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Gebäude des Handwerksverbandes in Belgrad
Gebäude des Handwerksverbandes in Belgrad

Gebäude des Handwerksverbandes in Belgrad

Daten
Ort Hilandarska Straße 2, Belgrad
Architekt Danilo Vladisavljević, Bogdan Nestorović
Baujahr 1933
Besonderheiten
Kulturdenkmal

Das Gebäude des Handwerksverbandes befindet sich in Belgrad, in der Hilandarska Straße 2. Es wurde für die Bedürfnisse des Handwerkverbandes gebaut und zählt zu unbeweglichen Kulturgut als Kulturdenkmal.[1]

Geschichte

Das Gebäude des Handwerksverbandes wurde auf dem ehemaligen Anwesen von Jovan Kujundžić gebaut, wo einst sein Wirtshaus Kafana Kod dva bela goluba (Bei den zwei weißen Tauben) stand. Die alte Kafana wurde 1841 gebaut und nach dem der Entwurf für des Gebäudes des Handwerksverbandes feststand, wurde sie abgerissen. Als Zeichen des Andenkens an die Kafana, wurde die Svetogorska Straße für eine lange Zeit Dva bela goluba (zwei weiße Tauben) genannt.

Im Jahr 1911 gründete der Handwerkerverband ein Fond für den Bau eines eigenen Gebäudes und schon im nächsten Jahr wurde das Grundstück für den Bau abgekauft. Nach dem Beispiel anderer Verbandshäuser war das Ziel, alle bisher etablierten Handwerksbetriebe zusammenzubringen. Im Jahr 1914 war es dann so weit, als verschiedene handwerkliche Fonds, Gelder erhielten und den Bau des Gebäudes nach dem Projekt des Architekten Danilo Vladisavljević ermöglichten. Der Bau des Gebäudes des Handwerksverbandes wurde durch den Krieg unterbrochen. Das verzögerte den Bau bis 1931 und der Entwurf wurde später den Architekten Bogdan Nestorović anvertraut. Das Gebäude wurde am 1. Mai 1933 fertig gestellt.

Architektur

Das Gebäude des Handwerksverbandes ist im Geist des späten Modernismus und Art déco Architektur entworfen. Es wurde als ein Eckgebäude mit einem zentralen, kreisförmigen Trakt und zwei Seitenflügeln entlang der Hilandarska und Svetogorska Straße konzipiert. Die Beziehung des gebogenen zentralen Teils und den graden Seiten wird durch den zweistöckigen zentralen Turm hervorgehoben. Der massive Winkelteil des Gebäudes wird durch eine Kolonnade im Erdgeschoss und im letzten Stock erleichtert. Nach dem Wunsch der Familie Kujundžić, die das Grundstück für den Bau dieses Gebäudes verkaufte, befinden sich Figuren von zwei weißen Tauben auf der Fassade des Gebäudes. Der Bildhauer Nikola Lukaček stellte eine skulpturale Gruppe Kovač (Schmied) für die Fassade her. Die Komposition stellt einen Handwerker mit seinem Gehilfen dar, in Form eines jungen Mannes und eines Kindes, das Symbol zweier Generationen, mit einigen Handwerkzeugen, wie Hammer, Amboss, Zangen, Schreiner-Zirkel und Scheren. Neben dem Amboss platzierte Lukaček zwei weiße Tauben. Die Komposition befindet sich oberhalb des Haupteingangs, im zentralen Bereich des ersten Stockwerks. Elemente des modernen Art décos auf diesem monumentalen Gebäude sind: die reinen Kolonnade des Erdgeschosses und prismatische Laternen (Lampen), horizontal verbundene Öffnungen in den Stockwerken, gestufte Wandebenen, spezielle Kästen für Skulpturen, die Vertikale des vorderen Endes des Turms, mit der Inschrift "Zanatski dom" (Gebäude des Handwerksverbandes), sowie dekorative horizontale Akzente auf Brüstungen und die Säulen der oberen Etagen des Turms.[2][3] Dieses Gebäude war eines der monumentalen Gebäude in der Architektur von Belgrad zwischen den beiden Weltkriegen. Die Handwerker nannten es das "Hauptgebäude", und die Zeitgenossen beschrieben es als "monumental" und "modern". Und auch heute ist es ein markantes Bauwerk der Hauptstadt Serbiens.

Als das Gebäude des Handwerksverbandes öffnete, gab es drinnen eine Kafana, ein Restaurant, Büros, Kino "Avala" sowie Hotelzimmer. Seit dem Jahr 1947 befindet sich Radio Belgrad im Gebäude. Das Gebäude und der Innenraum wurden den Bedürfnissen eines Radiosenders angepasst. Die Räume des Restaurants im Erdgeschoss wurden in ein Musik- und Drama-Studio umgewandelt, und in die ehemaligen Hotelzimmer und Büros zog die Redaktionsabteilung ein.

Aufgrund der besonderen kulturellen, historischen, architektonischen und städtischen Werten wurde das Gebäude des Handwerksverbandes in Belgrad zum Kulturdenkmal erklärt (Beschluss "Amtsblatt von Belgrad Nr. 23/84").[4][5][6][7]

Literatur

  1. Belgrade City Institute for the Protection of Cultural Monuments
  2. Bogdan Nestorović: Postakademizam u arhitekturi Beograda (1919-1941), Godišnjak grada Beograda br. XX 1973.
  3. Slobodan Bogunović: Arhitektonska enciklopedija Beograda XIX i XX veka, I. Beogradska knjiga, Beograd 2005.
  4. Dosije spomenika kulture Zanatski dom. Zavod za zaštitu spomenika kulture grada Beograda, Beograd.
  5. Spomenica prilikom osvećenja Zanatskog doma 1933.
  6. Vreme. In: Vreme. 24. April 1931.
  7. Divna Đurić Zamolo, Bogdan Nestorović: Godišnjak grada Beograda br. XXII 1975.

Einzelnachweis

Kategorie:Bauwerk in Belgrad Kategorie:Kulturdenkmal (Serbien) Kategorie:Denkmal in Belgrad