Benutzer:Jovonka/Spreebrücke (Fürstenwalde)
Spreebrücke | ||
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Überführt | Straße (L 35) | |
Unterführt | Spree | |
Ort | Fürstenwalde/Spree | |
Konstruktion | Bogenbrücke | |
Anzahl der Öffnungen | 2 | |
Fahrzeuge pro Tag | 29.000 Kfz[1] | |
Eröffnung | 30. April 1960 | |
Lage | ||
Koordinaten | 52° 21′ 17″ N, 14° 3′ 45″ O | |
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Die Spreebrücke Fürstenwalde ist eine Stadtbrücke über die Spree. Sie verbindet im Zuge der heutigen Landesstraße 35 das am rechten Spreeufer gelegene Zentrum der brandenburgischen Stadt Fürstenwalde mit dem am linken Spreeufer gelegenen Stadtteil Süd. An dieser Furt kreuzten sich schon im Mittelalter Handelswege.
Lage
Über die Spreebrücke Fürstenwalde verläuft die Landesstraße 35.
Beschreibung
Die Spreebrücke ist zweigeteilt. Der südliche Teil überspannt mit seinen charakteristischen Rundbögen den Spree-Hauptarm, etwa 300 m westlich der zwei Schleusenbecken. Der nördliche Brückenteil überspannt zwei zusammengeflossene Wehrarme. Während ein Arm durch ein Wehr fließt, führt der zweite durch die denkmalgeschützte Spreemühle unmittelbar neben dem nördlichen Brückenkopf. Die in der Mühle seit 2007 ansässige Firma möchte das durchfließende Wasser zur Energieerzeugung nutzen.[2]
Geschichte
Die Entwicklung der Stadt Fürstenwalde ist unmittelbar mit der Spree verknüpft. Zum einen war der Strom lange Zeit nur bis hierhin schiffbar und zum anderen bot die Spreefurt einen relativ sicheren Übergang über den Fluss.
Mühlenbrücken
Die Spree folgt im Bereich nördlich von Drahendorf bis zu ihrer Mündung in die Havel dem Berliner Urstromtal. Dabei mäanderte sie stark, wie selbst heute noch nach ihrer Begradigung nachvollzogen werden kann. Im Bereich der Stadt Fürstenwalde teilt sie sich in mehrere Arme, welche einzeln einfacher zu überqueren bzw. überbrücken waren als der ungeteilte Fluss. Folglich bündelten sich an dieser Furt mehrere Handelswege und begünstigten die Entwicklung der Stadt. Über die Flussarme wurden mehrere kleinere Brücken errichtet und die Wasserkraft durch Mühlen genutzt. Theodor Fontane berichtet 1882 von sieben Flussarmen und ebensovielen Brücken.[3] Werden die zwei Schleusenkammern mitgezählt, gibt es heute noch vier Flussarme sowie einen Altarm südlich der August-Bebel-Straße. Der historische Spreeübergang trägt noch heute den Namen Mühlenbrücken, wobei er durch den Bau der Fürstenwalder Schleuse heute als solcher nicht mehr nutzbar ist.
Erste Spreebrücke
Am 30. Oktober 1913 wurde die Kaiser-Wilhelm-Brücke eröffnet. Sie entstand westlich des historischen Spreeübergangs binnen eines Jahres. Ihr Bau wurde benötigt, weil einerseits die Spree ausgebaut wurde, andererseits der zunehmende Straßenverkehr dies bedurfte. Die Brücke, welche zwischen 1918 und 1933 den Namen Friedrich-Ebert-Brücke trug, verband das Stadtzentrum mit den Fürstenwalder Ortsteilen Westend und Spreevorstadt sowie das ebenfalls südlich der Spree gelegene Ketschendorf (Spree). Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten erhielt die Brücke ihren ursprünglichen Namen zurück. In den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs sollte der Vormarsch der Roten Armee auf Berlin gestoppt werden. Dafür wurde die Brücke am 20. April 1945 von der Wehrmacht gesprengt.
Die kurze Zeit später einmarschierenden Rotarmisten bauten als Ersatz für die Spreebrücke im Bereich der Schleuse eine provisorische Holzbrücke, womit der historische Übergang wieder genutzt wurde. Diese sollte bis zum Neubau der Spreebrücke die einzige Straßenverbindung zwischen dem Stadtzentrum und dem nach der Eingemeindung Ketschendorfs 1950 neugebildeten Stadtteil Süd darstellen.
Neubau
Am 30. April 1960 wurde der Brückenneubau eröffnet. Er entstand im Bereich der ersten Brücke, wobei die südliche Straßenanbindung verändert wurde. Das Bauwerk erhielt den Namen Brücke der Thälmannpioniere, da diese für den Bau der Stahlkonstruktion Schrott sammelten. Nach der Wende erhielt sie auch offiziell den Namen, der zu jederzeit in der Bevölkerung üblich war: Spreebrücke.
Umbau
Die ursprünglich mit zwei Fahrspuren ausgestattette Brücke entwickelte sich mit dem vermehrten Aufkommen von Kraftfahrzeugen nach 1989 zunehmend als Verkehrshindernis, war sie doch weit und breit die einzige Spreequerung. Zur Minderung des Problems wurden 1995 umfangreiche Umbauten durchgeführt. Die Brücke wurde insgesamt verbreitert. Die kombinierten Rad-Fußwege wurden seitlich der Rundbögen angelegt, sodass zwischen diesen eine dritte Fahrspur eingerichtet werden konnte. Seither gibt es auf der Brücke zwei Spuren Richtung Süden (u.a. zur Autobahn) und eine nach Norden (Stadtzentrum). Eine spürbare Entlastung gab es jedoch erst mit dem Bau der östlich gelegenen Umgehungsstraße (heute B 168) und der damit einhergehenden Errichtung einer weiteren Spreebrücke.
Einzelnachweise
- ↑ Märkische Oderzeitung: Erste große Spreebrücke vor 100 Jahren eröffnet
- ↑ Märkische Oderzeitung: Backstein mit guter Energie-Bilanz
- ↑ Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 4: Spreeland. Berlin, 1882, S. 18
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