die Entwicklung der verschiedenen Entwurfsstufen hin zur veröffentlichten Fassung von Kommen und Gehen ist von zunehmender Reduktion gekennzeichnet. In dem 1935 begonnenen, Fragment gebliebenen Drama Human Wishes,[15] dessen Titel auf das Gedicht Vanity of Human Wishes von Samuel Johnson anspielt, treten bereits drei Frauen auf. Eine Regieanweisung für die erste Szene lautet:
„Wenn der Vorhang hochgeht, sitzen drei Frauen auf der Bühne, vermutlich von den langen Abendkleidern dieser Zeit [dem 18. Jahrhundert] eingehüllt. Mrs. William meditiert gerade, Mrs. Desmoulins strickt und Miss Carmichael liest. Im Verlauf der Szene stehen die letzteren beiden auf und verlassen zwischenzeitlich ihre Plätze, aber die Handlungen der Mrs Williams beschränken sich darauf, mit ihrem Stock auf den Boden zu schlagen.“[16]
Beckett dürfte „angeregt worden sein von dem Thema, das er offensichtlich fortsetzen wollte: der verliebte Johnson“,[17] aber das ist nicht alles, worüber er am Ende schrieb. Die drei Frauen sehen so aus, als entstiegen sie einer Tragödie. Ihr Dialog – besonders die Repliken der Mrs Williams – erinnern mitunter an Restaurationskomödien, aber die darunterliegende Grundlage ist die Sterblichkeit des Menschen, ohne Hoffnung auf Restauration. Kommen und Gehen schraubt sich, mehr als ausdrückliche Verweise auf den Tod es tun, filigran um Abwesenheit und Gefahr.[18] „Jedoch mehr als der Tod durchzieht die ‚Mißlaune über den Verfall‘“[19] die Szene, wie es durch das belanglose Gezänk illustriert und von dem wiederkehrenden Schweigen pointiert wird, welches den Rest an vorhandener Handlung gänzlich abzubrechen droht.[20]
Ein Manuskript Becketts, das den Titel Scene 1. trägt, hat ebenfalls dramatische Personal dreier Frauen. Zwar weist der revueartige Stil von Scene 1. wenig Ähnlichkeit mit der abgeschlossenen Arbeit auf, aber die Namen der Protagonistinnen: Viola, Rose und Poppy, deren Blumennamen (Veilchen oder Stiefmütterchen, Rose, Mohn) sind offenbar eine Vorstufe für die an Blumen erinnernden Kurznamen Flo, Vi und Ru (die Namen der drei Frauen im englischen Original Come and Go) in Kommen und Gehen. In folgenden Entwürfen fügt Beckett einen Titel hinzu, Type of Confidence, den er in Good Heavens ändert. Auch die Namen verschwinden und werden durch die Buchstaben A, B und C ersetzt. Dabei ist die permutative Struktur von Come and Go in Good Heavens schon enthalten: „In beiden Texten bilden zwei Geheimnisse den Mittelpunkt der Unterhaltung: Erstens, wie die Frauen es schaffen, ihren scheinbar tadellosen Teint herzustellen, und zweitens, dass das abwesende Mitglied des Trios an einer tödlichen Krankheit leidet … Der Unterschied zwischen dem, was von Angesicht zu Angesicht gesagt wird, und dem, was hinter dem Rücken der jeweils Abwesenden gesprochen wird enthüllt sowohl eine verheerende weibliche Heuchelei und die Ironie, dass das Geheimnis von jemandem verraten wird, über den der jeweilige Hörer bereits weiß (oder bald erfährt), dass sie selbst verloren ist. Und am ironischsten von allem: während jede Frau über das Schicksal der andern beiden nachdenkt, bleibt sie in höchster Unkenntnis ihres eigenen.“[21] Der Umstand, dass sich das geflüsterte Geheimnis in Kommen und Gehen auf die Lebenserwartung bezieht, ist in Good Heavens „stärker expliziert, sogar das Todesdatum der dritten Freundin wird genannt.“[22]
Von Kommen und Gehen exisitieren zwei verschiedene Textfassungen – Eine Besonderheit, die sich aus Becketts Zweisprachigkeit ergibt: Nachdem er den englischen Text abgeschlossen und an seinen Verleger gesandt hatte, fügte er zu den 121 Worten dieses Textes für die Übersetzung ins Französische sechs weitere Verse hinzu, vier zu Beginn und zwei am Ende. In der Folge gaben alle britischen Ausgaben den unvollständigen ursprünglichen Text wieder, wohingegen die französischen und deutschen Ausgaben aus dem kompletten Text bestanden.[23]
Textstufen und Editionsgeschichte
- S. E. Gontarski: Editing Beckett. In: Twentieth Century Literature, Bd. 41 Sommer 1995, ISSN: 0041-462X, S. 190-207.
- Mitchell, Breon. "Art in Microcosm: The Manuscript Stages of Beckett's Come and Go." Modern Drama XIX.3 (Sept. 1976): 245-60.
- Richard L. Admussen: The Samuel Beckett manuscripts: a study. G.K. Hall &Co.: Boston 1978
- Ausgabe letzter Hand: Samuel Beckett: Come and Go. In: Modern Drama. Bd. 19, September 1976, S. 257-60[24]
Stellen
- ↑ Sarah Gendron: Repetition, difference, and knowledge in the work of Samuel Beckett, Jacques Derrida, and Gilles Deleuze. New York: Lang 2008
- ↑ Rolf Breuer, Werner Huber (Hrsg.): A checklist of Beckett criticism in German. Paderborn: Schöningh 1996
- ↑ Rolf Breuer, Harald Gundel, Werner Huber (Hrsg.): Beckett Criticism in German: a bibliography
- ↑ Katharine Worth: Samuel Beckett's theatre: life journeys. Oxford: Clarendon Press 1999
- ↑ Mark Nixon, Matthew Feldman: The international reception of Samuel Beckett. London: Continuum 2009
- ↑ Cathleen Culotta Andonian: The critical response to Samuel Beckett. Westport: Greenwood Press 1998
- ↑ Frank Bechert: Keine Versöhnung mit dem Nichts: zur Rezeption von Samuel Beckett in der DDR. Frankfurt am Main: Lang 1997
- ↑ Uschi Quint-Wegemund: Das Theater des Absurden auf der Bühne und im Spiegel der literaturwissenschaftlichen Kritik: eine Untersuchung zur Rezeption und Wirkung Becketts und Ionescos in der Bundesrepublik Deutschland. Frankfurt am Main: R.G. Fischer 1983
- ↑ Hannes Schweiger: Failing better: die Rezeption Samuel Becketts in Österreich. Bern: Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften 2005, S. 330
- ↑ Hannes Schweiger: Failing better: die Rezeption Samuel Becketts in Österreich. Bern: Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften 2005, S. 333
- ↑ Hannes Schweiger: Failing better: die Rezeption Samuel Becketts in Österreich. Bern: Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften 2005, S. 336
- ↑ Hannes Schweiger: Failing better: die Rezeption Samuel Becketts in Österreich. Bern: Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften 2005, S. 341
- ↑ http://jean-claude-kuner.de/wp-content/uploads/2009/02/manuskript_beckett_musik.pdf
- ↑ http://www.schott-musik.de/shop/9/show,152822.html
- ↑ Beckett gestattete 1980 die Veröffentlichung eines Teils in Ruby Cohn (Hrsg.): Just Play. Princeton University Press, Princeton 1980. Ein größeres Fragment ist verfügbar in Disjecta: Miscellaneous Writings and a Dramatic Fragment, Calder Publications
- ↑ Ruby Cohn: The Femme Fatale on Beckett’s Stage. in Linda Ben-Zvi (Hrsg.): Women in Beckett: Performance and Critical Perspectives, S. 163: “When the curtain rises, three women are seated, presumably encircled by the long gowns of the time [18th Century]. Mrs Williams is meditating, Mrs Desmoulins is knitting and Miss Carmichael is reading. During the course of the scene the latter two rise and temporarily leave their seats, but Mrs Williams’s actions are confined to striking the floor with her stick.”
- ↑ Linda Ben-Zvi: Biographical, Textual and Historical Origins. in Lois Oppenheim (Hrsg.): Palgrave Advances in Samuel Beckett Studies. Palgrave, London 2004, S. 141
- ↑ Ruby Cohn: The Femme Fatale on Beckett’s Stage. in Linda Ben-Zvi (Hrsg.): Women in Beckett: Performance and Critical Perspectives, S. 163-164: “The three women look as though they might have emerged from tragedy. Their dialogue – especially Mrs Williams’s lines – occasionally recalls Restoration comedy, but its substratum is human mortality, without hope of restoration. [On the other hand r]ather than […] explicit references to death, Come and Go spirals delicately around absence and threat.”
- ↑ Ruby Cohn (Hrsg.): Human Wishes. in Just Play. : Princeton University Press, Princeton 1980), S. 295-305: “‘the peevishness of decay’"
- ↑ Linda Ben-Zvi: Biographical, Textual and Historical Origins. in Lois Oppenheim (Hrsg.): Palgrave Advances in Samuel Beckett Studies. Palgrave, London 2004, S. 145:“However, more than death, it is ‘the peevishness of decay’ that pervades the scene, illustrated by the petty bickering and punctuated by the repeated silences that threaten to stop what action there is.”
- ↑ Rosemary Pountney: Less = More: Developing Ambiguity in the Drafts of Come and Go. In Robin J. Davis, Lance St. J. Butler (Hrsg.): ‘Make Sense Who May’: Essays on Samuel Beckett’s Later Works. Buckinghamshire, Gerrards Cross: Colin Smythe 1988, S. 13: “Beckett began the play clearly with the structure of three confidential gossips clearly in mind … before going on to draft the play in full … Good Heavens is almost complete, apart from the final conversation between C and A. In both texts the conversation centres on two secrets: first how each woman manages to achieve her apparently flawless complexion and secondly the fact that the absent member of the trio is suffering from a terminal illness … The difference between what is said face to face and what is said behind the back of the missing person reveals both a devastating feminine hypocrisy and the irony that the secret is told by someone whom the hearer already knows (or soon discovers) to be doomed also. And most ironical of all, while each woman muses upon the fate of the other two, she remains supremely unaware of her own.”
- ↑ Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Knowlson, J 1979 p 121. - ↑ [http://www.samuel-beckett.net/editingB.html S.E. Gontarski: Editing Beckett. In: Twentieth Century Literature Bd. 41 (Sommer 1995) S. 190-207 ISSN: 0041-462X
- ↑ Hersh Zeifman: Come and Go. A Criticule. In: Morris Beja, S. E. Gontarski, Pierre Astier (Hrsg.): Samuel Beckett: Humanistic Perspectives. Ohio State University Press 1983, S. 137-144