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Fränze Vordtriede (* 7. Oktober 1911 in Dortmund; † 10. November 1997 in Fort Myers Beach, Florida), ist eine deutsche Anglistin und jüdische Emigrantin. Sie war Tochter der Journalistin Käthe Vordtriede sowie Schwester des Literaturwissenschaftlers Werner Vordtriede. Die Familie aus Westfalen wurde in der Zeit des Nationalsozialismus aus Freiburg im Breisgau vertrieben.

Leben

Nach Stationen in Dortmund und Bielefeld zog sie mit der alleinerziehenden Mutter Käthe und Bruder Werner, 1921 nach Freiburg. Ab 1926 wuchs sie im Stadtteil Haslach (Freiburg im Breisgau) auf. Dort unterstützte sie ihre Mutter bei der Erholungsfürsorge und engagierte sich in der Freizeit in der Jugendbewegung Wandervogel. Nach ihrer Reifeprüfung am Goethe-Gymnasium, studierte sie im Hauptfach Anglistik, an der Albert-Ludwigs-Universität und promovierte 1934 mit der Arbeit "Der Imagismus, sein Wesen und seine Bedeutung". Nach Aberkennung des Doktortitel und Haft, emigrierte sie noch im gleichen Jahr nach England und arbeitete dort zunächst als Hauslehrerin. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg flüchtete Fränze Vordtriede in die USA. Ihr Bruder Werner war bereits seit 1938 und Mutter Käthe seit 1941 dort. In den Staaten fand sie eine Anstellung als Lehrerin. 1951 heiratete sie ihren Kollegen William Thomas Riley in Philadelphia[1]. 1952 wurde sie eingebürgert[2]. In den Folgejahren zog das Ehepaar nach Woodstock, nicht weit von New York. Den Ruhestand verbrachte "Fränzi" in Florida. 1994 besuchte sie noch einmal das ehemalige Wohnhaus in Freiburg und das Grab ihres Bruder in München. 1997 verstarb Frances Vordtriede-Riley in den USA[3]. Nachkommen gibt es keine.

Würdigungen

Das Vordtriede-Haus Freiburg widmet sich der Erinnerung und Forschung der emigrierten Familie. Diese lebte 1926 bis 1939 in der Fichtestraße 4, Freiburg-Haslach. Neben Käthe Vordtriede, gehören auch die Kinder Fränze und Werner Vordtriede dazu. Es war ihre letzte gemeinsame Wohnstätte. 2014 schlug die private Initiative die "Geschwister-Vordtriede-Straße"[4] vor. Im Freiburger Neubaugebiet Gutleut oder Gutleutmatten, sollte damit an die emigrierten Kinder und die Schrecken der NS-Zeit erinnert werden. Leider fand sich keine politische Mehrheit. 2015 wurde das Projekt mit dem Stadtpreis "Bürgerschaftliches Engagement" ausgezeichnet[5]. Das ehemalige Wohnhaus soll zukünftig Begegnungsstätte und Museum werden.

Literatur

  • Jürgen Lang: Das Vordtriede-Quiz. 50 Fragen und Antworten zur emigrierten Freiburger Familie, BoD, Norderstedt 2015, ISBN 978-3-7392-0492-5.
  • Ute Scherb: Ein politisch gefährliches Subjekt - Das Leben der Fränze Vordtriede, in: Breisgau Geschichtsverein Schau-ins-Land, Band 121, Seite 151-164, Freiburg 2002

Weblinks

  • Literatur von und über Fränze Vordtriede www.dnb.de im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

  1. 1 All Birth, Marriage & Birth Results www.ancestry.com, abgerufen am 07. Januar 2016
  2. 2 All Immigration & Travel Results www.ancestry.com, abgerufen am 07. Januar 2016
  3. 3 Biography Of Frances V Riley www.ancientfaces.com, abgerufen am 09. Januar 2016
  4. 4 Geschwister-Vordtriede-Straße für Gutleutmatten In: RegioTrends vom 04. Oktober 2014, abgerufen am 07. Januar 2016
  5. 5 Preisverleihung Bürgerschaftliches Engagement www.freiburg.de, abgerufen am 07. Januar 2016